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Redewendungen: Woher kommen die Sinnsprüche, die wir immer wieder benutzen?

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Redewendungen: Woher kommen die Sinnsprüche im Alltag?

Redewendungen machen die Sprache vielfältiger, bunter und lebhafter und regen zum Nachdenken an. Doch Hand aufs Herz: Auch wenn wir selbst Redewendungen zitieren, wissen wir nicht immer genau, wie sie zustande gekommen sind. Hier ein paar Auflösungen.
Da beißt die Maus keinen Faden ab
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Da beißt die Maus keinen Faden ab

Das sagen wir, wenn eine Situation aussichtlos erscheint. Die Redewendung geht auf eine Fabel zurück, in der eine Maus das Netz annagt, in dem ein Löwe gefangen gehalten wird.

Ich zeig dir, wo der Bartel den Most holt.
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Ich zeig dir, wo der Bartel den Most holt.

Damit drücken wir aus, wenn wir anderen zeigen, wo es lang geht. Ursprung ist wie bei vielen Redewendungen die jiddische Sprache. Der „Bartel“ ist eine Brechstange und „Most“ ist ein jiddischer Ausdruck für Geld.

Das geht auf keine Kuhhaut
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Das geht auf keine Kuhhaut

Mit diesem Ausspruch zeigen wir uns empört, weil sich mal wieder ein Mitmensch etwas herausnimmt, das uns gar nicht gefällt. Kuhhäute waren im Mittelalter der Rohstoff für Pergament. Das benötigte man zum Schreiben, etwa zum Schreiben einer Liste mit Verfehlungen eines Übeltäters.

Etwas auf dem Kerbholz haben
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Etwas auf dem Kerbholz haben

Auch hier liegt der Ursprung im Mittelalter. Ein Kerbhoz diente Gläubigern und Schuldnern zur Erinnerung an eine noch zu begleichende Summe. Das Holz wurde in der Mitte gebrochen und jeder bekam seine Hälfte mit Einkerbungen, die für die Höhe der Schuld standen.

Das Kind mit dem Bade ausschütten
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Das Kind mit dem Bade ausschütten

Wer sich zu stark auf ein Detail fokussiert, bedenkt oft nicht die weiteren Konsequenzen, die sein Handeln nach sich zieht. Damit erreichen er oder sie zwar das Primärziel, es entstehen aber Kollateralschäden, die vermeidbar gewesen wären.

Jemandem das Kraut ausschütten
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Jemandem das Kraut ausschütten

In Bayern bedeutet diese Redewendung die höchste Form von beleidigt sein. Ursprung ist auch hier Mittelalter, als Kraut das wichtigste Grundnahrungsmittel war. Wenn man jemandem sogar das Kraut ausschüttete, war das ein höchst aggressiver Akt.

Mach mir keine „Fisematenten“
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Mach mir keine „Fisematenten“

In Bayern bedeutet diese Redewendung die höchste Form von beleidigt sein. Ursprung ist auch hier Mittelalter, als Kraut das wichtigste Grundnahrungsmittel war. Wenn man jemandem sogar das Kraut ausschüttete, war das ein höchst aggressiver Akt.

Eulen nach Athen tragen
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Eulen nach Athen tragen

Bei den Griechen galt in der Antike die Eule als Sinnbild der Weisheit. Daher fanden sich in Athen tausende Eulen in Form von Skulpturen in Fassaden, an Säulen oder in Fresken und Gemälden. Folglich war es absolut überflüssig, Eulen nach Athen zu tragen. Man nimmt ja schließlich auch keinen Sand mit zum Strand.

Etwas in petto haben
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Etwas in petto haben

Aus dem Italienischen stammt diese Redewendung, die beschreibt, dass wir etwas für einen eventuell eintretenden Fall vorbereitet haben. Petto ist das italienische Wort für Sinn und erfordert die Präposition „in“, satt des häufig fälschlicherweise verwendeten „im“.

Halt hier keine Maulaffen feil
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Halt hier keine Maulaffen feil

Hier geht es keineswegs um den Verkauf von Wildtieren. Als Maulaffen wurden im Mittelalter Tonfiguren bezeichnet, die oft Köpfen mit offenem Mund nachempfunden waren. In den offenen Mund wurde ein Kienspan gelegt, der spärliches Licht spendete. Maulaffen hält derjenige feil, der mit offenem Mund herumsteht, ohne sich am Geschehen oder der Arbeit zu beteiligen.

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