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Die Energieinfrastruktur in der Industrie – Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahre

Foto: Envato / Neirfy007

Die Energieinfrastruktur in der Industrie – Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahre

Sie ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und vor allem unseres Wohlstands. Die Rede ist von der Industrie, welche nach wie vor den vielleicht wichtigsten, sicherlich aber einen der einflussreichsten Wirtschaftszweige ausmacht. Wenn sich ganz Deutschland derzeit Gedanken um Energie und Strom macht, dann ist die Industrie ebenfalls von der Thematik betroffen.

Am Ende muss es gelingen, auch in Zukunft eine zuverlässige Versorgung sicherstellen zu können, mit der es möglich ist, den Industriestandort Deutschland auch mit den Rahmenbedingungen zu versorgen, die für erfolgreiches Wirtschaften notwendig sind. Hierfür ist es wichtig, jetzt schon die Weichen für die Zukunft zu stellen und die Hebel an der richtigen Stelle anzusetzen.

Erneuerbare Energien: die Schwierigkeit mit den Schwankungen

In allen Teilen der Welt macht man sich Gedanken zu erneuerbaren Energien. Dass es sich hierbei grundsätzlich um eine positive Entwicklung handelt, das wird kaum mehr bestritten und ist auch in der Industrie längst in den Köpfen nahezu aller Beteiligten angekommen. Denn: Ein Drittel der CO₂-Emissionen wird der Industrie zugeschrieben. Umso wichtiger ist es, auch in diesem Bereich den Wandel hin zu erneuerbaren Energien voranzutreiben.

Die Herausforderung ist allerdings, dass erneuerbare Energien fluktuierende Energieträger sind. Das bedeutet, sie speisen nie gleichmäßig viel Energie ins Netz ein, weil sie von Witterung, Tages- oder Jahreszeit abhängig sind. Das führt auch zu notwendigen Veränderungen der Energieinfrastruktur in der Industrie. Diese muss optimiert und ausgebaut werden, um die Versorgungssicherheit zu erhalten.

Dazu zählen der Erzeugungs- und Netzausbau, aber auch Speichersysteme für Flexibilitätsbereitstellung. Wirft man einen Blick nach Österreich, so führt die Versorgung der Industrie mit 100 Prozent erneuerbaren Energien zu einem Wechsel der Energieträger und somit zu einem höheren Anteil an elektrischer und biogener Energie. Die Aufrüstung der Strominfrastruktur ist insbesondere für die Eisen- und Stahlproduktionsstandorte Oberösterreich und Steiermark notwendig.

Die Stromversorgung komplexer industrieller Automatisierungsanwendungen

Eine weitere Herausforderung in der Industrie ist die Stromversorgung industrieller Anwendungen. Zahlreiche Prozesse sind heute bereits automatisiert und ganze Systeme werden ohne menschliche Interaktion mithilfe von Sensoren, Aktoren und Feedback betrieben. Zu einem hochkomplexen System zählt beispielsweise der Kontrollraum eines Atomkraftwerks.

Die Automatisierung bringt aber auch neue Anforderungen hinsichtlich der Stromversorgungen mit sich. Diese müssen isoliert sein. In industriellen Fertigungsanlagen werden damit Erdschleifen unterbrochen und Subsysteme isoliert, um die Fehlertoleranz zu erhöhen und die Sicherheit des Bedieners zu verbessern.

Eine stabile Versorgung ist die Lebensversicherung vieler Unternehmen

Gerade energieintensive Unternehmen haben mit ihrer Versorgung einen unsichtbaren Pakt, den es nicht zu unterschätzen gilt. Schließlich ist das stetige Vorhandensein von Energie und Strom eine Notwendigkeit, um permanent produzieren und vertreiben zu können. Deshalb ist es für diese Unternehmen auch so wichtig, dass der bevorstehende Wandel ohne größere Ausfälle auskommt und nachhaltige Lösungen für die Problemstellungen liefert, die mit dieser Wende kommen können.

Auf der anderen Seite bietet die Energiewende die große Chance, eine verbesserte Energieeffizienz und eine beschleunigte Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Mit den Schwerpunkten Sektorkopplung und Erhalt effizienter Bestandsanlagen wird so die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie für die Zukunft sichergestellt.

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