Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

Gegrillte Vogelspinne und gemahlene Steine: Allesfresser Mensch

Foto: iStock /Miachl Ludwiczak

Gegrillte Vogelspinne und gemahlene Steine: Allesfresser Mensch

Es gibt kaum etwas, was der Mensch nicht isst. Ein Streifzug durch die Geschichte des Essens – von den Savannen der Urzeit bis zur Strichcode-Kasse im Supermarkt.

Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung nimmt ein Bundesbürger innerhalb seines Lebens rund 80.000 Mahlzeiten ein. Rechnet man Kaffee und Kuchen noch hinzu, so summiert sich die Zahl auf über 105.000. Bei einer durchschnittlichen Dauer von 30 Minuten pro Mahlzeit verbringen wir sechs Jahre damit zu essen. Was Menschen verschiedener Kulturen verzehren, kann unterschiedlicher kaum sein: zum Beispiel Raupen in Südafrika, Steine in Ghana oder Vogelspinnen bei den Yanomami-Indianern.

Lecker und gesund oder einfach ekelhaft?

Ganz ordinäre Raupen sind in Südafrika eine wertvolle Quelle für Proteine. Sie enthalten mehr Eiweiß als ein Steak. Etwas schwerer zu erklären sind die Essgewohnheiten in Ghana. Hier werden Steine mundgerecht zerkleinert und zu jeder Gelegenheit gegessen. Doch auch sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe: Calcium, Magnesium, Kalium, Kupfer, Zink und Eisen. Genau die Elemente, die deutsche Ernährungsexperten empfehlen. Essen würden wir die Steine wohl dennoch nicht. Dies gilt auch für eine besondere Köstlichkeit der Yanomami-Indianer: die Vogelspinne. Sie gilt gegrillt als besonders proteinreiche Nahrung.

Wo kommen unsere Essgewohnheiten her?

Auf uns wirken solche Rezepte meist abschreckend. Doch auch wir sind bereit, alles Mögliche zu vertilgen. Beispiel gefällig? Hier ein Menüvorschlag: Fangen Sie doch mit einem Salat aus Kopffüßern an, wie wäre es mit Tintenfisch? Danach Amphibien in Form von amputierten Froschschenkeln, gefolgt von Weichtieren, den Muscheln. Und nach einer appetitlichen Schildkrötensuppe schließlich delikate Weinbergschnecken. Verschimmeltes Tierfett, auch Käse genannt, schließt dann den Magen. 

Offensichtlich ist der Mensch der größte Allesfresser der Welt. Durch unseren vielfältigen Speiseplan konnten wir uns über die ganze Welt ausbreiten und jeden Lebensraum erobern. Die Nahrung und ihre Geschichte sagen daher viel über die Kultur einer Gesellschaft aus. Um das zu verstehen, sollten wir mal einen genaueren Blick auf unsere evolutionären Wurzeln werfen.

Welt der Wunder - Die App

Kostenfrei
Ansehen