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Unterwegs Richtung Urlaub: Mit dem Auto, dem Flugzeug oder dem Reisebus entspannt und sicher ankommen.

Foto: iStock / Solovyova

Urlaubszeit: Sicher und bequem reisen als Familie, alleine oder mit Haustier

Ferienzeit ist Reisezeit: Wie der Urlaub mit Auto, Flugzeug oder Reisebus sicher und bequem beginnt und wo die besten Plätze sind.

Inhalt

Die Anreise vor dem eigentlichen Urlaub verbinden manche mit Stress: rechtzeitig loskommen, alles einpacken, nichts vergessen. Endlich auf dem Weg kann die Vorfreude auf die Ferienzeit langsam wachsen. Vorausgesetzt, alle kommen gesund an. Insbesondere zu Ferienbeginn, steigt mit dem zunehmenden Verkehr auch das Risiko für Unfälle.

Unfälle und andere Gefahrensituationen lassen sich nicht vermeiden. Ein gewisses Risiko fährt immer mit. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit der Ernstfall möglichst glimpflich ausgeht. Wer selbst am Steuer sitzt, sollte möglichst umsichtig fahren und nicht rasen. Regelmäßige Pausen oder sogar wechselnde Fahrerinnen und Fahrer verhindern Übermüdung und Konzentrationsschwächen. Mitfahrende, egal bei welchem Verkehrsmittel, reisen am sichersten, wenn sie die Vorschriften und gegebenenfalls Anweisungen von Personal oder Crew beachten.

Sicher reisen mit dem Auto

Das Auto ist eines der beliebtesten Reisemittel. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts waren zum 1. Januar 2022 48,5 Millionen Personenkraftwagen (PKW) angemeldet. Autos gestalten den gesamten Urlaub, von der Anreise über Ausflüge vor Ort bis hin zur Abfahrt, flexibel. Auch im Alltag nutzen viele das Auto für anfallende Wege. Umso wichtiger zu wissen, wie Fahrten mit dem Auto sicherer werden.  

Erwachsene sitzen meist vorne. Entweder steuern sie das Auto selbst oder besetzen den Platz auf der Beifahrerseite. Dieser Sitz bringt zwar viele Annehmlichkeiten mit sich, ist aber mit dem Fahrersitz einer der unsichersten Plätze im Auto. Bei einem frontalen Aufprall ist die Knautschzone nach vorne gering. Der beste Platz ist laut Untersuchungen demnach auf der Rückbank in der Mitte. Von dort ist die Knautschzone in alle Richtungen am größten. Im Falle eines Überschlags sollen außerdem weniger Kräfte auf den mittleren Sitz wirken. Das kann im Ernstfall ein entscheidender Vorteil gegenüber den anderen Plätzen sein. Unabhängig von Autotyp, Alter oder Gewicht sitzt man dort Untersuchungen zufolge um bis zu 86 Prozent sicherer als die anderen Mitfahrenden. Der Anschnallgurt ist ebenfalls ein entscheidender Faktor: Er erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Crash um bis zu 300 Prozent. 

Kinder sitzen in Autos meist auf der Rückbank. Für sie gelten allerdings andere Richtwerte. Aufgrund der geringeren Größe und weniger Gewicht sind Anschnallgurte zunächst nicht so effektiv wie bei Erwachsenen. Durch Babyschalen und Kindersitze schützen Gurte auch Kinder im Auto. Im Alter von 12 Jahren oder ab einer Körpergröße von 1,50 Metern dürfen Kinder ohne zusätzlichen Autositz mitfahren. Ob mit oder ohne Sitz: Hinten in der Mitte ist auch für Kinder der sicherste Platz. Er hat außerdem einen weiteren Vorteil: Wer von Reiseübelkeit geplagt ist, aber dennoch hinten sitzen muss, wählt am besten die Mitte. Der ungestörte Blick nach vorne auf die Straße kann helfen, die Übelkeit zu überwinden.

Für kleinere Kinder, die Hilfe beim Anschnallen benötigen, oder in der Sitzschale mitfahren, empfiehlt der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) außerdem den rechten Platz. Die Tür geht in der Regel zum Gehweg auf und birgt beim Ein- und Aussteigen weniger Gefahren als die befahrene Straße.

Ab in den Urlaub: unterwegs mit Hund im Auto

Ein weiterer Grund, mit dem Auto zu reisen: Wer mit Hund den Urlaub verbringen möchte, reist mit dem Auto häufig stressfreier. Vorgaben, die in Bahnen und Flugzeugen gelten, sind für die Tiere eher unangenehm. Damit der Vierbeiner ebenso sicher im Urlaub ankommt, wie die übrige Familie, gelten auch für ihn Regeln.

Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt ein Hund als Ladung und darf nur gesichert mitgeführt werden. Schutzgitter ermöglichen größeren Hunden ausreichend Platz und gleichzeitig Sicherheit. Zu viel Freiraum sollte das Tier im Auto jedoch nicht haben. Bei einer scharfen Bremsung oder gar einem Unfall besteht die Gefahr, dass der Hund herumgeschleudert wird. Kleinere Hunde fahren deshalb am besten in einer gesicherten Transportbox oder mit speziellen Leinengurten angeschnallt mit. Regelmäßige Pausen mit einer Wiese zum kurzen Toben und Schnüffeln erleichtern den Hunden die Fahrt.

Sicher in den Urlaub mit dem Flugzeug

Das Flugzeug ermöglicht Reiseziele in ferne Länder: die gesamte Welt scheint nur noch ein paar Flugstunden entfernt zu liegen. Jedoch geht mit dem Fliegen häufig auch Stress einher: Bereits beim Packen muss beachtet werden, wie viel ein Koffer wiegen darf. Sicherheitskontrollen und Gepäckaufgabe, Check-in und Gate-Suche – bis zum gebuchten Platz im Flugzeug gibt es ein paar Stationen zu durchlaufen. Wen zusätzlich Flugangst plagt, beginnt den Urlaub mit einer nervenaufreibenden Anreise. Eine bedachte Platzwahl löst die Anspannung möglicherweise etwas auf.

Auf welchem Sitz der Flug angenehmer wird, richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben: Die einen bevorzugen einen Fensterplatz, um die Welt einmal von oben betrachten zu können. Andere schätzen die Beinfreiheit und Flexibilität von Sitzen am Gang. Die nächsten haben die Toiletten gerne in ihrer Nähe, während weitere Passagiere möglichst weit weg davon sitzen möchten. Als besonders beliebt gelten Plätze neben den Notausgängen. Diese Reihen sind großzügiger bemessen und bieten vor allem hochgewachsenen Passagieren mehr Beinfreiheit. Statistisch betrachtet sollen die sichersten Plätze im Flugzeug in der hinten sein.

Sollte der Ernstfall tatsächlich eintreten, stürzt der Flieger wahrscheinlich mit dem vorderen Teil voraus ab. Die Energie des Aufpralls nimmt dann zum hinteren Teil des Flugzeugs ab. Allerdings beeinflussen zahlreiche weitere Faktoren die Folgen eines Absturzes, sodass eine allgemeingültige Aussage kaum getroffen werden kann. Grund zur Sorge ist das jedoch nicht: Laut des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrwirtschaft (BDL) lag im Jahr 2019 die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes bei 1 zu 1.042.000

Wahrscheinlicher ist stattdessen, dass während der Flugreise Turbulenzen auftreten. Sogenannte Luftlöcher, Unwetter oder andere Phänomene bringen das Flugzeug in der Luft zum Wackeln. Die Erschütterungen spüren Passagiere im hinteren Teil meist am stärksten. In der Mitte hingegen nimmt man das Ruckeln weniger intensiv wahr. Wem das Reisen durch die Luft Unwohlsein oder Übelkeit bereitet, wählt demnach am besten einen Platz in der Mitte des Fliegers.

Mit Kindern in den Urlaub fliegen

Fliegen mit Kindern kann für die Kleinen ein aufregendes Erlebnis sein. Einige Fluglinien haben für junge Passagiere kleine Überraschungspakete mit Spielzeug und Malutensilien an Bord. Dennoch besteht das Risiko, dass sich Kinder im Flugzeug langweilen. Langes Stillsitzen auf engem Raum kann für sie zudem anstrengend sein. Ein Kinderfilm auf Smartphone oder Tablet beschäftigt die Jüngeren einige Zeit – auch, wenn es Probleme mit dem Board-Programm geben sollte. Ein Nachtflug erhöht die Chancen, dass die Kleinen die meiste Zeit der Flugreise verschlafen. Sollte all das nicht helfen: Ruhe bewahren! Kinder sind manchmal laut und haben ihre eigene Vorstellung von einer angenehmen Flugreise. Das bedeutet zwar keinesfalls, dass sie umhertoben und andere Fluggäste stören können. Jedoch ist es nachvollziehbar, wenn sie etwas quengeln.

Flugreise mit dem Haustier

Eine Flugreise ist für Haustiere eher eine Qual: mehrere Stunden in einer Transportbox ohne Bewegungsmöglichkeiten. Zudem verstehen sie kaum, was um sie herum passiert. Start und Landung und mögliche Turbulenzen können die Tiere in Panik versetzen. Manche Fluglinien ermöglichen die Mitreise in der Kabine für kleine Hunde und Katzen in ihrer Box. Die Alternative ist der Frachtraum, umgeben von Koffern und anderen Gütern, die das Flugzeug transportiert.

Je nach Reiseziel erwartet die Vierbeiner nach der Landung eine Quarantäne. Jedes Land hat für die Einreise der Tiere unterschiedliche Bestimmungen. Manchmal müssen Hund und Katze mehrere Tage isoliert unter Beobachtung verbringen. Das verhindert das Einschleppen von Krankheiten und Parasiten. Ob diese Strapazen für einen Urlaub mit Haustier gerechtfertigt sind, können Tierhaltende nur selbst entscheiden. Alternativen für die Urlaubszeit sind Tierpensionen, in denen Hund und Katze während des Urlaubs bestens versorgt werden. Freunde und Verwandte, die den Tieren bereits vertraut sind, kommen als Urlaubsvertretung möglicherweise auch in Frage.  

Mit dem Reisebus in den Urlaub

Reisebusse gewinnen seit einigen Jahren an Beliebtheit. Das Streckennetz im deutschsprachigen Raum und in Nachbarländer wurde ausgebaut, sodass viele Ziele angefahren werden. Außerdem ist der Reisebus deutlich günstiger als Flugzeug und Bahn – auf manchen Strecken sogar im Vergleich zum Auto. Snacks und Getränke sowie eine eingebaute Toilette sorgen für ein Mindestmaß an Komfort.

Busse sind dem Verkehrsaufkommen ebenso ausgesetzt wie Autos. Im Zweifel steht man mit dem Bus im selben Stau, in den man auch mit dem Auto geraten würde. Ebenso steigt mit der wachsenden Zahl der Fahrzeuge auf den Straßen das Unfallrisiko auch für Busse. Um dieser Situation alle Mitreisenden bestmöglich zu schützen, gilt in Reisbussen daher eine Anschnallpflicht. Ähnlich wie bei Auto und Flugzeug sind die vorderen Plätze im Ernstfall gefährdeter. Bei einem Aufprall wirkt die meiste Kraft vorne ein. Nach hinten nimmt die Energie ab, sodass schwere Verletzungen unwahrscheinlicher werden. Schwere Busunfälle sind jedoch eher selten, sodass bei der Platzwahl die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

Übelkeit bei längeren Fahrten wird in den hinteren Reihen meist verstärkt. Die Plätze vorne beim Busfahrer wirken dem entgegen. Der frontale Blick auf die Straße lindert Reisekrankheit häufig. Die Plätze hinter der mittleren Tür sind außerdem eine Alternative. Von dort hat man einen freien Blick in den vorderen Teil des Busses.  Auch das kann die Symptome von Reiseübelkeit abschwächen.

Hund und Katze sind in Fernbussen generell nicht erlaubt – ausgenommen sind Blinden oder Therapiehunde.

Endlich Urlaub: Die beste Art, zu reisen

Welche Art der Anreise die beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. Das Auto ermöglicht Flexibilität bei der An- und Abreise sowie an der Destination selbst. Eine längere Fahrt zum Reiseziel kann jedoch anstrengend sein und die Vorfreude auf den Urlaub trüben. Flugreisen hingegen sind komfortabler – vorausgesetzt man leidet nicht unter Flugangst. Für Kinder sind Flüge von mehreren Stunden häufig unangenehm, da sie sich nicht viel bewegen können. Wer mit dem Haustier in den Urlaub möchte sollte außerdem bedenken: Die Bedingungen für Hund und Katze im Flugzeug sind nicht optimal. Reisebusse erlauben die Mitnahme von Haustieren nur in absoluten Ausnahmefällen: Blindenhunde und Begleittiere zu Therapiezwecken sind erlaubt. Andere Tiere nicht. Wer ohne vierbeinige Begleitung günstig verreisen möchte, hat mit dem Fernbus gute Chancen.

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