Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

Das wahre Leben nach dem Tod: Überlebte Jesus die Kreuzigung?

Foto: Imago / Eibner

Das wahre Leben nach dem Tod: Überlebte Jesus die Kreuzigung?

Er zählt zu den berühmtesten Personen der Geschichte – doch was wissen wir tatsächlich über das Leben von Jesus? Starb er als Erlöser am Kreuz, wie die Kirche behauptet? Forscher glauben, er überlebte die Tortur und wirkte weiter in Indien.

Mit überirdischen Kräften versehen, heilte Jesus Kranke und erweckte sogar Tote wieder zum Leben. Er opferte sich für die Menschheit, wurde gekreuzigt und starb. Doch am dritten Tag erwachte er von den Toten und fuhr später hinauf in den Himmel. So zumindest erzählen die vier Evangelien des Neuen Testaments die Geschichte von Jesus.

Doch was daran ist historische Wahrheit? Selbst die Texte der Bibel unterscheiden sich oft in ihren Beschreibungen der Ereignisse. Wie hat Jesus also wirklich gelebt? Wurde er tatsächlich ans Kreuz genagelt? Und kam er auf diese Weise ums Leben oder überlebte er die Kreuzigung? Tatsächlich gibt es Anhaltspunkte, dass Jesus danach in Indien gelebt und gewirkt hat.

Von zeitgenössischen, nicht-christlichen Schriftstellern ist zur Person Jesu kein Wort überliefert. Dies ist insofern erstaunlich, da die angeblich von Jesus vollbrachten Wunder zur damaligen Zeit einen nachhaltigen und einschneidenden Eindruck auf die Zeitgenossen hätten machen müssen. Erst 75 bis 90 Jahre nach dem Tode Jesu taucht dieser unter dem Namen Christus auch in römischen und damit nicht-christlichen Quellen auf.

Wurde Jesus vor „Christi Geburt“ geboren?

So wirft schon seine Geburt Fragen auf. Der Evangelist Lukas erzählt von Jesu Geburt in Bethlehem: Zu jener Zeit soll ein Stern am Himmel den Menschen des Orients die Ankunft eines Königs angezeigt haben. Und tatsächlich – nach den Berechnungen heutiger Wissenschaftler gab es damals eine Planetenkonstellation, die eine sehr starke Symbolik gehabt haben muss. Allerdings nicht im Jahr null, sondern sechs Jahre zuvor. Wurde Jesus also sechs Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung geboren?

Auch andere Fakten sprechen für eine solche Datierung: Als Jesus geboren wurde, soll – so die Bibel – König Herodes Judäa regiert haben. Dieser starb jedoch bereits im Jahr vier vor Christus, das gilt als sicher. Hieraus ergibt sich, dass Jesus mindestens vier Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung geboren worden sein muss. Genauer gesagt, gehen Wissenschaftler heute von vier bis sieben Jahren „vor Christi Geburt“ aus.

Saturn und Jupiter im Sternzeichen Widder

Es ist also sehr gut möglich, dass es sich bei dem Himmelsereignis im Jahr sechs vor Christus um den „Stern von Bethlehem“ gehandelt hat. Doch was genau daran signalisierte den Menschen im Orient damals, dass ein neuer König geboren wird? Zunächst: Es tauchten die Planeten Jupiter und Saturn im Sternzeichen Widder auf. Dieses Sternzeichen galt als Symbol für das Königreich des Herodes. Jupiter war der Planet der Könige. Saturn verkündete die Ankunft eines edlen und guten Menschen.

Ankündigung eines mächtigen Königs

Doch nicht nur das erregte Aufsehen, dazu kam noch eine außergewöhnliche Planetenkonstellation: Saturn, Jupiter, Mond und Erde standen zu einem bestimmten Zeitpunkt genau in einer Reihe. Als sich der Mond morgens zur Seite schob, wurde Jupiter von der Sonne angestrahlt und leuchtete wie ein Morgenstern – was als Ankündigung einer Geburt galt. In der Summe ließen diese kosmischen Ereignisse die Menschen glauben, ein mächtiger König werde geboren.

Auch über das Leben Jesu ist nur wenig bekannt. Er ist vermutlich in Nazareth, im heutigen Israel, geboren und hat dort gelebt, bis er ungefähr 30 Jahre alt war. Danach hielt er sich, soweit wir wissen, im Fischerdorf Kapernaum auf – gemeinsam mit seinen Jüngern. Kurz darauf zog Jesus als Wanderprediger umher. Mit seiner Ausstrahlung begeisterte er die Menschen. Seine Anhängerschaft wuchs.

Vergebung für Verbrecher

Doch schon bald, das zeigen auch die Texte der Bibel, machte sich Jesus mit seinem unkonventionellen Verhalten Feinde: So erließ er zum Beispiel Verbrechern und Prostituierten die Sünden, ein unglaublicher Vorgang für die damalige Zeit.

Für den Hohepriester des jüdischen Glaubens, der als oberste religiöse Instanz im Tempel diente, war Jesus Handeln eine Neuinterpretation der Regeln und Gesetze des jüdischen Glaubens. Und nicht einmal er selbst als Hohepriester maßte sich an, die Gesetze Gottes neu zu interpretieren.

Bei einer anderen Gelegenheit strapazierte Jesus die Geduld der jüdischen Glaubensführer noch weiter. Die Juden hatten die Überzeugung, dass Kontakt mit Blut oder toten Tieren sie verunreinige. Am Tempel in Jerusalem nahmen die Gläubigen deshalb rituelle Bäder, um sich zu reinigen. Lahme, Blinde, Kranke und Behinderte allerdings durften dies nicht. Doch Jesus schickte sie entgegen der herrschenden Gesetze zum Tempel, um an den Reinigungen teilzunehmen. Durch ein solches Handeln hatte Jesus mit Konsequenzen seitens der Tempelpriester zu rechnen.

Einzug als Messias

In der Passahwoche, am Tag, den wir heute Palmsonntag nennen, ritt Jesus vermutlich auf einem Esel von Osten her in die Stadt Jerusalem – genau wie es die Messias-Prophezeiung eines jüdischen Propheten vorhergesagt hatte. Für das anstehende Passahfest, bei dem die Juden ihrer Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten gedachten, reisten tausende Pilger nach Jerusalem. Die Straßen waren überfüllt mit Menschen und sie feierten Jesus bei seiner Ankunft als den Messias. In Jerusalem protestierte Jesus gegen bestehende Tempelregeln. Als er verkündete, die Stimme Gottes zu sein, war sein Todesurteil besiegelt. Nur wollten die Glaubensführer nicht am Tage gegen ihn vorgehen, um schwere Ausschreitungen zu verhindern.

Todesurteil für den Unruhestifter

Nach dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern ging Jesus in den Garten Gethsemane, um zu beten. Im Schutze der Nacht wurde er hier von den Tempelwachen festgenommen. Sie brachten ihn zum Hohepriester, der Jesus gern selbst verurteilt hätte. Doch das verboten die Gesetze der römischen Besatzungsmacht. Deshalb wurde Jesus Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter der Region, übergeben. Für diesen war er wohl lediglich ein Unruhestifter und musste folglich beseitigt werden. Er verurteilte Jesus zum Tod am Kreuz.

Starb Jesus aber tatsächlich am Kreuz? Sein geschundener Körper jedenfalls wurde in ein Höhlengrab gebracht. Als Frauen Tage später sein Grab öffnen wollten, um den Leichnam zu salben, war dieser verschwunden. Die Verfasser der Evangelien erklären das mit der Auferstehung Jesu: Dieser habe den Tod überwunden. Doch Forscher haben Hinweise entdeckt, dass Jesus seine Kreuzigung überlebt haben könnte. Eine Pflanze namens Alraune war schon zu Zeiten Jesu bekannt. Sie wurde meist in Essig verdünnt und konnte einen Menschen wie tot erscheinen lassen. Tatsächlich erzählt die Bibel von einer römischen Wache, die Jesus in seinen letzten Minuten am Kreuz einen in Essig getränkten Schwamm zum Mund reichte und ihn davon trinken ließ.

Eine Spur führt nach Kaschmir

Wenn Jesus wirklich die Martern am Kreuz überlebt hat – wohin konnte er sich dann wenden? Im Westen war er vor den Römern nicht sicher, blieb nur noch der Weg Richtung Osten nach Persien, Afghanistan oder Indien. Und tatsächlich: In der Region Kaschmir, im heutigen Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan, gibt es ein Volk, das behauptet, Jesus hätte bei ihnen bis zu seinem Tod im Jahre 80 nach Christus gelebt und wäre auch hier begraben. Auch einige bedeutende Historiker halten diese These für wahrscheinlich.

Angeblich – so die Überlieferung – kam im ersten Jahrhundert ein Mann aus Judäa nach Kaschmir. Dieser soll heilende Kräfte gehabt haben, weshalb die Einheimischen ihn „Yuz Assaf“ – „Heiler“ – nannten. Ein weiterer Hinweis: Im Tempel von Solomon in Kaschmir gibt es eine in Stein gemeißelte Inschrift, die besagt, dass jener Yuz Assaf im Jahre 50 nach Christus behauptete, Jesus zu sein.

Narben eines Gekreuzigten?

Bestattet ist Yuz Assaf in einem Grab zusammen mit einem islamischen Heiligen. Der Sarg dieses Heiligen ist nach islamischem Glauben von Norden nach Süden ausgerichtet, der Sarg von Yuz Assaf hingegen von Osten nach Westen. Diese Ausrichtung entspricht dem jüdischen Glauben, dem Jesus angehörte. Direkt neben diesem Grab sind Fußabdrücke von Yuz Assaf im Stein erhalten. Man erkennt Narben, die von einer Kreuzigung herrühren könnten. Dies sind für die Menschen in Kaschmir genügend Beweise, um daran zu glauben, dass Jesus hier begraben liegt.

Eine wissenschaftliche Untersuchung des Grabes ist allerdings ausgeschlossen, da das Grab der zwei Männer heilig ist und nicht geöffnet werden darf. So wird sich also niemals nachprüfen lassen, was tatsächlich hinter dieser Theorie steckt.

Welt der Wunder - Die App

Kostenfrei
Ansehen