Tashi Sherpa rief 2003 Sherpa Adventure Gear ins Leben – eine Outdoor-Marke mit einer ganz individuellen Geschichte.
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Sherpa Adventure Gear
Der Mount Everest ist einer von insgesamt zehn Achttausender Gipfeln im Himalaya Gebirge und ist mit 8.848 Metern der höchste Berg der Erde. Aus der Geschichte seiner Erstbesteigung keimte im Kopf von Tashi Sherpa die Idee, eine Outdoor-Marke zu gründen, die sich den Ansprüchen der Sherpas würdig erweist und ihrer Leistung Respekt zollt.
Sherpa Adventure Gear
Das junge Unternehmen wird deshalb nicht nur von Sherpas geführt und produziert, sondern auch unter den vor Ort herrschenden Bedingungen von Sherpa Athleten getestet.
Sherpa Adventure Gear
Der größte Teil der Bekleidung (über 80 Prozent) wird in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, gefertigt. Der Rest in den umliegenden Nachbarländern.
Sherpa Adventure Gear
Auf der gesamten tibetischen Hochebene und im Himalaya-Gebirge wehen bunte Gebetsfahnen. Gläubige Buddhisten hängen sie dort auf, da sie davon überzeugt sind, dass der Wind so ihre Gebete zum Himmel trägt. Die Fahnen bleiben so lange hängen, bis sie durch die natürliche Verwitterung verschwinden.
Sherpa Adventure Gear
An diese Tradition anknüpfend, verwendet Sherpa Adventure Gear an den Reißverschlüssen ihrer Kleidungsstücke kleine Gebetsfahnen, die im täglichen Gebrauch ebenfalls leicht vor sich hin flattern.
Sherpa Adventure Gear
Ebenso wie die Gebetsfahnen ist auch der Unendliche Knoten ein Markenzeichen der Sherpa-Produkte. Er soll daran erinnern, dass alle Dinge auf der Welt untrennbar miteinander verbunden sind – alle Worte und Handlungen.
Sherpa Adventure Gear
Die handgestrickten Mützen, Handgelenkswärmer und Jacken sind aus Schafwolle. Die Jacken sind mit PrimaLoft® gefüttert, einer synthetischen Daune. PrimaLoft ist umweltverträglich, atmungsaktiv und hält – anders als die natürliche Daune – auch in nassem Zustand noch warm.
Sherpa Adventure Gear
Die Sherpa-Frauen stricken diese Produkte mit der Hand oder auf Strickstühlen, meist in Heimarbeit, in Gruppen oder Kooperativen. Über 1.000 Frauen beschäftigt Sherpa Adventure Gear aktuell. Ihr Ziel: in naher Zukunft 5.000 Frauen zu beschäftigen. Für gewöhnlich kümmern sich die Frauen in Nepal nur um Hausarbeit und Kinder, während die Männer für das Einkommen zuständig sind.
Sherpa Adventure Gear
Da die Sherpa-Frauen nicht in unendlichen Stückzahlen produzieren können, sind Kleidungsstücke wie die Kritipur Sweater Jacket (rechts) pro Modell auf 700 Stück limitiert. Eine Frau strickt etwa vier Tage an einer Jacke. Die Nima Sweater Jacket (links) ist das Nachfolger-Modell, das die Frauen auf den manuellen Strickstühlen herstellen, was die Strickart der Jacke etwas feiner macht.
Sherpa Adventure Gear
„Sherpa Adventure Gear wurde gegründet, um die vergessenen Sherpa-Helden des Mount Everest zu ehren“, sagt Tashi Sherpa, Gründer des Outdoor-Labels. Er bietet mit den Arbeitsplätzen in Kathmandu Frauen und Männern neue Perspektiven und das unter fairen Arbeitsbedingungen.
Sherpa Adventure Gear
Vor über 300 Jahren zog ein kleines Volk aus den verschneiten Höhen Tibets ins Khumbu-Tal nach Nepal – die „sher-pa“. Sie ließen sich an den steilen Hängen der höchsten Berge der Welt als Händler und Bauern nieder. Die tibetische Bezeichnung Sherpa bedeutet ursprünglich „Volk aus dem Osten“ und ist nicht, wie oft vermutet, eine Berufsbezeichnung wie Bergführer oder Lastenträger.
Genau diese von außen wahrgenommene Bedeutung symbolisiert allerdings eine weitreichende Entwicklung in Tibet: Seitdem das schroffe Gebirge des Himalayas Bergsteiger aus aller Welt anzieht, verlassen sich diese auf das Können und die Zuverlässigkeit der Sherpa. Durch den Verdienst einer einzigen Expedition sichern die gutmütigen Helfer zwar den Jahresunterhalt ihrer Familie – eine Aussicht, die angesichts der Mittellosigkeit und Bildungsarmut viele Väter und Ehemänner lockt. Doch begeben sich diese dabei jedes Jahr immer wieder in äußerste Lebensgefahr …
Auch einer der berühmtesten Bergsteiger, Sir Edmund Hillary, verzichtete nicht auf die Dienste der Sherpa. Zusammen mit Tenzing Norgay Sherpa und vielen weiteren Expeditionshelfern gelang dem Neuseeländer 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest.
Ein halbes Jahrhundert später spaziert der Nepalese Tashi Sherpa durch die Straßen New Yorks. Er ist der Neffe von Ang Gyalzen Sherpa, der ebenfalls an der Erstbesteigung beteiligt war. Zufällig entdeckt er ein Magazin mit der Titelgeschichte zum 50. Jubiläum der Erstbesteigung des Mount Everest – und erkennt seinen Onkel Ang Gyalzen. Bis zu diesem Zeitpunkt ahnte der Nepalese nichts vom stillen Ruhm seines Onkels.
Diese Tatsache und die Bedingungen, unter denen viele Sherpas ihr Einkommen bestreiten müssen, berührt Tashi so sehr, dass er beschließt, die Geschichte der unsichtbaren Helden weiterzutragen. Sein Ziel: Der Leistung des Volkes die angebrachte Beachtung und den überfälligen Respekt entgegenzubringen. Im Mai 2003 gründet er deshalb das Outdoor-Label Sherpa Adventure Gear.
Sein Geschäftsmodell arbeitet sozial und wirtschaftlich zugleich: Erfahrene Sherpa-Athleten testen unter den rauen Bedingungen der nepalesischen Bergwelt jedes Produkt des jungen Unternehmens. Dafür bekommen sie ein festes Gehalt, das sich an den Umsätzen der Firma orientiert. Im Gegenzug dient ihr Expertenwissen dem Unternehmen, indem es die nötigen Anstöße gibt, um die Funktionsbekleidung zu optimieren. Darüber hinaus beschäftigt die Firma in Kathmandu viele einheimische Arbeitskräfte in der Produktion. Frauen aus der Region stricken die Mützen und Schals, die Sherpa Adventure Gear in die ganze Welt verkauft.
Nach eigenen Angaben der Bergsteiger-Marke fertigen und testen die Angestellten die Produkte unter fairen Arbeits- und Umweltbedingungen. Durch Tashi Sherpa stehen viele Ehemänner und Väter nicht mehr unter dem Druck, an den gefährlichen Expeditionen teilnehmen zu müssen, um ihre Familie zu ernähren. Außerdem können auch die Frauen einen Teil zum Einkommen beitragen. Von den Erlösen der Produkte fließt ein Teil in die Pandorje Education Stiftung. Mit diesem Geld werden Schulprojekte unterstützt sowie Stipendien und Ausbildungsplätze finanziert.