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Windkraft als Klimakiller

Foto: Envato

Windkraft als Klimakiller

Windkraftanlagen gelten als eine der wichtigsten Hoffnungen für den Erfolg der Energiewende. Der in den Stromkreisen der Windräder verwendete Stoff Schwefelhexafluorid sorgt jedoch dafür, dass der Strom aus Windrädern weit weniger grün ist, als gedacht.

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Windkraft als Klimakiller

Schwefelhexafluorid – aus dem Schaltkreis von Windrädern für 3000 Jahre in die Erdatmosphäre

Ein wichtiger Teil der Energiegewinnung ist auch das Weiterleiten und Verteilen des gewonnenen Stroms über Schaltanlagen. Schwefelhexafluorid – auch SF₆ genannt – bietet dafür einen entscheidenden Vorteil: In einer Atmosphäre aus SF₆ können keine Funken überspringen.

Das synthetische Gas aus Schwefel und Fluor kommt daher in speziellen Schaltkammern zum Einsatz, um die Schaltanlagen der Windräder vor Kurzschlüssen zu schützen. Zudem wird es für seine guten Isoliereigenschaften geschätzt.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Schwefelhexafluorid essenziell für die reibungslose Produktion von Windenergie. Darüber hinaus ist Schwefelhexafluorid ungiftig, farblos, geruchlos und extrem widerstandsfähig.

Schwefelhexafluorid (SF₆) wirkt 22.800-mal stärker als CO₂

Der entscheidende Nachteil: Das Gas wirkt auch als das stärkste bekannte Treibgas. Schwefelhexafluorid gilt als extrem reaktionsträge und langlebig. Daher kann es über 3000 Jahre in der Atmosphäre bleiben, bevor es zerfällt. Es wirkt somit 22.800 Mal stärker als CO₂. Kommt es zu Schäden an den Schaltanlagen, kann das gefährliche Gas in die Atmosphäre entweichen und dort jahrtausendelang verbleiben.

Für weiteres Aufsehen sorgte die Berichterstattung des ARD-Magazins plusminus im August dieses Jahres. Wissenschaftler weltweit berichten, dass unsere Atmosphäre 50-mal stärker mit Schwefelhexafluorid belastet ist, als aus offiziellen Daten hervorgeht. Bei den Recherchen stellte sich heraus, dass Deutschland der weltweit größte Emittent des gefährlichen Treibgases ist.

Schwefelhexafluorid (SF₆) soll erst 2030 verboten werden

Immerhin hat sich die EU inzwischen entschlossen, das gefährliche Treibgas gänzlich zu verbieten. Allerdings sehr zögerlich: Ein Verbot soll erst im Jahr 2030 in Kraft treten. Infolge der Gas-Krise setzt man derzeit verstärkt auf Windkraft. Das Ausmaß der zusätzlichen Schwefelhexaflourid-Belastung, zu der es bis 2030 kommen könnte, ist somit nicht auszudenken.

Ist die „Clean-Air-Technologie“ die Zukunft?

Ein Lichtblick: Es ist inzwischen auch möglich, Windkraftanlagen zu konstruieren, ohne auf das gefährliche Treibgas angewiesen zu sein. Das ermöglicht etwa das Einbauen spezieller Vakuumschaltröhren. Das Konzept nennt sich „Clean-Air-Technologie“. Einen 1:1-Ersatz für Schwefelhexafluorid mit den gleichen Eigenschaften gibt es jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht.

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