Wer häufig mit seinem Auto in der Innenstadt unterwegs ist, kennt die Problematik: Einen Parkplatz zu finden ist teilweise unmöglich. Neue Apps könnten die Suche vereinfachen.
Die Parkplatzsuche gestaltet sich in vielen Städten schwierig – vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs. Die Zeitersparnis gegenüber der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist dann schnell dahin. Neue Apps könnten nun Abhilfe schaffen: Sie sollen dabei helfen, schnell und zielgenau einen freien Stellplatz zu finden. In einigen Städten können entsprechende Applikationen bereits verwendet werden, ab 2019 startet auch in Dortmund ein großes Projekt.
Parkplätze per App finden?
Das Prinzip ist denkbar einfach: Der Nutzer lädt die App kostenlos auf sein Smartphone, lässt sich in der Umgebung freie Parkplätze anzeigen und schließlich zur ausgewählten Parklücke führen. Das Dortmunder Projekt Smart City möchte diese Vision Realität werden lassen. Aber was unterscheidet die App von den Parkleitsystemen, welche sich bereits in vielen Innenstädten finden? Diese Systeme zeigen nur die theoretisch verfügbaren Parkplätze an. Also die Differenz zwischen der gesamten Parkplatzfläche und den aktuell gültigen Parkscheinen. Der Nachteil an diesem System: Jeder Parkplatz, für den kein Parkschein gezogen wurde, wird automatisch als frei gemeldet. Auch in Parkhäusern bereitet diese Art der Stellplatzermittlung einige Schwierigkeiten, wenn etwa die ursprünglich avisierte Parkdauer überschritten wird.
Ab 2019: Parkplätze in Dortmund per App finden
Erst im Februar 2017 scheiterte ein vergleichbares Pilotprojekt in Berlin. Die Begründung dafür war allerdings interessant: In der Bundeshauptstadt standen einfach nicht genügend Parkplätze zur Verfügung, die eine Vermittlung lohnenswert erschienen ließen. Wie in Dortmund auch konnten Smartphone-Nutzer die App namens plazz kostenlos herunterladen. Die Kosten für die Vermittlung betrugen entweder 99 Cent am Tag oder 4,99 Euro im Monat. Dabei startete die Testphase im Stadtteil Prenzlauer Berg – hier sind freie Stellplätze besonders rar gesät.
Wie sich zeigte, waren die Studenten – ebenso wie der Algorithmus – deutlich zu langsam, um freie Parkplätze rechtzeitig an die App weiter zu melden. Die Betreiber mussten erkennen: Die App war insbesondere in der Rush Hour nicht aktuell zu halten. Das Start-up hatte festgestellt, dass ein freier Parkplatz durchschnittlich nach zwei Minuten wieder belegt war – deutlich zu kurz, um den Parkplatz zu entdecken, zu melden und an einen der zahlenden Kunden weiterzuvermitteln. Die Beteiligten glauben aber nicht, dass das Thema Parkplatz-Vermittlung per App damit erledigt ist. Vielmehr warten sie auf Technologiesprünge, wie sie durch die eingesetzte Sensorik in Dortmund möglicherweise jetzt zum Einsatz kommen.
Hamburg testet Parkplatzvermittlung erfolgreich
Eine Reihe anderer Apps probieren sich ebenso an dieser Thematik. Zu den bekanntesten zählt die Applikation Parkopedia. Die Besonderheit ist die internationale Verwendbarkeit, die App umfasst mehr als 38 Millionen Parkplätze in insgesamt 52 Ländern. Anders als bei den bereits vorgestellten smarten Parkplatzsuchen zeigt Parkobedia an, wo grundsätzlich Stellflächen vorhanden sind und was das Parken kostet. Eine farbliche Markierung in grün, gelb oder rot zeigt die Parkplatzsituation an. Hier verlassen sich die Entwickler der App auf bekannte Parkleitsysteme der Innenstädte. Interessant dabei sind die vielfältigen Filtermöglichkeiten. So lässt sich explizit nach kostenlosen Parkplätzen suchen, außerdem lassen sich hinsichtlich der Durchfahrtshöhe entsprechende Restriktionen setzen. Wer also beispielsweise mit dem Wohnmobil unterwegs ist, wird diese zusätzliche Funktionalität im Ausland zu schätzen wissen.