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Kann eine Insel die ganze Menschheit auslöschen?

Foto: Imago / Günther Schneider

Kann eine Insel die gesamte Menschheit auslöschen?

Das Friedrich-Loeffler-Institut ist die ältesten virologische Forschungseinrichtung der Welt. Seit mehr als 100 Jahren werden hier Tierseuchen und Zoonosen erforscht.

Eine Insel für Ebola-Viren?

2013 wurde ein neues Superlabor eröffnet – mit der höchsten Sicherheitsstufe: Schutzstufe 4. Bis Ende 2016 wird es langsam „hochgefahren“ und widmet sich dann der Erforschung von Erregern, die in Großtieren wie Rindern vorkommen.

Es ist damit eines von nur drei Laboren weltweit mit dieser Ausstattung. Hinter Panzerglas und Stahltüren lagern hier beispielsweise SARS- und Ebola-Viren, die binnen weniger Wochen die ganze Menschheit infizieren könnten. Doch ohne Genehmigung kommt man in die Labore erst gar nicht hinein. Und in das Bio-Schutzlabor 4 dürfen sowieso nur geschulte Mitarbeiter. Die passieren mehrere Sicherheitsschleusen, werden desinfiziert und müssen in einen Spezialanzug schlüpfen.

Gefährlich, aber notwendig

Noch aufwendiger ist der Rückweg: Duschen, einseifen, duschen – jeder Schritt wird akribisch durchgeführt und überwacht. Das Abwasser wird in sogenannten Kill-Tanks so lange erhitzt, bis alle potenziellen Erreger tot sind. Dort unten, im abgeschotteten Kellergeschoss, stehen auch große Metallkessel, in denen Tierkadaver mit Kaliumhydroxid aufgelöst werden.

Wenn das Hochsicherheitslabor mit Schutzstufe 4 erst voll in Betrieb ist, könnten dort sogar noch gefährlichere Erreger untersucht oder gar künstlich erschaffen werden. Der Hintergrund: Wenn sich eine Tierseuche auf den Menschen überträgt und eine Pandemie auslöst, können nur Forscher aus solchen Laboren den Erreger entschlüsseln, um ein Gegenmittel herzustellen. So könnte die gefährlichste Insel Deutschlands zugleich auch die letzte Hoffnung der Menschheit sein.

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