Welt der Wunder

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Dominikanische Republik für Entdecker – die Altstadt von Santo Domingo

Santo Domingo ist heute die Hauptstadt der Dominikanischen Republik und die größte Stadt in der Karibik. Gleichzeitig ist sie eine geschichtsträchtige Stadt, die in der Kolonialgeschichte eine wichtige Rolle für die Neue Welt gespielt hat. Unter dem Namen La Nueva Isabela gegründet, war sie die erste von Europäern gegründete Stadt der Neuen Welt, später auch die Hauptstadt des Vizekönigreichs Hispaniola.
Der Vizekönig war Diego Kolumbus – oder Diego Colón, wie er auf Spanisch heißt – der Sohn von Christoph Kolumbus. Er wohnte mit seiner Frau in der „Alcázar de Colón“, der “Festung des Kolumbus“, die man heute besichtigen kann. Der Palast liegt an der großen Plaza Español und ist mit Möbelstücken aus der Zeit eingerichtet. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie der Palast damals ausgesehen haben könnte, auch wenn es sich nicht um Originalmöbel aus dem Palast selbst handelt. Von der Galerie aus schaut man auf den Fluss Ozama, hinter dem der 1992 eingeweihte Faro a Colón aufgrund seiner gewaltigen Maße von 40m Breite, 50m Breite und 240m Länge nicht zu übersehen ist. Das gewaltige Bauwerk wurde zur 500-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas gebaut und beherbergt die – vermeintlichen – Gebeine von Christoph Kolumbus. 

Das ganze Kolonialviertel gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, ist verkehrsberuhigt und sehr schön saniert, es ist ein Genuss, einfach durch die Straßen zu laufen und sich vom Zauber dieser Zeitreise gefangen nehmen zu lassen. Eine der Straßen ist besonders bedeutend, auch wenn man ihr dies heute nicht mehr ansieht: die Calle las Damas war die erste gepflasterte Straße der Neuen Welt. An ihr liegt auch die Fortaleza Ozama, der erste militärische Bau Amerikas. Die im Stil mittelalterlicher Burgen errichtete Festung diente zunächst dem Schutz der Stadt vor über den Fluss Ozama eindringenden Feinden. Später wurde sie dann als Gefängnis genutzt, unter anderem für Christoph Kolumbus selbst. Vom 21m hohen Turm hat man einen schönen Blick hinaus aufs Meer, den Fluss und über die Dächer der Stadt.

Christoph Kolumbus begegnet man auch auf der Plaza Colón wieder, immerhin wurde ja auch der Platz nach ihm benannt. Eine Statue des Entdeckers steht in der Mitte, darum herum tummeln sich massenhaft Tauben, die fleißig gefüttert werden. Ein Saxophonspieler untermalt das Ganze musikalisch, Familien machen Geburtstagsfotos und man kann ganz entspannt auf einer der vielen Bänke sitzen und die Atmosphäre genießen. 

Anschließend sollte man einen Besuch in der ersten Kirche Amerikas, der Catedral Santa María la Menor oder auch „Santa Iglesia Catedral Basílica Nuestra Señora de la Encarcación o Anunciación, Primada de América“, nicht verpassen. Sie ist nicht nur ein Symbol für die Kolonisierung Amerikas, sie ist auch ein Beispiel für die so genannten Wehrkirchen, die auch für die Abwehr von Feinden gerüstet sind. Die spätgotische Kathedrale wurde von 1504 bis 1541 errichtet und war dann auch der Ort der Beisetzung von Christoph Kolumbus sowie von vielen Bischöfen und Präsidenten.

Zwischendurch gibt immer wieder viele Gelegenheiten, sich an einem der vielen Plätze in einem Café oder Restaurant niederzulassen und auszuruhen. Und sich von einem ruhigen Plätzchen aus vorzustellen, wie hier das Leben wohl vor 500 Jahren ausgesehen haben mag.
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