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Wenn kranke Zähne Migräne verursachen

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Wenn kranke Zähne Migräne verursachen

Gesunde und weiße Zähne sehen nicht nur schön aus, sie haben auch eine wichtige Funktion für unsere Gesundheit. Kaputte Zähne sind für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich, unter anderem können sie Migräne auslösen. Das Tückische daran: Meist ist kein direkter Zusammenhang zwischen den Zähnen und der Erkrankung zu erkennen.

Diese Beschwerden gibt es im Zusammenhang mit Zähnen

Kleine Entzündungen in der Wurzel oder im Kiefer entwickeln sich häufig unbemerkt. Erst wenn der Zahn eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Warmes oder Kaltes zeigt oder starker Druckschmerz beim Kauen entsteht, merken viele Patienten, dass mit den Zähnen etwas nicht in Ordnung ist. Später kommen permanenter Mundgeruch oder starke Zahnschmerzen auch im Ruhezustand hinzu.

Wenn Patienten diese Situation zum Anlass nehmen, nach längerer Zeit wieder bei ihrem Zahnarzt vorstellig zu werden, ist im Körper schon ein schädlicher Prozess in Gang gesetzt worden, der das Wohlbefinden massiv beeinträchtigt. Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des ganzen Körpers und können sogar Migräne auslösen. Probleme für Migränepatienten können sowohl durch Fehlstellung der Zähne als auch durch Bakterien und Fäulnisprozesse entstehen.

Migräne durch falschen Biss?

Eine gleichmäßige Belastung der Zähne ist sowohl für den Kiefer als auch für den gesamten Körper von großer Bedeutung. Doch selten stehen alle Zähne gerade übereinander. Etwa ein Drittel aller Erwachsenen hat schief stehende Zähne. Unregelmäßige Zähne entwickeln sich meist durch ein lückenhaftes Gebiss oder Unfälle. Auch ein sehr starker Abrieb der Zahnoberfläche durch nächtliches Zähneknirschen sorgt dafür, dass der Biss nicht mehr optimal ausgerichtet ist und eine Fehlstellung der Zähne entsteht.

Durch die unsymmetrische Belastung verspannt die Kiefer- und Nackenmuskulatur. Verspannungen an Kopf und Nacken sind häufige Trigger für eine Migräneattacke. Sie setzen einen Schmerzkreislauf in Gang, denn die Migräneschmerzen löst wiederum Nackenschmerzen und -verspannungen aus.

Migräne durch Bakterien im Mund?

Viele Menschen leiden regelmäßig unter Migräne. Wie das Leiden genau entsteht, ist noch nicht genau erforscht. Ist ein Patient erblich vorbelastet, reichen kleinste Trigger aus, um eine Attacke zu provozieren. Zu den Auslösern zählen Hormonschwankungen, Stress, Wetter, aber auch bestimmte Lebensmittel wie Wein oder Schokolade können einen Anfall begünstigen.

Migränepatienten haben häufig eine gestörte Darm- und Mundflora. Studien haben gezeigt, dass die Zusammensetzung der Mundflora bei Migränepatienten eine hohe Menge Bakterien enthält, die Nitrat zu Nitrit verstoffwechseln. Das ist grundsätzlich ein normaler Prozess, bei dem es zur Erweiterung der Blutgefäße kommt.

Ein höherer Gehalt an Stickstoffmonoxid im Körper hat durchaus positive Auswirkungen auf Blutfluss, Herz und Blutdruck. Bei vorbelasteten Patienten kann jedoch durch die Gefäßerweiterungen Migräne entstehen. Dass Stickstoff in Medikamenten Kopfschmerzen als Nebenwirkung hat, ist schon länger bekannt.

Wenn kranke Zähne Migräne verursachen – eine Frau mit Migräne
Foto: Envato / Rawpixel

Migräne ist eine komplexe Erkrankung mit komplexen Ursachen.

Zahnsanierung kann bei chronischen Kopfschmerzen helfen

Häufig lohnt sich der Weg zum Zahnarzt, wenn Patienten an chronischen Kopfschmerzen oder Migräne leiden. Eine Erkrankung des Zahnapparates kann die Ursache sein. Leider lassen sich die zugrundeliegenden Defekte nicht so leicht diagnostizieren, vor allem, wenn der Patient Kronen und Brücken hat. Eine Röntgenaufnahme kann Gewissheit über Entzündungen an der Zahnwurzel geben.

Doch wenn der Herd unter einer Goldkrone liegt, können die Röntgenstrahlen kein Bild ergeben. Bei den Routineuntersuchungen bleiben kleine Entzündungen häufig unbemerkt. Wenn der Zahnarzt zu einer Sanierung rät, kann dies das Ende eines langen Leidensweges sein.

Mundgesundheit ist wichtig

Nicht nur Kopfschmerzen entstehen durch Entzündungsbakterien im Mundraum. Durch eine verdeckte Entzündung im Mund kann der ganze Körper erkranken. Bakterien wandern von der Mundhöhle in das Gefäßsystem und sorgen für Entzündungen am Herzen. Die Stoffwechselablagerungen der Bakterien sind häufig Ursache für Rheumatische Arthritis und Autoimmunerkrankungen.

Bakterien beeinträchtigen viele Vorgänge im Körper und versetzen das Abwehrsystem in einen andauernden Alarmzustand. Die gute Nachricht: Durch regelmäßige Parodontitis-Behandlungen beim Zahnarzt können Rheuma-Patienten ihren Gesundheitszustand wesentlich verbessern.

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