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Spinnen einsaugen – Ja oder Nein?

Foto: Pixabay / krzysztofniewolny

Spinnen einsaugen – Ja oder Nein?

Der Staubsauger gilt als beliebtes Mittel, um Spinnen im Haus loszuwerden. Schnelle Abhilfe oder Tierquälerei?

Forschende unterscheiden rund 600 verschiedenen Phobien – doch keine ist weiter verbreitet als die Angst vor Spinnen. Bis zu fünfzig Prozent aller Deutschen ekeln sich vor den langbeinigen Kriechtieren. Um sie wieder loszuwerden, ohne ihnen wirklich nahekommen zu müssen, greifen viele zum Staubsauger. Nur: Was geschieht darin mit der Spinne? Stirbt sie? Oder nistet sie sich im Staubsaugerbeutel ein, um ganze Spinnenkolonien auszubrüten? Nahrung gäbe es genug und beim Entsorgen könnten die Tiere problemlos wieder in die Freiheit springen.

Achterbahnfahrt durch den Staubsaugerschlauch

Normalerweise ist es für Spinnen unmöglich, eine Attacke mit dem Staubsauger zu überleben. Je nach Saugleistung wird die Spinne mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h oder mehr ins Rohr gesaugt. Im Schlauch wird das Tierchen zuerst wild herumgewirbelt und prallt dann mit Wucht auf die in vielen Staubsaugern befindliche Rückschlagsicherung auf.

Qualvoller Tod: Spinne als Erstickungs- und Schussopfer

Sollte die Spinne selbst diesen Höllenritt überleben, so erstickt sie nach kurzer Zeit aufgrund von Sauerstoffmangel. Die Dreckpartikel aus Staub, Haaren und anderen in Staubbeuteln vorkommenden Materialen schnüren den Arachniden die Atemluft ab.

Hinzu kommt: Durch den Sog des Staubsaugers wird die Spinne gegen die Beutelwand gepresst und mit eingesaugtem Staub und anderen harten Dreckpartikeln beschossen. Der Effekt entspricht dem Abfeuern einer Schrotflinte. Spätestens hier ist das Schicksal des Tieres besiegelt. Expertinnen und Experten geben sogar noch einen zusätzlichen Tipp: Wenn man das Staubsaugerrohr bei laufendem Betrieb mehrmals kurz zuhält, entsteht ein Unterdruck, dem selbst die zähste Spinne zum Opfer fällt.

Alternative zum Spinnenmord

Muss es wirklich so brutal sein? Beim Tod im Staubsauger erleiden Spinnen schlimmste Qualen. Besser ist es, ein Glas über die Tiere zu stülpen und sie wieder nach draußen zu befördern. Schließlich gibt es in ganz Europa keine einzige der 30.000 Spinnenarten, die Menschen ernsthaft gefährlich werden. Und: Im Gebüsch vor unserem Haus sind Spinnen sogar nützlich. Sie schützen zuverlässig vor lästigen Mücken, Fliegen, Blattläusen, kleinen Käfern, Wespen oder Motten.

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