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E-Scooter: Wie umweltfreundlich sind die beliebten Roller?

Foto: iStock / hanohiki

E-Scooter: Wie umweltfreundlich sind die beliebten Roller?

E-Scooter erfreuen sich vor allem in Städten großer Beliebtheit. Wir sind schnell unterwegs, können Verkehrsstaus umgehen und schonen gleichzeitig die Umwelt. Oder etwa doch nicht?

Elektro-Roller – die grüne Alternative zum Auto? Weit gefehlt. Wie neueste Studien der North Carolina State University zeigen, scheinen die E-Scooter bei Weitem nicht so umweltfreundlich zu sein, wie die Hersteller es darstellen.

“Life-Cycle-Assessment” berechnet Emissionen

Die Studie enthält ein sogenanntes “Life-Cycle Assessment“: Es berechnet sämtliche Emissionen, die beispielsweise bei der Herstellung, dem Transport, dem Aufladen oder auch dem Entsorgen der E-Roller entstehen. 

Damit wird ein enormer Irrglaube erkennbar, dem scheinbar viele Leute unterliegen: Nur weil die E-Scooter selbst keine Abgase produzieren, bedeutet dies nicht, dass die Umwelt durch sie nicht dennoch in anderer Form belastet wird. 

Verleih-Modell nicht umweltfreundlich?

Ein Grund für die schlechte Umweltbilanz ist womöglich auch das sogenannte Free-Floating-Modell: Das heißt, dass die Laufräder überall im Betriebsgebiet abgestellt und gemietet werden können.

Leider führt gerade dieses System dazu, dass die Roller aufgrund von Vandalismus sowie Unachtsamkeit durchschnittlich nur ein bis zwei Monate einsatzfähig bleiben, bevor sie komplett entsorgt werden und Dienstleister diese mit dem Transporter wieder einsammeln müssen. Dieser Umstand lässt den Emissionswert, den die E-Scooter produzieren, bis zu 202 Gramm CO2 pro Meile ansteigen. Im Vergleich dazu: Das Durchschnitts-Auto liegt bei rund 414 Gramm CO2 pro Meile, während die Nutzung eines nahezu vollbesetzten Busses, sogar einen noch weitaus geringeren Emission-Wert erzielt als jedweder E-Scooter.

Fehlendes Kontrollsystem

Theoretisch ließen sich diese Werte um einiges verbessern, doch müssten die Scooter dafür wesentlich länger im Einsatz bleiben, als sie es bisher sind. Dies dürfte sich indes etwas schwierig gestalten, da Dienstleister nur mühsam kontrollieren können, wie sorgsam letzten Endes die Nutzer mit den Rollern umgehen. Hinzukommt, dass durch das Sharing-Modell die Nutzer nur schwer zur Verantwortung gezogen werden können.

Dass sich mittlerweile eine gewisse Tendenz zur mutwilligen Zerstörung der E-Roller entwickelt hat, welche selbst so weit geht, diese im Wasser zu versenken, verkompliziert dabei nicht nur das Einsammeln, sondern belastet die Umwelt noch zusätzlich. Angesichts der jetzigen Lage ist jeder, der gerne die Umwelt etwas schonen möchte, besser damit beraten zum Fahrrad  zu greifen, den Bus zu benutzen oder in einer Fahrgemeinschaft zu reisen.

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