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Survival-Guide für den Ernstfall: Überleben in der Wildnis

Foto: Envato / Twenty20photos

Survival-Guide für den Ernstfall: Überleben in der Wildnis

Wer in der Natur verloren geht, muss Trinkwasser und Nahrung finden, um zu überleben. Wir geben Tipps fürs Überleben in der Wildnis.

Erster und wichtigster Schritt: Eine Wasserquelle finden

Trinkbares Wasser ist essenziell – nur drei Tage kann ein Mensch ohne Flüssigkeitsaufnahme überleben. Fließende Gewässer oder Seen wären die beste Lösung. Dabei gilt der Grundsatz: Je wilder es strömt und je näher es sich an der Quelle befindet, desto sauberer ist es. Gebirgsbäche sind demnach weniger verunreinigt als breite Flüsse.

Nach Möglichkeit sollte allerdings jedes Wasser abgekocht werden, denn nur frisches Quellwasser kann gänzlich ohne Bedenken getrunken werden. Selbst Schnee sollte nicht ohne erwärmen verzehrt werden, da der Körper sonst unterkühlen kann. Geschmolzener Schnee enthält kaum Mineralstoffe, deswegen sollte man dazu unbedingt etwas essen.  

Mit Hilfe eines selbst gebauten Wasserfilters kann die Flüssigkeit selbst gereinigt werden. Dazu ein Stück Stoff, Kohle, Sand, Kies und Moos in ein Behältnis wie etwa eine abgeschnittene Plastikflasche stecken und das Wasser mehrere Male durchlaufen lassen, bis es gesäubert ist.

Vorsicht, giftig! Nahrungssuche im Outback

Grundsätzlich gilt: Nichts essen, das Sie nicht kennen. Eine Faustregel lautet: Keine Pflanze essen, die einen milchigen Saft besitzt, da dieser oft giftig ist. Dennoch ist generell Vorsicht geboten: Auch wenn eine Pflanze keinen milchigen Saft absondert, kann sie doch hochgiftig sein.

Wer sich in heimischen Wäldern verläuft, muss sich ums Essen keine Sorgen machen. Neben Kiefernadeln und -blüten sind Haselnüsse, Bucheckern und Edelkastanien genießbar. Löwenzahn und Schilfwurzeln enthalten viel Stärke. Beeren ergänzen den Speiseplan, während Kleintiere wie Ameisen, Heuschrecken und Regenwürmer für das notwendige Protein sorgen.

Verständnis für Orientierung sichert das Überleben

Sogar auf den kleinsten Flächen können Sie die Orientierung verlieren. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, einen weiter entfernten Orientierungspunkt zu wählen. So kann die gewünschte Richtung eingehalten werden. Fixpunkte wie Flüsse, Bäche, Waldgrenzen, Hügel und Berge helfen ebenfalls, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Überlebenskünstler Dennis Besseler verrät Welt der Wunder einen einfachen Tipp: „Die Wetterseite erkennt man bei Bäumen am Moos. Das ist vor allem hilfreich, um nicht im Kreis zu laufen.” Wer einen Unterschlupf bauen muss, richtet sich am besten gegen die Wetterseite, damit es bei Unwettern nicht hineinregnet.

Profis können sich außerdem am Sonnenstand orientieren. Die dadurch leicht ableitbaren Himmelsrichtungen helfen dabei, auf Kurs zu kommen. Voraussetzung ist, dass Sie wissen, in welcher Himmelsrichtung das Ziel liegt.

Wettergeschützter Schlafplatz als Rückzugsmöglichkeit

Als vorübergehenden Unterschlupf lässt sich schnell eine Laubhütte aus abgestorbenen Ästen und Zweigen bauen. Alternativ können Sie sich in eine mit Tannenzweigen bedeckte Kuhle legen und sich mit Laub wie mit einem Schlafsack zudecken. Noch besser wäre eine Felsnische oder kleine Höhle, wo Sie vor Regen und Insekten geschützt sind. Wichtig ist, dass der Ort der Nachtruhe vor allem trocken ist. Gerade bei kaltem Wetter riskieren Sie sonst eine Unterkühlung.

Wie die Pfadfinder: Feuer, Werkzeug und Waffen zur Verteidigung

Wanderstock als Gehhilfe und Werkzeuge wie Hammer und Speer selbst herzustellen, ist selbst für Erstgestrandete kein Problem: Aus einem robusten Ast, Steinen in entsprechender Form und biegsamen Zweigen wird mit etwas Geschick das provisorische Werkzeug. Sollten Sie sich gegen wild lebende Tiere wie Wildschweine und Hirsche verteidigen müssen, ist Ruhe bewahren im Gegensatz zum Angriff dennoch die beste Option.

Auch ein Feuerbohrer ist einfach herzustellen. Dafür benötigen Sie einen kleinen hölzernen Stab. Dieser wird schnell zwischen den Handflächen gerollt und dabei in ein leicht brennbares Holzstück gebohrt. So kann er ein Feuer entfachen. Durch das schnelle Hin- und Herbewegen entsteht glühender Holzstaub. Eine andere Methode kennt Survival-Trainer Dennis Besseler: Er nutzt einen Feuerstein und – sofern vorhanden – einen metallenen Gegenstand. Er hat zum Feuermachen noch einen weiteren Tipp: Trockene Baumpilze eignen sich als eine Art Grillanzünder. Sie sind leicht entflammbar.

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