Etwa 70 Prozent der Oberfläche der Erde sind von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.
Todbringender Nestbau
Etwa eine Million Seevögel sterben jedes Jahr durch unseren Müll im Meer. Die Tiere verwechseln die bunten Plastikteile im Wasser mit Nahrung. Sie erleiden tödliche Verstopfungen, ersticken oder verhungern bei vollem Magen. Auch Jungtiere werden von ihren Eltern mit dem Plastikmüll gefüttert. Viele Vögel sterben außerdem, weil sie sich selbst mit den Kunststoffabfällen erwürgen.
Plastik-Kuckuckskind
Dieser Albatros versucht gerade, eine Kunststoffkugel auszubrüten. Er hat sie mit einem Ei verwechselt. Solche Abfälle schwimmen heute haufenweise in unseren Meeren. Im Nordpazifik treibt seit Jahrzehnten ein Müllstrudel, der mittlerweile so groß ist wie Zentraleuropa. Ganze Strände versinken im Müll – auch auf unbewohnten Inseln, auf denen viele Vögel brüten.
Das Besteck schon an den Stacheln
Der Seeigel vor der Küste Neufundlands trägt eine Plastikgabel auf seinem Rücken. Kunststoffabfälle sind heute eine allgegenwärtige Gefahr für Fische, Vögel und Meeresbewohner auf der ganzen Welt.
Vom Riff zum Reifenfriedhof
Ein irrwitziger Versuch: In den 1970er Jahren wurden bei Florida zwei Millionen alte Autoreifen versenkt, um ein künstliches Korallenriff zu schaffen und gleichzeitig den Müll los zu sein. Doch Leben entstand an den Fremdkörpern kaum. Statt dessen zerstreuten sich die Reifen kilometerweit durch das Meer, zerstörten natürlich Riffe und landeten auch wieder an den Stränden. Ähnliche Versuche in Indonesien und Malaysia scheiterten ebenfalls.
Falscher Fisch
Ein weg geworfener Plastikring brachte dieser Heringsmöwe den Tod. Auch bei uns in der Nord- und Ostsee sind Plastikringe eine ständige Gefahr. Seevögel, die sich in den Resten von Sixpacks verfangen und qualvoll sterben, sind hier geradezu ein Klassiker.
Im Netz gefangen
Dieser Seelöwe konnte glücklicherweise gerettet werden, nachdem er sich in einem herrenlos umhertreibenden Fischernetz verfangen hatte. Doch der Seelöwe ist nur eines von Hunderten Meerestieren, die sich jedes Jahr in solchen Geisternetzen verstricken. Geisternetze nennt man verloren gegangene oder weggeworfene Fischernetze im Meer. Das Problem: Sie fischen noch jahrzehntelang unkontrolliert weiter.
Plastik mit Biss
Meeresschildkröten sind häufige Opfer des Plastikmülls in unseren Meeren. Der bunte Kunststoff zieht sie geradezu an. Immer wieder findet man Plastikteile wie diese Flasche, übersät mit Bissspuren von Schildkröten. Gerade junge Schildkröten fressen neben Algen auch vieles, was sich in den Meerespflanzen verfangen hat. Plastik verursacht bei ihnen tödliche Darm-Blockaden. Auch diese kleine Grüne Meeresschildkröte lebt nicht mehr. Sie trieb tot zwischen Algen und vielen zerbissenen Plastikteilen, als der Fotograf sie fand.
Ungewollte Wespentaille
Diese Grüne Meeresschildkröte lebt noch. Taucher entdeckten das Tier, das sich offensichtlich einst in einem Plastikband verfangen hatte. Der Körper der Schildkröte war um das Band herum gewachsen. Nachdem die Taucher das Plastik entfernt hatten, schwamm die Schildkröte unversehrt weiter – allerdings mit einer sehr unüblichen Taille.
Sterbender Schwan?
Auch Schwäne schlucken Plastikmüll, der im Wasser treibt. Gerade die dünnen Plastiktüten, die wir zum Obsteinkauf nutzen, sind eine große Gefahr. Insbesondere auch Lederschildkröten verwechseln diese Tüten immer häufiger mit ihrer Lieblingsmahlzeit, den Quallen, und gehen dann daran zugrunde.
Unverdaulich
Der Mageninhalt dieses Albatrosses sieht alles andere als natürlich aus. Auf der Suche nach Futter im Meer hat der Vogel jede Menge Plastikteile mit Nahrung verwechselt. Gerade das Midway-Atoll im Nordpazifik, Brutstätte hunderttausender Seevögel, wird immer unerbittlicher vom Müll unserer Zivilisationsgesellschaft heimgesucht. Bilder wie dieses sind hier keine Seltenheit.
Stille Gefahr
Dieser Plastikbeutel schwimmt mitten im offenen Ozean – und mit ihm jede Menge anderer Kunststoffabfälle, die nach und nach zu immer kleineren Teilchen zerfallen, bis sie kaum noch sichtbar sind. Von vielen Meerestieren werden die Plastikpartikel anstelle von Plankton aufgenommen. Über die Nahrungskette gelangen die Mikropartikel aus Kunststoff auch in den menschlichen Organismus.
Etwa 70 Prozent der Oberfläche der Erde sind von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.