In dem Film und der Romanvorlage von „Fifty Shades of Grey“ geht es vor allem um die Dominanz und Unterwerfung beim Sex, um Fesselspiele und auch um Gewalt. Wie stark hängen körperliche Liebe und Macht zusammen? Dr. Wolfgang Krüger: „In der Sexualität sind immer zwei Elemente enthalten: Zärtlichkeit und Aggression. Sexualität ist immer auch ein wenig deftig.“ Sigmund Freud war sogar der Ansicht, dass man sich des anderen als Sexualobjekt bedient. Dieses Objektsein wird bei Fesselspielen bewusst gewählt. Das schafft beim aktiven Partner das Gefühl, den anderen in der Hand zu haben, beim Gefesselten kann es die Bereitschaft zur Hingabe erhöhen. „Bei der Gewalt wird das noch deutlicher: Ich erlebe Gefühle, die ich mir sonst nicht zugestehen würde, weil sie der andere fast aus mir heraus prügelt. Ich übernehme dafür quasi keine Verantwortung, sondern erlebe mich als Opfer. Die Grenze zur Perversion ist dabei schnell überschritten“, sagt Krüger.