Wenn wir im Wachzustand essen, schlucken wir zum Beispiel, um die Nahrung vom Mund in den Magen zu befördern. Dabei verschließt der Kehldeckel den Eingang zum Kehlkopf. So kann die Nahrung ungehindert in die Speiseröhre rutschen. Der Schluckreflex ist angeboren und eine der ersten und wichtigsten Funktionen des Menschen. Er entsteht, wenn der Zungengrund, der Gaumenbogen oder die hintere Rachenwand gereizt werden. Dies geschieht automatisch und kann nicht beeinflusst werden.
Speichelproduktion nimmt im Schlaf ab
Täglich schluckt ein Erwachsener innerhalb von 24 Stunden etwa 600 Mal. Etwa 550 Mal im normalen Wachzustand, davon 200 Mal beim Essen. Dabei produziert er fast einen Liter Speichel. Und was passiert, wenn wir schlafen? Genau wie viele Körperfunktionen, beispielsweise unsere Atmung, Herzfrequenz oder die Körpertemperatur, nimmt im Schlaf auch unser Schluckreflex ab. Er tritt nur noch circa 50-mal auf. Das liegt daran, dass unsere Speicheldrüsen scheinbar ebenfalls schlummern und nur so viel Speichel wie nötig produzieren. Allerdings ist dies immer noch genug, so dass wir ab und zu schlucken müssen.
Übrigens ist es unwahrscheinlich, dass wir nachts haufenweise Spinnen essen: Wenn uns etwas in den Mund fliegt, ist unser Reflex nicht, sie zu verschlucken, sondern auszuspucken. Die Spinne müsste also möglichst direkt in unserem Rachen landen, was eher nicht passiert.
Wer unter Schlafstörungen leidet, schluckt im Schlaf häufiger
Schlucken im Schlaf kann auch mit bestimmten Schlafstörungen zusammenhängen. Menschen, die an Schlafapnoe leiden, bei der die Atmung während des Schlafs wiederholt aussetzt, schlucken möglicherweise häufiger, um die Atemwege freizuhalten. Dies kann zu Mundtrockenheit führen, da der Speichel schneller verdunstet. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, vor dem Schlafengehen viel Wasser zu trinken oder einen Luftbefeuchter im Schlafzimmer zu verwenden, um die Schleimhäute feucht zu halten.