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Können Hunde unsere Angst riechen?

Foto: Envato / zelenenkajulija

Können Hunde unsere Angst riechen?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Geruchssinn von Hunden mehr kann, als viel glauben. Doch bringen uns Angst- und Stressgefühle bei einer Konfrontation besonders in Gefahr?

Plötzlich biegt er um die Ecke, der große schwarze Hund – natürlich ohne Leine oder Begleitung. Jetzt heißt es ruhig bleiben. Keine Angst zeigen. Doch wer diesen Satz im Kopf hat, bekommt natürlich noch mehr Angst – ein Teufelskreis. Hunde haben etwa 300 Millionen Geruchsrezeptoren in ihrer Nase, verglichen mit etwa 6 Millionen beim Menschen und können somit auch feinste Geruchsnuancen wahrnehmen. Doch können die Supernasen auch an unserem Geruch erkennen, wie unsicher wir uns fühlen?

Angst vor Hunden muss keine Provokation sein

Eine bekannte wissenschaftliche Arbeit belegt, dass Hunde Angst sehr wohl riechen können. Allerdings neigen sie eher dazu, Personen, bei denen sie den entsprechenden Geruch wahrnehmen, aus dem Weg zu gehen. Dies widerspricht der generellen Annahme, dass Hunde ängstliche Menschen als leichte Angriffsziele wahrnehmen.

Gemäß einer Studie aus England aus dem Jahr 2024 können Hunde aufgrund ihres hochentwickelten Geruchsinns generell menschlichen Stress riechen. Im Studienverlauf wurden mehrere Hunde mit Futternäpfen konfrontiert, in deren Nähe sich Tücher mit verschiedenen menschlichen Gerüchen befanden. Die Forschenden stellten fest, dass sich die Hunde den Futternäpfen mit den menschlichen Stressgerüchen langsamer näherten – und dass sich ihr emotionaler Zustand später negativ veränderte.

Körpersprache und Atmung kontrollieren

Da wir unseren Geruch kaum beeinflussen können, sollten wir uns stattdessen auf Aspekte konzentrieren, über die wir Kontrolle haben. Dies ist unsere Körpersprache, die für Hunde ebenso ein wichtiger Kommunikationskanal ist. Eine angespannte Haltung, zusammengezogene Schultern oder hastige Bewegungen können nämlich von Hunden als Bedrohung wahrgenommen werden.

Versuchen Sie daher, locker zu bleiben und die Arme seitlich am Körper zu halten. Führen Sie langsame, bedachte Bewegungen aus. Auch die Atmung spielt eine Rolle: Tiefes, ruhiges Atmen beruhigt nicht nur Sie, sondern signalisiert Hunden auch, dass keine Gefahr besteht.

Blickkontakt vermeiden

Der direkte Blickkontakt mit einem Hund kann ebenso als Herausforderung oder Aggression interpretiert werden. Sie sollten den Blick abwenden oder auf den Boden richten, statt den Hund direkt anzusehen. So zeigen Sie dem Hund, dass Sie keine Bedrohung darstellen und ihm ausweichen möchten. Gleichzeitig können Sie leise und beruhigend sprechen, um zu signalisieren, dass Sie friedliche Absichten haben.

Sicherheitsabstand wahren

Es ist dazu ratsam, einen sicheren Abstand zu wahren. Gehen Sie wenn möglich langsam rückwärts oder seitwärts, um den Abstand zu vergrößern. Drehen Sie dem Hund nicht den Rücken zu, da dies als Fluchtverhalten gedeutet werden könnte, was wiederum den Jagdinstinkt des Tieres wecken könnte. Wenn Sie nicht ausweichen können, bleiben Sie ruhig stehen und warten, bis der Hund das Interesse verliert und weiterzieht. In den meisten Fällen wird der Hund bemerken, dass von Ihnen keine Gefahr ausgeht, und sich zurückziehen.

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