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Attraktivere Menschen haben ein besseres Immunsystem

Foto: Envato / RossHelen

Attraktivere Menschen haben ein besseres Immunsystem

Sind schöne Menschen auch automatisch gesünder? Scheinbar, denn laut einer aktuellen Studie werden Menschen mit einem effektiven Immunsystem als besonders schön empfunden.

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Attraktivere Menschen haben ein besseres Immunsystem

Frühere Forschungen hatten bereits den Zusammenhang zwischen dem Hormonhaushalt, der Attraktivität des männlichen Gesichts und der Leistung des Immunsystems untersucht. Das Ergebnis: Hohe Werte des männlichen Hormons Testosteron in Kombination mit einem geringen Aufkommen von Stresshormonen stärken das Immunsystem bei Männern. Gleichzeitig lässt viel Testosteron Männergesichter auf Frauen besonders attraktiv wirken.

492 Freiwillige werteten Fotos von 159 Probanden nach ihrer Attraktivität aus

Ein Forscherteam der Texas Christian University hat diese Forschungen durch eine eigene Studie vertieft. An der Studie nahmen 159 junge Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren teil. Deren Fotos wurden von 492 Personen in Online-Umfragen nach ihrer Attraktivität bewertet.

Die Probanden unterzogen sich außerdem einer Reihe von Tests, um den Zustand ihres Immunsystems, den Grad der Entzündung im Körper und ihren selbst eingeschätzten Gesundheitszustand zu beurteilen.

Attraktivität und Entzündungswerte im Körper wiesen keinen Zusammenhang auf

Bei der Analyse der Ergebnisse stellten die Autoren der Studie fest, dass Personen, deren Gesichter als attraktiv empfunden wurden, ein besseres Immunsystem aufwiesen. Dies traf besonders in Bezug auf deren Immunität gegen Bakterien zu.

Interessanterweise gab es jedoch keinen Zusammenhang zwischen der Attraktivität der Probanden und deren Entzündungswerten im Körper. Dies könnte laut den Forschern darauf hinweisen, dass Attraktivität generell nichts über akute Erkrankungen aussagt.

Attraktive Männer haben aktivere Killerzellen, attraktive Frauen haben weniger Bakterien im Blut

In der Studie wurden auch einige interessante geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt. Männer wurden beispielsweise eher als attraktiv eingestuft, wenn die Killerzellen ihres Immunsystems gut funktionierten. Diese Zellen haben hauptsächlich die Funktion, den Körper von Virusinfektionen zu befreien.

Frauen hingegen galten als attraktiver, wenn ihr Blut besonders viele Mineralstoffe sowie Glukose und Antikörper aufwies. Diese Kombination sorgt zudem für bessere Widerstandsfähigkeit gegen bakterielle Infektionen.

Attraktivität könnte ein Indikator sein, dass ein potenzieller Partner besseren Nachwuchs zeugen kann

Das US-amerikanische Forscherteam vermutet, dass Attraktivität eine evolutionäre Funktion hat. Je attraktiver das Gesicht des potenziellen Partners, desto wahrscheinlicher ist, dass das Paar zusammen gesunden Nachwuchs zeugen kann.

Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass Attraktivität mit Immunfaktoren zusammenhängt, die in den Genen weitergegeben werden können. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch kulturelle Faktoren unsere individuelle Auffassung von Schönheit beeinflussen. Wie diese in unserer Wahrnehmung gewichtet werden, ist jedoch noch unklar.

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