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Römisches Reich: Entstand der Limes in Folge von Verrat?

Foto: Imago / EPD

Römisches Reich: Entstand der Limes in Folge von Verrat?

Mit seinem Heer ist der römische Feldherr Varus auf dem Weg ins Winterlager. Doch dann wird er ausgerechnet von seinem engsten Vertrauten in einen Hinterhalt gelockt.

Varus weiß, dass er in der Falle sitzt. Mühsam bahnen sich seine 18.000 Legionäre im strömenden Regen ihren Weg durch den Urwald Germaniens. 20 Kilometer ist der Tross lang, und der Feind nutzt das geschickt aus. Immer wieder brechen Hunderte Barbaren aus dem Dickicht und reiben die Römer auf. Varus ist machtlos. Er wurde verraten – ausgerechnet von Arminius (Bild), seinem wichtigsten Berater. 

Arminius ist noch ein kleiner Junge, als er nach Rom gebracht wird. Er ist der Sohn des Cherusker-Fürsten Segimer – und nun eine Geisel, die einen brüchigen Frieden garantieren soll. So paradox das klingt: Eine Geisel in Rom zu sein, ist ein Glücksfall. Die Kinder werden fürstlich behandelt, besuchen die besten Schulen, erwerben das Bürgerrecht und machen Karriere im Militär. Viele wachsen so zu echten Römern heran – und bleiben für immer. Auch Arminius ist fest verwurzelt in der römischen Gesellschaft, und doch wird er bald die Seiten wechseln. 

Streben nach Macht

Als Offizier befehligt der junge Cherusker eine Spezialeinheit, die sich aus germanischen Söldnern zusammensetzt und Aufstände niederschlägt. Als der berühmte Feldherr Varus aufbricht, um das rechtsrheinische Germanien zu befrieden, ist Arminius an seiner Seite. Was Varus nicht weiß: Für Arminius ist diese Nähe nur ein Mittel zum Zweck. Denn der junge Fürst trachtet selbst nach dem Thron – und will sich zum Anführer aller Germanen aufschwingen. 
 
Doch dazu muss er seine Position stärken. Sein Plan: Würde er Varus, den vermeintlich unbesiegbaren Gegner, schlagen, wäre seine Herrschaft nicht zu verhindern. So opfert er alles, verrät Varus – und lockt ihn in eine Falle. Die Schlacht dauert Tage – am Ende sind die Römer vernichtend geschlagen. Fortan gilt Arminius als Befreier Germaniens. Rom dagegen gibt Germanien nach der Niederlage auf und baut stattdessen eine 550 Kilometer lange Mauer: den Limes.
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