Albtraum Einbruch: Wie mache ich meine Wohnung zur Festung?
- Von Sandra Leinfelder
- Service & Lifestyle
- 19.07.2019
Jahrelang nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland zu. 2016 verzeichnete die Polizei erstmals einen Rückgang – der bis heute andauert. Nichtsdestotrotz zählt die Kriminalstatistik hierzulande weit über 100.000 Vorfälle jährlich. Wir zeigen altbewährte und neue Methoden, mit denen das Zuhause sicherer wird – von der klassischen Türkralle bis zur ferngesteuerten Überwachungsdrohne.

So schützen Sie sich vor Einbrechern!
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Verstecke für Wertsachen
Selbst, wenn der Einbrecher alle Hürden überwunden hat und in die Wohnung eingedrungen ist, kann der Bewohner ihm sein Vorhaben erschweren – und Omas wertvolle Perlenkette nicht einfach im klassischen Schmuckkästchen aufbewahren. Verstecke in Form von Haushaltsgegenständen erscheinen daher als absolut sinnvoll. Der moderne Safe in Form einer Gulaschsuppen-Dose ist nur ein Beispiel. Die speziell angefertigten Dosensafes sind von handelsüblichen Originaldosen nicht zu unterscheiden, da das Etikett mit der Industrie abgestimmt ist. In die Liste der originellsten Verstecke reiht sich außerdem die Toilettenbürste mit Doppelboden, ein Tresor in Form einer Doppel-DVD-Box und die Undercover-Laptoptasche getarnt als Briefumschlag.
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Drohnen mit Touchscreen-Navigation
Das unbemannte Luftfahrzeug soll eigentlich schwer einsehbare Territorien in Notsituationen überwachen. Vielleicht ist die ferngesteuerte Drohne aber schon bald eine spielerische Schutzmaßnahme für die eigenen vier Wände: Per Touchscreen-Konsole lässt sich die Drohne wie ein Spielzeughubschrauber steuern. Bisher gibt es das fliegende Kontrollsystem namens „Zeus“ (Zonal Eurolink Systems) nur als Prototyp. Schon jetzt aber gilt es als Revolution in der Sicherheitstechnik.
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Elektronischer Wachhund
Es gibt ihn tatsächlich: den elektronischen Wachhund. Das Gerät soll bei Erfassung einer Bewegung an der Haustür ein täuschend echtes Hundegebell auslösen – und so den ungebetenen Gast in die Flucht schlagen. Wahrscheinlich ist diese Maßnahme ähnlich effektiv wie ein Warnschild: „Vorsicht vor dem bisschen Hund“.
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Fake TV
Ähnlich unwirksam wie der elektronische Wachhund dürfte auch das Fake TV sein: Das kleine Gerät simuliert die Lichteffekte eines Fernsehers. Mit buntem LED-Licht und Streu Prismen sei es immerhin kostengünstiger als ein herkömmliches TV-Gerät, so der Hersteller. Unterhaltsamer Fake – aber wohl kaum einbruchsicher.
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Smarte Türmatten
Alles wird smart – warum nicht auch die Fußmatte vor der Haustür? Die sogenannte Smart-Mat ist so intelligent, dass sie sogar eine SMS an den Hausbewohner schicken kann: Mittels Drucksensoren erfasst sie das Gewicht des Einbrechers und die Dauer des Aufenthalts auf der Matte. Momentan ist das System zwar eher hilfreich, um Alarm zu schlagen, wenn der Postbote das Paket vor der Haustür abstellt; für den Schutz vor Einbrechern scheint sie aber immerhin eine ausbaufähige Grundlage zu sein.
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Türkralle
Altbekannt aus Horrorfilmen: Das Opfer stellt einen Stuhl unter den Türgriff, um den Gegner fern zu halten. Heutzutage soll die sogenannte Türkralle in wenigen Sekunden Haus- und Wohnungstüren bzw. Terrassen- und Kellertüren blockieren. Die Türkralle wird einfach unter der Türklinke angelegt und festgedrückt.
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Selbst gemachtes Pfefferspray
Befindet sich das Opfer zum Zeitpunkt des Überfalls in der Küche, kann es sich auch schnell einen Selbstverteidigungs-Cocktail zubereiten. Das Rezept: Cayenne-Pfeffer und Franzbranntwein zu gleichen Teilen in ein Glas füllen und umrühren. Die Flüssigkeit in eine Sprühflasche kippen und dem Angreifer in die Augen sprühen. Natürlich kann man auch gleich zum Nudelholz greifen. Je nach Ausstattung der Küche ist vor allem Spontaneität und Kreativität gefragt.
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Improvisierte Waffen
Vom Stuhlbein bis zur Selleriestange ist alles erlaubt, um den Angreifer abzuwehren – je nachdem, was der Raum zur Verfügung stellt: Ob Stöckelschuhe, mit Münzen gefüllte Socken, der Laptop als Schutzschild, Computerkabel – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
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Rettungsleiter im Handtaschenformat
Der Störenfried hat sich schon weit in die Wohnung im dritten Stock vorgearbeitet und es gibt nur noch den Ausweg aus dem Fenster? Für Besitzer einer ausfahrbaren und brandsicheren Rettungsleiter sollte dies kein Problem sein. Eine typische Rettungs- oder Faltleiter verfügt über große Stahlhaken zur Befestigung an Fenstersimsen. Die einzelnen Sprossen haben zusätzlich Stabilisatoren aus Stahl und sind rutschfest. Bis zu 150 Kilogramm halten die Leitern aus und sind meist lang genug für zwei bis drei Stockwerke. Der Clou: Nach Gebrauch lassen sie sich wieder zur Handtaschengröße einfahren.
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Gute Nachbarschaft als Abschreckungsmittel
Ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn ist das A und O im Schutz vor Einbrechern: Nur so lässt sich der Strandurlaub unbeschwert genießen, und man muss nicht andauernd an sein leerstehendes Zuhause denken. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit der Zeit eine „Nachbarschaftswache“ aufzubauen. Gute Nachbarn werfen regelmäßig einen Blick auf das unbewohnte Haus, leeren überfüllte Briefkästen – und parken vielleicht sogar ab und zu den eigenen Wagen auf der verlassenen Einfahrt.
©imago/blickwinkelTäter überlisten
Das absolut einbruchsichere Haus gibt es nicht: Denn die Täter sind erfinderisch, wenn es darum geht, die Habseligkeiten anderer zu stehlen. Die gute Nachricht: Bei fast jedem zweiten Einbruchsversuch scheitern die Täter an den Sicherheitsvorkehrungen der Bewohner. Es lohnt sich also, sein Heim aufzurüsten, um die gefürchtete Home-Invasion abzuwenden.