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Kleine Künstler: Wie wechseln Chamäleons ihre Farbe?

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Kleine Künstler: Wie wechseln Chamäleons ihre Farbe?

Chamäleons, auch „kleine Drachen“ genannt, können ihre Farbe zu wechseln. Damit tarnen sie sich nicht nur, sondern drücken auch Stimmungen aus. Aber wie schaffen sie das?

Chamäleons, auch „kleine Drachen“ genannt, können ihre Farbe zu wechseln. Damit tarnen sie sich nicht nur, sondern drücken auch Stimmungen aus. Aber wie schaffen sie das?

Diese Tiere treiben es bunt: Zu den hervorstechendsten Merkmalen der Chamäleons gehört ihre Fähigkeit, die Farbe zu wechseln. Lange Zeit glaubte man, dass die Tiere dies ausschließlich zur Tarnung nutzen und einfach immer die Farbe ihrer jeweiligen Umgebung annehmen. Doch die Tarnung spielt beim Farbwechsel zwar eine wichtige Rolle – ist aber nicht ihr einziger Zweck.

Bunte Gefühlswelt

Die Farbpalette, über die die Echsen verfügen können, ist von Art zu Art unterschiedlich. Manche verfügen über ein großes Farbspektrum, andere wiederum können ihre Farbe kaum ändern. Das Farbenspiel dient in erster Linie der Kommunikation: Durch ihre unterschiedlichen Färbungen drücken die Echsen verschiedene Stimmungen wie Wut, Kampfbereitschaft, Angst oder Unterwerfung aus und sie zeigen auch an, wie es dem Tier geht.

Was für uns Menschen oft nur Redensarten sind – sich schwarz ärgern, grün vor Neid oder rot vor Wut werden – ist im Leben der Chamäleons Realität. Außerdem signalisieren die Weibchen durch eine auffällige Färbung und besondere Muster ihre Paarungsbereitschaft. Nach der Paarung allerdings nehmen sie eine neue Farbe an, um die Männchen von sich fernzuhalten.

Wie der Farbwechsel der Chamäleons funktioniert, ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist jedoch, dass er von „beweglichen“ Zellen gesteuert wird, die zwischen Leder- und Oberhaut sitzen und bestimmte Pigmente kontrollieren. Sie sind auf drei Schichten verteilt: Die oberste Schicht steuert Gelb- und Rottöne durch Carotinoide, die mittlere Schicht Braun- und Schwarztöne durch Melanine und die unterste Sicht Blautöne durch Guanin. Je nach Stimmung der Tiere lagern sich die Pigmente entweder eng zusammen oder weiter auseinander. Dadurch werden darunterliegende Schichten sichtbar – und es entstehen unterschiedliche Farbeindrücke.

Reaktion auf die Umwelt

Bewusst steuern können Chamäleons den Farbwechsel aber nicht – er wird durch Nervenimpulse ausgelöst. Chamäleons reagieren äußerst sensibel auf ihre Umwelt. Ihre Farbe ändert sich auch mit Wetter- und Temperaturwechseln oder mit der Tageszeit. Brennt zum Beispiel die Sonne vom Himmel, färben sie sich heller, um das Licht besser reflektieren zu können. Alten oder kranken Tieren geht diese Fähigkeit verloren – ihre Farben werden mit der Zeit blass.

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