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Datensicherung ist nicht nur etwas für Angsthasen

Foto: Envato / Rawpixel.com

Datensicherung: nur etwas für Angsthasen?

Datensicherung wird immer wichtiger: Wer den Verlust seiner Daten verhindern will, muss einige Vorkehrungen treffen.

Was in Unternehmen die Regel ist, vernachlässigen PC- und Mac-User oft zu Hause. Häufig werden private Daten als nebensächlich abgetan – nicht so wichtig, nicht von Interesse für Hacker und Datendiebe. Doch das ist vorschnell gedacht: Wenn die Urlaubsfotos der vergangenen zehn Jahre unwiederbringlich verloren gehen oder wichtige Dokumente und Zugangsdaten abhandenkommen, wird es mühsam.

Auch wenn die Hardware versagt, können Daten für immer verlorengehen

Nicht immer müssen Cyber-Angriffe, Viren oder Schadsoftware der Grund sein. Deutlich häufiger sind Hardware-Defekte oder gestohlene Geräte die Ursache für Datenverlust. Auch heute verkraften Festplatten nur eine bestimmte Anzahl von Schreibzugriffen. Zudem lässt sich mit gestohlenen Markenrechnern immer noch gutes Geld verdienen.

Datensicherung im Betriebssystem: ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Komfort

Eine komplette Datensicherung, die auch E-Mails, Software, Apps etc. mit einschließt, ist die sicherste Lösung. Die meisten Betriebssysteme bringen dafür entsprechende Features mit (z. B. „Time Machine“ bei macOS oder die Funktion „Sicherung“ unter Windows).

Diese Methode hat den Vorteil, dass verschiedene Versionen der Daten automatisch und regelmäßig gesichert werden. Zudem überschreiben aktuelle Sicherungen ältere Versionen nicht und auch ältere Ausgaben von Dateien können wiederhergestellt werden. Die Sicherung muss nur einmal eingerichtet werden und wird daraufhin automatisch im gewünschten Zeitabstand durchgeführt. Lassen Sie die gesicherten Daten am besten auf einem externen Datenträger oder in der Cloud speichern. Auch die beste Sicherung hilft nichts, wenn sie einem Festplattendefekt zum Opfer fällt.

Komfort mit Macken: Speicherung in der Cloud

Die Speicherung von Daten in der Cloud ist ein besonders komfortabler Schutz gegen Datenverlust, denn hier können Sie jederzeit und von überall darauf zugreifen. Liegen die Daten verschlüsselt beim Cloud-Anbieter, bietet das zusätzliche Sicherheit vor neugierigen Dritten.

Der Nachteil: Der mit dem Betriebssystem bereitgestellte Online-Speicherplatz ist sowohl bei Windows- als auch Apple-Betriebssystemen auf wenige Gigabyte begrenzt. Und das ist nicht alles: Hat der Cloud-Anbieter technische Probleme, kann Ihnen der Zugriff auf Ihre Daten verwehrt werden. Und wie Murphy’s Gesetz es will, geschehen solche Pannen meistens, wenn Sie Ihre Daten am dringendsten brauchen.

Ein weiterer Nachteil: Der Upload großer Dateien in die Cloud kann schnell das gesamte Netzwerk verlangsamen.

Datensicherung von Hand: Am meisten Kontrolle, am wenigsten Komfort

Wer kein Geld für zusätzlichen Speicher ausgeben will und der Sicherungsfunktion seines Betriebssystems nicht traut, kann auf die gängige Strategie vor dem Cloud-Zeitalter zurückgreifen: Regelmäßige Sicherungen von Hand auf externe Festplatten oder USB-Sticks. Wichtig: Ziehen Sie nach der Datensicherung den Datenträger vom Rechner ab und bewahren Sie diesen an einem sicheren Ort auf. Manche Schadprogramme infizieren inzwischen auch angeschlossene Laufwerke oder USB-Sticks.

Die manuelle Sicherung mag im Vergleich mühsam wirken, gibt allerdings die beste Kontrolle, was wann gesichert werden soll. Mit diesen Tipps fällt die Datensicherung per Hand leichter:

  • Legen Sie sich spezielle Ordner für wichtige Dateien an, die Sie regelmäßig sichern möchten. So müssen Sie weder Ihren gesamten „Dokumente“-Ordner sichern, noch bei jeder Sicherung auf die Suche nach bestimmten Dateien gehen.
  • Erstellen Sie sich einen Skript, der beim Ausführen Sicherheitskopien der gewünschten Dateien auf einem externen Laufwerk erstellt. Dieses kleine Programm können Sie abspeichern und immer wieder benutzen. Die Erstellung erfordert ein wenig Computerwissen, aber der Vorteil in puncto Komfort ist immens. Hier gibt es Einstiegshilfen in das Thema für Windows und Mac.
  • Auch bei externen Speichermedien wie USB-Sticks und externen Festplatten können sich Defekte einstellen. Überprüfen Sie die Ihre Datenträger deshalb regelmäßig. Verräterische Zeichen sind langsame Schreib- und Lesegeschwindigkeiten und plötzlich verschwindende Dateien.
  • Gönnen Sie sich eine externe Festplatte für Ihre Sicherheitskopien, die ohne Netzteil für die Steckdose auskommt – der Komfort-Faktor ist es wert.

Wie oft sollten Sie Ihre Daten sichern?

Die Daumenregel: Einmal im Monat Daten sichern ist eine solide Vorsorge gegen Datenverlust. Öfter ist jedoch besser – bei besonders wichtigen Daten lohnt sich die tägliche Datensicherung. Glücklicherweise bringen die meisten Programme zur Datensicherung Einstellungen für einen benutzerdefinierten Sicherungszeitraum mit. Wer die Datensicherung von Hand vornimmt, benötigt hier viel Disziplin – oder einen regelmäßigen Eintrag in der Kalender-App seiner Wahl.

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