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Die Methoden der Einbrecher: von absurd bis ziemlich raffiniert: Ein Einbrecher auf der Lauer

Foto: Pixabay / grisbonn1974

Die Methoden der Einbrecher: von absurd bis ziemlich raffiniert

Irgendwie kommen Einbrecher immer ins Haus. Doch es gibt viele Menschen, die sich mittlerweile intensiv mit der Sicherheit für das eigene Zuhause auseinandersetzen. In der Folge müssen Langfinger immer ausgefeiltere Methoden erfinden, um fremdes Hab und Gut zu entwenden.

Was lassen sich Langfinger nicht alles einfallen, um an das schnelle Geld zu kommen? Mit Schraubendrehern werden Fenster aufgehebelt, mit Metallstangen Türen aufgestemmt und wenn es nicht anders geht, kann man immer noch kurzerhand die Scheibe der Terrassentür einschlagen.

Bewährte Methoden: Originell ist anders

Fenster sind selten mit einer zusätzlichen Sicherung versehen. Einmal den Schraubendreher auf Höhe des Fenstergriffes zwischen Scheibenfassung und Rahmen drücken, kurz hebeln und das Fenster ist offen. Wenn keine Mauerkralle oder ein schützendes Fenstergitter verbaut ist, geht das sehr schnell. Doch Methoden wie diese sind mittlerweile ein alter Hut und die Wege, sich vor Einbrüchen zu schützen, werden immer effektiver. Diebe sind also im Zweifelsfall auf Alternativen angewiesen.

In diesem Fall bieten sich eigentlich nur Türen an. Haustüren stellen einen wesentlich schwierigeren Weg für den Einstieg dar, weshalb oft auf Balkon- oder Terrasseneingänge ausgewichen wird. Bringt auch diese Alternative keinen Erfolg, wird es dann doch recht schnell noch weniger originell, dafür aber umso einfacher. Mit einem stumpfen Gegenstand kann eine einfache Fensterscheibe sehr gut eingeschlagen werden.

Ausgefuchste Methoden

Diebe unter sich – die Kommunikation

Auch bei der Kommunikation erleidet das Verbrechertum derzeit einige Herausforderungen. Während Gaunerzinken in den letzten Jahrzehnten immer populärer wurden und auch der breiten Bevölkerung nun klar ist, was es damit auf sich hat, brauchte man auch hier eine andere Option.

Klebeband als Bewegungsmelder

Arbeiten die Einbrecher in einer bandenartigen Struktur, gibt es oft Späher und Ausführende. Der Späher begutachtet die Wohngebäude in einem Gebiet und schätzt die Lage ein. Sind die Anwohner regelmäßig zuhause? Wann sind sie es nicht? Sind sie vielleicht im Urlaub? Letztendlich kann der Späher nun mit einem kleinen Klebestreifen eine unscheinbare Stelle markieren. So weiß der Einbrecher später: Hier ist es wahrscheinlich sicher.

Klebeband kann aber auch für den Späher selbst sehr hilfreich sein. Wenn er sich nicht sicher ist, ob die Anwohner im Urlaub sind oder nicht, kann er einen Streifen fest auf Tür und Rahmen ansetzen. Wurde die Tür geöffnet, so kann er das später daran sehen, das sich eine der beiden Seiten (entweder an Tür oder Rahmen) gelöst hat.

Plastikstücke als Bewegungsmelder

Dasselbe Prinzip machen sich Langfinger auch mit Plastikstücken zunutze. Dabei wird einfach ein kleiner Streifen auf eine Tür gelegt. Die Stelle muss geschützt vor der Witterung sein, da ansonsten auch der Wind die Position des Stückes verändern kann. Nach einer gewissen Zeit kann der Dieb dann kontrollieren, ob die Tür geöffnet worden ist oder nicht.

Zugriff von oben

Selbst wenn der Weg des geringsten Widerstandes nur mit enormem Aufwand „erklommen“ werden muss – Einbrecher finden ihn und werden ihn gehen. Das Wort „erklommen“ ist für das folgende Beispiel wörtlich zu nehmen. Die Ermittler eines Sonderkommandos rieten den Einwohnern Hamburgs, ein Auge auf ihre Dächer zu haben, als im Jahr 2017 ein Fall bekannt wurde, in dem die Langfinger von oben kamen.

Sie kamen nicht etwas durch ein Dachfenster oder seilten sich von der First auf einen Balkon ab. Stattdessen deckten sie einige Dachpfannen ab. Um danach weiter vordringen zu können, sägten sie die darunterliegenden Dachbalken durch. Nachdem dort die finale Instanz aus Dämmwolle wartete, traten sie auch diese letzte Schicht durch. Diese Aktion muss – so die Ermittler – mehrere Stunden in Anspruch genommen haben.

Mit einer Säge durchtrennten Einbrecher die Dachbalken eines Hauses in Hamburg
Foto: Pixabay / grisbonn1974

Ein bisschen verrückt

Als Paket verkleidet

Diese Lösung war für einen Einbrecher aus Wolfenbüttel leider nicht so zielführend. Dafür kann man ihm dabei eine gewisse Raffinesse unterstellen. Der Täter präparierte einen Karton, in den er sitzend hineinpasste. Er schnitt eine Seite des Kartons heraus, sodass er sich in diesem Quader mit nun nur noch fünf Seiten verstecken konnte.

Den Karton positionierte er so vor der Tür, die er aufzubrechen gedachte, dass er unbemerkt (im Karton sitzend) die Tür aufhebeln konnte. Das war der Plan. In Gänze war sein Vorhaben leider nicht umsetzbar. Während des Aufhebelns begriff der Täter, dass der Versuch vergebens sein würde und zog davon. Den Karton ließ er in dem Eingangsbereich stehen.

Absurd!

Als ein Einbrecher in den USA seinen Raub nicht vollends umsetzen konnte, entschied er sich dazu, die Anwohner des Hauses, an dessen Garage er gescheitert war, zu verklagen. Bei seinem Einbruch sperrte er sich in der Garage des Anwesens ein und musste dort mehr als eine Woche ausharren und konnte sich lediglich von den dort liegenden Vorräten ernähren.

Diese bestanden zu seinem Unglück aus Pepsi und Trockenfutter für Hunde. Entschlossen war der Dieb auch nach diesem außergewöhnlichen Aufenthalt noch. Das zeigte sich in der Schadensersatzklage in Höhe von 500.000 Dollar. Seiner Begründung nach habe er durch den Vorfall Depressionen bekommen.

Einfühlsame Einbrecher

In Gevelsberg erregte ein gescheiterter Einbruch Aufmerksamkeit, als ein Einbrecher sich für seine Tat bei den vor Ort anwesenden Opfern entschuldigte. Der Mann war davon ausgegangen, eine leere Wohnung vorzufinden, begegnete den Anwohnern dann aber. In der Situation hätte er drohen oder trotzdem noch mit dem Diebesgut weglaufen können – zumindest, sofern er welches erbeutet hätte. Die Person entschied sich jedoch für eine überaus diplomatische Flucht. Vielleicht dachte er sich, dass sich das mildernd auswirken könnte, falls er gefasst würde.

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