Forscher und Forscherinnen haben herausgefunden, dass das Verhalten von Ameisen erdbebengefährdete Gebiete voraussagen kann. Mit einem möglichen sechsten Sinn der nützlichen Insekten hat dies jedoch nichts zu tun. Vielmehr beweisen Ameisen wieder, dass sie beim Nestbau echte Pragmatiker sind.
Ameisennester als Indikatoren für Erdbeben: eine überraschende Entdeckung in der Eifel
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben. Auch in Europa kann es zu heftigen Erschütterungen der Erde kommen. Forschende der Universität Duisburg-Essen wollen anhand des Verhaltens von Ameisen vorhersagen, wo als Nächstes die Erde bebt. Denn sie haben quer durch die Eifel ein bestimmtes Muster von Ameisennestern gefunden.
Die Ameisennester in der Eifel sammeln sich vor allem da an, wo Gase aus dem Boden treten, vor allem CO<sub>2</sub> und Helium. Ein eindeutiges Indiz für ein bevorstehendes Aufbrechen der Erdkruste. Die Forschenden stellten zudem fest, dass die Ameisen die durch Gase entstehende Wärme zur Gewährleistung der optimalen Temperatur im Nest nutzen.
Die Einschränkung: Zu starke Gaskonzentrationen schrecken Ameisen ab
Die Ameisen scheinen für den Nestbau jedoch überwiegend leicht erhöhte Konzentrationen von CO<sub>2</sub> und Helium zu suchen. An Stellen mit stark erhöhten Konzentrationen fanden die Forschenden der Universität Duisburg-Essen keine Ameisennester mehr.
Radon, ein radioaktives Edelgas, scheinen die Ameisen generell zu meiden. Die Forschenden stellten fest, dass sich ab einer Belastung von mehr als 50 Bequerel/l Radon in der Luft keine Ameisennester mehr fanden. In besonders stark kontaminierten Gebieten könnten Ameisennester somit kein Indikator für erdbebengefährdete Areale mehr sein.
Ob die feine Spürnase von Ameisen somit als zuverlässiges Frühwarnsystem funktionieren kann, wird sich beim nächsten Beben in der Eifel herausstellen.