Wenn der Sommer beginnt, leuchten sie wieder verführerisch im Gebüsch: Walderdbeeren! Doch aus Angst vor Fuchsbandwürmern lassen viele die Finger davon. Sind die Früchte wirklich mit Parasiten belastet?
Für den Menschen allerdings kann eine Infektion fatale Folgen haben: Es kommt zu einer so genannten Echinokokkose, die nach und nach die inneren Organe zerstört. Ist ein Fuchs mit dem Bandwurm befallen, scheidet er die Eier mit seinem Kot aus. Diese Eier sind extrem widerstandsfähig: Auch bei hohen Temperaturen können sie noch ein halbes Jahr auf dem Boden überleben. Deshalb befürchtete man lange, Waldbeeren könnten verunreinigt sein, und vor dem Verzehr wurde gewarnt.
Zusammenhang nicht erwiesen
Echinokokkose ist in Deutschland meldepflichtig. Alle Fälle werden am Uniklinikum Ulm dokumentiert, und pro Jahr werden hier nur etwa zwanzig bis 25 Infektionen verzeichnet. Jeder Patient muss einen Fragebogen ausfüllen. Dabei ergab sich: Die meisten Erkrankungen gibt es auf der Schwäbischen Alb, in der Alb-Donau-Region, in Oberschwaben und dem Allgäu, und zwar bei Personen, die innigen Kontakt mit Haustieren oder mit Landwirtschaft oder Waldbau zu tun hatten.
Übertragung durch Haustiere
Sie lauert nur an anderer Stelle: Ganze siebzig Prozent der gemeldeten Echinokokkose-Fälle waren Hunde- oder Katzenhalter, da die Eier des Fuchsbandwurms im Fell hängen bleiben können. Hygiene ist deshalb extrem wichtig: Nach dem Streicheln sollte man sich die Hände waschen und außerdem die Vierbeiner regelmäßig vom Tierarzt entwurmen lassen. Wer dennoch beim Waldspaziergang auf Nummer sicher gehen will, sollte bodennah gesammelte Früchte und Pilze nur gewaschen zu sich nehmen.