Welt der Wunder

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Umstrittener Farbstoff in Cola: Braun, brauner, Krebs?

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Zusatzstoffe in Cola und Co.: Sieht gut aus, schmeckt gut, macht krank

Cola enthält einen umstrittenen Farbstoff, der im Verdacht steht, Krebs auszulösen. Doch das ist nicht der einzige gefährliche Zusatzstoff in industriell hergestellten Lebensmitteln.
Farbstoff 4-Methylmidiazol in Cola
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Farbstoff 4-Methylmidiazol in Cola

Cola ist Cola, egal wo wir sie trinken? Fehlanzeige. In jedem Land ist der Anteil des umstrittenen Farbstoffes 4-Methylmidiazol, kurz 4-MEI, unterschiedlich hoch. Die amerikanische Verbraucherschutzorganisation CSPI hat die Unterschiede von Land zu Land aufgelistet: In Brasilien befindet sich in einer Cola-Dose mit 355 Milliliter genau 267 Mikrogramm, in Kalifornien dagegen nur vier Mikrogramm. Das Problem: In den USA steht 4-MEI auf der Liste der karzinogenen Stoffe. Wäre der Anteil höher als vier Mikrogramm, müsste Coca-Cola Warnhinweise auf die Getränkedosen und -flaschen drucken.
4-Methylmidiazol gilt als krebserregend
Foto: Imago/ Jochen Tack

4-Methylmidiazol gilt als krebserregend

Die Substanz 4-Methylmidiazol wird für die dunkelbraune Farbe des Softgetränks verwendet und ist ein Nebenprodukt bei der Farbstoffherstellung - bei Tierversuchen erzeugte er Krebs. In Kenia befinden sich in einer üblichen Dose Cola rund 170 Mikrogramm, in England, Kanada und Mexiko liegt der Anteil bei 145 bis 160 Mikrogramm je Dose. Wie viel von der umstrittenen Substanz in einer deutschen Cola steckt, ist bislang noch unklar. Warum der Anteil von Land zu Land schwankt, allerdings auch.
Zitronensäure: Lässt uns das strahlende Lächeln vergehen
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Zitronensäure: Lässt uns das strahlende Lächeln vergehen

Zucker ist schlecht für die Zähne, das weiß jedes Kind. Jedes Kind (und so gut wie jeder Erwachsene) trinkt aber auch gerne mal eine Cola oder andere Erfrischungsgetränke, in denen Zitronensäure enthalten ist. Durch diesen Zusatzstoff geraten unsere Zähne aber erst recht in Gefahr.
Zitronensäure als Zahnkiller
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Zitronensäure als Zahnkiller

E 330, wie Zitronensäure auch genannt wird, kommt in unserem Körper auch auf natürlichem Wege vor: Jede Zelle stellt es als Beiprodukt her, im Durchschnitt setzen wir so jeden Tag ein Kilo Zitronensäure um. Wenn wir allerdings zu viel davon über den Mund aufnehmen, kann die Säure unsere Zähne angreifen. Zucker in Softdrinks verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Die Folge: Karies. Auch abgepacktes, geschnittenes Obst und Gemüse, manche Fruchtsäfte und Süßigkeiten enthalten Zitronensäure – allerdings ist sie in keiner Kombination so gefährlich wie in süßen Erfrischungsgetränken. 

Aluminium: Demenz schmeckt nach Zitrone
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Aluminium: Demenz schmeckt nach Zitrone

Aluminium zum Essen? Das klingt zunächst befremdlich. In geringen Mengen wird das Metall aber tatsächlich in Lebensmitteln verwendet, vornehmlich für glänzende Kuchenglasuren und als Überzug für Süßwaren. Damit ist E 173, die korrekte Bezeichnung für Aluminium, ein rein dekorativer Zusatzstoff. Auch Backpulver und manche Deodorants enthalten Aluminium.

Die Gefahr entsteht durch die Kombination mit Zitronensäure
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Die Gefahr entsteht durch die Kombination mit Zitronensäure

Würden wir nur Aluminium zu uns nehmen, würde unser Körper den Stoff wieder ausscheiden. In den meisten Kuchenrezepten taucht Aluminium jedoch in einer gefährlichen Kombination auf. Nur gemeinsam mit Zitronensäure ist das Metall in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Einmal ins Gehirn gelangt, können wir den Stoff nicht mehr abbauen. Die Folge: Im Laufe der Jahre steigt unser Alzheimerrisiko.
Aspartam: Light-Produkt mit Spätfolgen
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Aspartam: Light-Produkt mit Spätfolgen

Es geht auch ohne Zucker: In Supermarktregalen findet man heute eine Vielfalt „zuckerfreier“ Joghurts, Getränke und Süßigkeiten. Trotzdem schmecken diese Produkte gut und vor allem erstaunlich süß. Wie kann das funktionieren? Der Trick heißt in diesem Fall Aspartam beziehungsweise auf Verpackungen „E 951“, „Nutra-Sweet“ oder „Sanecta“. Dahinter verbirgt sich eine Eiweißverbindung, die etwa 200 Mal süßer schmeckt als Zucker, jedoch ohne die unerwünschten Kalorien mit sich zu bringen. Wenn wir Aspartam über Diätprodukte aufnehmen, zerfällt es im Körper wieder in seine Ursprungsprodukte Asparaginsäure, Phenylalanin - und Methanol. Letzterer Stoff macht zwar etwa nur zehn Prozent der Verbindung aus, es wird jedoch zu Formaldehyd abgebaut und ist dann hochgradig krebserregend!

Carrageen: Marmelade lieber kalt genießen
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Carrageen: Marmelade lieber kalt genießen

Früchte in Marmeladen enthalten viel Flüssigkeit. Damit der Brotaufstrich trotzdem eine gewissen Festigkeit erhält, wird ihm in industrieller Herstellung häufig Carrageen beigemischt. Der Stoff wird aus Rotalgen gewonnen und normalerweise vom Körper wieder ausgeschieden.

Durch Hitze soll Carrageen Geschwüre und Allergien auslösen
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Durch Hitze soll Carrageen Geschwüre und Allergien auslösen

Gefährlich wird es, wenn Carrageen stark erhitzt wird. Dann verwandelt sich der auch E 407 genannte Stoff zu sogenanntem degradiertem Carrageen. In dieser Form steht er im Verdacht, Geschwüre und Allergien auszulösen. In dieser Form findet man den Zusatzstoff beispielsweise auf Keksen mit Marmeladenklecks in der Mitte. Außerdem wird es auch in Pudding, Eis und Ketchup eingesetzt. Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission empfiehlt, Säuglinge vorsichtshalber nicht mit diesen Lebensmitteln zu füttern.

Haltbarer, bunter, leckerer
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Haltbarer, bunter, leckerer

Es gibt hunderte Zusatzstoffe, die Lebensmitteln beigemischt werden, derzeit sind innerhalb der Europäischen Union 316 davon zugelassen. Zu erkennen sind die Zusätze auf Verpackungen an Codierungen: E steht für Europa, die anschließende Zahl für den jeweiligen Stoff. Nummern von 100-199 kennzeichnen so etwa Farbstoffe, von 200-299 stehen für Konservierungsstoffe etc. Gründe für den Einsatz von Lebensmittelzusätzen gibt es viele: Sie machen unser Essen länger haltbar, bunter, geschmacksintensiver. Die meisten dieser Stoffe sind harmlos, manche aber können uns schleichend krank machen.

Farbstoffe: Gelb fördert ADHS
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Farbstoffe: Gelb fördert ADHS

Wir mögen bunte Lebensmittel. Ohne Farbstoffe fänden wir vermutlich unsere Mahlzeiten nur halb so appetitlich. Weil bunte Lebensmittel uns instinktiv ansprechen, tragen vor allem Süßigkeiten oft besonders knallige Farben. Einer dieser Farbstoffe ist Gelborange S (E 110). Er verleiht beispielsweise Orangenlimonaden, gelben Marmeladen und Süßigkeiten aber auch Kartoffelchips und Lachs eine schöne, einheitliche Farbe.

Guanylsäure: Gicht aus der Tütensuppe
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Guanylsäure: Gicht aus der Tütensuppe

Wenn man im Winter aus der Kälte nach Hause kommt, tut eine schnelle, heiße Suppe gut. Wie gut, dass es Tütensuppen gibt! Die lassen sich nämlich nicht nur schneller herstellen, als eine selbstgemachte, selbstpürierte Suppe. Meistens schmecken die Instanterzeugnisse auch intensiver. Das liegt unter anderem an der enthaltenen Guanylsäure. Guanylsäure, beziehungsweise „E626, wird in Soßen, Fertiggerichten, Knabberkram und eben auch Suppen als Geschmacksverstärker verwendet. Da Guanylsäure per se unbedenklich ist, gibt es keine vorgeschriebenen Grenzwerte.

Die Dosis ist entscheidend
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Die Dosis ist entscheidend

Problematisch wird es nur, wenn wir zu viel Guanylsäure aufnehmen. Der Stoff wird im Körper in das 2,4-fache seiner ursprünglichen Menge in Harnsäure umgewandelt und gelangt so ins Blut. Auf Dauer und bei hohem Konsum von E-626-haltigen Gerichten können sich so Harnsäurekristalle in den Gelenken, Sehnenscheiden und im Nierenmark ablagern: Gicht entsteht! Die schmerzhafte Stoffwechselerkrankung schadet den Gelenken der Niere und kann schlimmstenfalls sogar zur Niereninsuffizienz führen.

Kaliumnitrit: Krebserregende Fois Gras
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Kaliumnitrit: Krebserregende Fois Gras

Enten- beziehungsweise Gänseleber ist etwas Feines. Leider enthält sie jedoch, ebenso wie gepökeltes Fleisch, einen hohen Anteil an Kaliumnitrit (E 249). Der Stoff ist normalerweise ungefährlich und kommt beispielsweise auch in manchen Gemüsesorten und Mineralwasser vor.

Die Krebsgefahr entsteht durch Erhitzen
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Die Krebsgefahr entsteht durch Erhitzen

In der Verarbeitung wird das Fleisch jedoch stark erhitzt. Beim Braten verbindet sich das Kaliumnitrit mit den Eiweißbausteinen aus dem Fleisch zu sogenannten Nitrosaminen. Die sind erwiesenermaßen hochgradig krebserregend und können sogar unser Erbgut schädigen. Die Verwendung von Kaliumnitrit ist sogar für die meisten Bioprodukte zugelassen. Vorsicht also bei Pökelfleisch und Mitbringseln aus dem letzten Frankreichurlaub!

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