Weit verbreitet ist auch die Annahme, dass sich der IQ mithilfe von Gehirn-Training langfristig erhöht. Knobel-Fans setzen auf Sudokus, Kreuzworträtsel oder Gehirn-Jogging-Programme. Die Wissenschaft liefert allerdings ernüchternde Befunde. Mehrere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass sich der IQ im Erwachsenenalter langfristig nicht steigern lässt. Dennoch lohnt es sich, sich mit Gehirn-Training geistig fit zu halten. Psychologen unterscheiden nämlich zwischen zwei Intelligenzkomponenten, der fluiden und der kristallinen Intelligenz. Der fluide Anteil, der die Flexibilität beschreibt, mit der wir Aufgaben bearbeiten und uns neuen Anforderungen stellen, entwickelt sich bis zum 20. Lebensjahr und lässt dann allmählich nach. Der kristalline Anteil beschreibt das erworbene Wissen und die gelernten Fertigkeiten des Menschen. Die kristalline Intelligenz verbessert sich ein Leben lang, indem wir immer mehr Wissen und Kompetenzen erwerben. Wer das tut, kann im Alter Defizite im fluiden Intelligenzanteil ausgleichen.