Unser Gehirn entscheidet darüber, welche Schmerzreize es verarbeitet und welche nicht. Können wir diesen Vorgang auch aktiv steuern?
Schmerzen sind im Grunde nichts weiter als das, was unser Gehirn aus den Informationen von Schmerzrezeptoren macht. Kann man also Schmerzen ausschalten, indem man das Gehirn überlistet?
Diese Frage stellten sich Forscher des University College London und starteten ein Experiment. Ihr Ziel: Sie wollten das Gehirn verwirren, es an den Informationen der Schmerzrezeptoren zweifeln lassen. Was auf den ersten Blick kompliziert wirkt, stellte sich schnell als einfaches Unterfangen heraus.
Tatsächlich reicht es, wenn die Probanden, denen Schmerzen zugefügt werden, eine ungewöhnliche Körperhaltung einnehmen. Versuchsteilnehmer mit gekreuzten Armen zeigten sich bei dem Experiment deutlich schmerzresistenter als diejenigen in normaler Position. Die veränderte Körperhaltung behindert nämlich die Weiterleitung des Schmerzreizes.
Das Gehirn austricksen
Der Grund: Unser Gehirn vergleicht immer zwei Karten miteinander – die unseres Körpers und die des Raumes, in dem wir uns befinden. Haben wir Schmerzen in der rechten Hand, kreuzen aber unsere Arme so, dass unsere rechte Hand an der Stelle der Linken ist (und umgekehrt), wird das Gehirn verwirrt.
Die Folge: Das Gehirn zweifelt die Schmerz-Information an und versucht die Diskrepanz zwischen den beiden Karten wiederherzustellen. Dabei kann es allerdings den Schmerzreiz nicht wie sonst üblich verarbeiten – der Schmerz läuft ins Leere.
Weitere Empfehlungen der Redaktion
Flauschig, gutmütig und total relaxed: Lamawandern ist der neue Trend!
Kommt der Regenschirm aus England?
Adrenalinkick Achterbahn – was die Fahrt im Menschen anrichtet
Das verschwindende Ich: Wie Alzheimer die Persönlichkeit zerstört
Piraten: Schrecken der Meere
Gaistal-Rundwanderung: sieben Hochalmen auf einen Streich