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Fake-Kosmonaut betrügt Japanerin um 31.000 Euro

Foto: Envato

Fake-Kosmonaut betrügt Japanerin um 31.000 Euro

Love Scamming gehört zu den häufigsten Betrugsmaschen im Netz. Betrüger stellen ihren Opfern eine Liebesbeziehung in Aussicht und nutzen ihre Zuneigung aus, um ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen. Eine Japanerin erwies sich kürzlich als besonders leichtgläubig.

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Fake-Kosmonaut betrügt Japanerin um 31.000 Euro

Heiratsversprechen von angeblichem Kosmonauten auf Instagram

Auf Instagram lernte die 65-Jährige einen vermeintlichen russischen Kosmonauten kennen. Dieser machte ihr Avancen und versprach, sie zu heiraten. Allerdings unter einer Bedingung: Er behauptete, auf der internationalen Raumstation ISS festzusitzen, da ihm angeblich das Geld für den Heimflug – inklusive der Landegebühr seiner Rakete – fehlte. Sein Opfer sollte ihm aus seiner Geldnot helfen, damit er zur Erde zurückzugelangen könne. Danach stünde einer Heirat nichts im Wege.

Die Redegewandtheit des Betrügers und die zahlreichen Fotos von Sternen und Galaxien in seinem Instagram-Profil genügten offensichtlich, um die Japanerin von der absurden Masche zu überzeugen. Die Dame überwies dem Betrüger im Lauf eines Monats mehrere Geldbeträge im Wert von insgesamt 4,4 Millionen Yen (umgerechnet 31.000 Euro). Allerdings wurde die Betroffene nach der vierten Geldforderung misstrauisch – und wendete sich an die Polizei.

Soziale Netzwerke machen Love-Scamming-Maschen einfach

So exzentrisch der vorliegende Fall auch sein mag: Er belegt die Entwicklung, dass Online-Heiratsschwindler sich nicht mehr auf Dating-Websites und betrügerische E-Mails spezialisieren, sondern jeden Kommunikationskanal im Netz nutzen. Vor allem soziale Netzwerke stehen dabei hoch im Kurs.

Der Grund: Soziale Netzwerke machen Betrügern das Spiel besonders leicht, da eine Kontrolle nach Fake-Profilen bei Instagram, Facebook und Co. nur sehr selten stattfindet. Gängige Dating-Portale haben dagegen oft spezielle Mitarbeiter, die darauf achten, dass Profile mit authentischen Informationen befüllt sind.

E-Mails haben den Nachteil, dass die Recherche nach Adressen potenzieller Opfer generell mühsam ist. Die ausgefeilten Suchfunktionen sozialer Netzwerke machen Betrügern das Spiel erheblich leichter. Dementsprechend wurden 2021 allein in Deutschland 4,2 Millionen Euro Geldschaden durch Love Scamming gemeldet.

Das empfiehlt die Polizei – effektiver Schutz vor Love Scamming

  • Schreibt Sie ein Unbekannter an, recherchieren Sie nach dessen Profilbildern, etwa mit der Bildsuche von Google, mit der Sie überprüfen können, wo bestimmte Bilder im Netz vorkommen. Tauchen Profilbilder bei einer Bildsuche auf mehreren Websites und in Verbindung mit unterschiedlichen Namen auf, spricht das für Identitätsbetrug.
  • Recherchieren Sie nach dem Namen und der Lebenssituation Ihres Gegenübers. Viele Love-Scammer sind Wiederholungstäter und zahlreiche Betroffene berichten auf Online-Foren über ihrer Erfahrungen.
  • Überweisen Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht im wirklichen Leben kennen.
  • Kommt Ihnen Ihr Chatpartner unseriös vor, brechen Sie sofort den Kontakt ab und blockieren Sie Ihren Gegenüber auf allen Plattformen.
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