Schlitten auf Tirolerisch: Rodl, Rutschblattl & Zipflbob
Zum richtigen Rodeln gehört die passende Ausrüstung, denn jeder Bergsport birgt natürlich auch Gefahren. Zur Grundausstattung gehören darum Helm, Handschuhe und das (Lieblings-)Heißgetränk in der Isolierflasche, echte Rodelspezialisten führen aber gern auch Stirnlampe, Schneeketten (für Stiefel) und Skibrille mit. Die Wahl der richtigen Rodel richtet sich dann nach Fahrstil und -erfahrung: Am Übungshang reicht oft ein kleiner Plastikteller (traditionell ein „Rutschblattl“), mit Haltegriff fährt man schon weiter ab (traditionell ein „Zipflbob“), erst mit dem klassischen „Holzbock“ oder der flachen Rennrod(e)lwagt man sich dann auf eine der wunderschönen Naturrodelbahnen der Olympiaregion.
Tipps für sicheren Rodelspaß
Gesunde Selbsteinschätzung sorgt beim Auf und Ab für Sicherheit, Respekt und Vorsicht sind unterwegs ganz selbstverständlich. Der Aufstieg erfolgt im geordneten Gänsemarsch am Außenrand der Rodelstrecke, denn halsbrecherische Ausweichmanöver stören Abfahrt wie Aufstieg. Auch die Dunkelheit macht man niemals zur Mutprobe – wo Rodelstrecken abends unbeleuchtet sind, geht man früh genug los, fährt rechtzeitig ab oder kehrt notfalls eben um. Üben kann man die richtige Handhabung und Rodeltechnik übrigens problemlos auf den zwei übersichtlichen Rodelhügeln in Leutasch und Seefeld. Bei allen Abfahrten geben die Infobüros der Olympiaregion und der aktuelle Schneebericht vorab Auskunft zur gegenwärtigen Schneelage und etwaigen Streckensperren.

Für Genießer: Liftkomfort am Katzenkopf
Die Rodelbahn am Katzenkopf ist die einzige Abfahrt in der Olympiaregion, die den Aufstieg via Bergbahn erleichtert. Rodeln können bei Bedarf für die Dauer des Rodelvergnügens an der Talstation ausgeliehen werden, Aufstieg und Abfahrt gestalten sich familien- und kinderfreundlich und eine Einkehr auf der Katzenkopf Hütte ist immer eine köstliche Empfehlung.
Für Freunde und Familien: Hämmermoosalm
Vom letzten Parkplatz im malerischen Gaistal führen fast alle Wege zur Hämmermoosalm. Abhängig davon welchen man wählt, gestaltet sich der Aufstieg von gemütlich bis sportlich und führt zwischen 20 und 40 Minuten durch wildromantische Waldgebiete. Auf der urigen Hämmermoosalm trifft man manchmal auch den Harfenspieler Albert, der Aufstieg lässt sich auf Anfrage auch im Pferdeschlitten bewältigen.
Für Feinschmecker: Rodelbahn Rauthhütte
Die Naturrodelbahn Rauthhütte zählt zu den schönsten und herausforderndsten Strecken in der Olympiaregion Seefeld. Der Aufstieg ist bissig, die Abfahrt rassig und das Kulinarium auf der Rauthhütte wird sogar vom französischen Gourmet-Guide Gault&Millau empfohlen. Für besonders gesellige Abende gibt es oben ausreichend Nachtlager, in der traditionellen Ofenstube sind am knisternden Kamin auch Haustiere gerne willkommen.

Für Anspruchsvolle: Naturrodelbahn Wettersteinhütte
Die Naturrodelbahn von der Wettersteinhütte kann wirklich alles: Breite Wanderwege, enge Waldpassagen, beeindruckende Landschaftsfahrten und bissige Steilstücke. Die köstliche Einkehr und kurvenreiche Abfahrt muss man sich allerdings erst verdienen, denn der Aufstieg bringt streckenweise ganz schön ins Schwitzen. Wer sich am Weitblick ins Wettersteingebirge dann gar nicht satt sehen kann, übernachtet einfach in der „Kuschlhitte“ und genießt morgens noch ein Frühstück mit Sonnenaufgang auf 1717 Metern über dem Meer.
Für Gipfelstürmer: Reitherjoch Alm
Eine der anspruchsvollsten Rodelstrecken der Region führt vom Parkplatz der Bergbahnen Rosshütte auf die malerische Reitherjoch Alm. Der Aufstieg führt steil und mit zahlreichen Serpentinen durch lichte Waldstücke bis zur urigen Einkehr am Reitherjoch. Mit 18% Gefälle zählt die Abfahrt zu den steilsten Strecken rund um Seefeld – Anfänger suchen sich darum vielleicht lieber eine andere Alternative.

Für Selbstversorger: Tipps ohne Einkehr
Auch wer beim Rodeln Ruhe sucht, wird in der Olympiaregion fündig: Die Naturrodelbahn am Mühlberg ist ein kaum frequentierter Geheimtipp, auch auf der Rodelbahn am Kreidegraben trifft man in Scharnitz kaum andere Schlittenfreunde. Wer die Herausforderung ohne Mitstreiter sucht, wird auch am Hohen Sattel fündig. An allen diesen Orten ist man nur mit sich und der Natur allein, auch am Gipfel erwartet Selbstversorger statt gut besuchter Hüttengaudi ein friedliches „Sonnenplatzl“. Nach einem kräftigen Panorama-Picknick reitet man die Rodel tiefenentspannt zurück ins Tal. Wer mag, geht dann gleich nochmal rauf oder lässt sich am Heimweg noch in einem ausgezeichneten Wellnessbetrieb der Olympiaregion verwöhnen.
Tags: Winter
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