Mobbing ist oft schwer zu erkennen. Die Streiche im Büro, die Witze der Kollegen – noch lustig gemeint oder schon ein ernster Angriff? Der Grat ist schmal und Opfer fühlen sich meist hilflos. Doch gegen Mobbing kann jeder aktiv werden.
Außenseiter und Schwächere leiden
In der Praxis wird Mobbing äußerst unterschiedlich umgesetzt und kann viele Gesichter annehmen. Die Angriffe reichen von relativ harmlosen Streichen über verbale Beschimpfungen bis hin zur Anwendung von körperlicher Gewalt. Dennoch darf nicht jeder kollegiale Streich, jede zynische Bemerkung oder jeder Witz, der auf Kosten eines Kollegen geht, als Mobbing gewertet werden. Der Grat ist jedoch schmal: Treffen oben beschriebene Verhaltensmuster kategorisch und systematisch eine bestimmte Person, sollte unbedingt von Außenstehenden eingegriffen werden. Denn noch viel schlimmer als alle verbalen oder auch körperlichen Attacken sind die möglichen psychischen Folgen, unter denen Opfer von Mobbing leiden. Im Extremfall können sie in den Selbstmord getrieben werden.
Was Betroffene tun können
Außenstehende dürfen bei Mobbing nicht wegschauen – auch nicht auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen. Sie sollten sich so schnell wie möglich an Führungskräfte oder unbeteiligte Mitarbeiter wenden. Der Betroffene braucht je nach Stadium Vertrauenspersonen, Ansprechpartner und Zuwendung, um aus der Situation wieder rauszukommen.
Täter sollten sich über die Auswirkungen ihres Handelns im Klaren sein. Was für sie ein großer Spaß sein mag, kann bei dem Opfer schwere Schäden hinterlassen – Schlafstörungen, Ängste und Depressionen bis hin zu Suizidversuchen. Vielleicht überdenken Täter in Zukunft dann noch einmal ihren Umgang mit den Kollegen. Probleme und Konflikte können immer auch auf andere Weise gelöst werden.