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Sonnennähe im Winter: Entstehen so die Jahreszeiten?

Foto: Planetarium Hamburg

Sonnennähe im Winter: Entstehen so die Jahreszeiten?

Wer glaubt, die Erde würde sich im Winter auf ihrer elliptischen Umlaufbahn fern der Sonne befinden, hat falsch gedacht. Welt der Wunder geht dem Phänomen der Jahreszeiten gemeinsam mit dem Astrophysiker Prof. Thomas W. Kraupe auf den Grund. Der Direktor des Planetarium Hamburg erklärt, warum unser Planet gerade sogar seinen sonnennächsten Punkt erreicht – mitten im Winter.

Die Jahreszeiten werden nicht von der Sonnennähe beeinflusst

Für uns auf der Nordhalbkugel hat die Sonnennähe im Winter keinen direkten Einfluss auf den jahreszeitlichen Temperaturwechsel. „So steht die Erde am 4. Januar sogar im ‚Perihel‘ – sie erreicht den sonnennächsten Punkt ihrer elliptischen Bahn um die Sonne. Die Entfernung unseres Planeten zur Sonne beträgt jetzt nur rund 147 Millionen Kilometer, während es im Sommer, am 4. Juli, rund 152 Millionen Kilometer sind. Dann befindet sich die Erde an ihrem sonnenfernsten Punkt, auch ‚Aphel‘ genannt“, sagt Prof. Kraupe.

Es ist also nicht der Unterschied von immerhin fünf Millionen Kilometern, der den Wechsel der Jahreszeiten bewirkt. „Verantwortlich ist vielmehr die Schrägstellung der Erdachse und der dadurch bewirkte variable Einfallswinkel des Sonnenlichts im Jahresverlauf“, so Prof. Kraupe weiter. „Dies wird auch beim Blick auf die Südhalbkugel der Erde deutlich. Diese ist der Sonne zugeneigt, weshalb sie dort höher und länger am Himmel steht. Es herrscht also Sommer, während die Wintersonnenwende bei uns am 21. Dezember den Winter eingeläutet hat.“

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