„Die Sims 4“ ist eine Lebenssimulation, in der Spielerinnen und Spieler virtuelle Menschen mit einem computergesteuerten Eigenleben erschaffen, deren Alltag gestalten und deren Bedürfnisse, u. a. nach Essen und Trinken, Schlaf und Zerstreuung, erfüllen. Wer will, dass es seinen Sims gut geht, muss konsequent auf diese Bedürfnisse eingehen. Werden die digitalen Menschen vernachlässigt, können sie sogar sterben.
Die Fähigkeit der Figuren, auf ihre Umwelt zu reagieren und soziale Beziehungen mit anderen Sims einzugehen, verleiht dem Spielablauf zusätzliche Komplexität. Zudem können Sims Karrieren verfolgen, neue Fähigkeiten entwickeln und sogar altern.
Die Welt der Sims als gigantische virtuelle Spielwiese
Ein festes Spielziel gibt es in den Sims-Spielen generell nicht. Spielerinnen und Spieler können selbst bestimmen, was sie und ihre Sims erleben sollen, von harmonischem Familienleben über chaotische WGs bis hin zu verrückten Szenarien und Experimenten. Wie im Simulations-Spielegenre üblich, gibt es in „Die Sims 4“ auch keine direkte Steuerung der Spielfiguren. Stattdessen geben Spielerinnen und Spieler den Sims Anweisungen, die diese dann selbstständig ausführen. Das Eigenleben der Sims bringt dabei immer wieder eine gewisse Unvorhersehbarkeit ins Spiel, was zu den größten Spielspaß-Faktoren der Reihe gehört. Ebenso ist es ein zentraler Teil des Gameplays, Wohnräume für Sims zu gestalten und diese mit Möbeln und Dekorationen auszustatten.
Das Spiel beginnt damit, dass wir einen Sim erstellen, der in eine virtuelle Nachbarschaft einzieht. Will Wright, der Erfinder der Serie, hatte „Die Sims“ ursprünglich als eine Art virtuelles Puppenhaus konzipiert. Ein wichtiger Einfluss auf die Serie ist zudem der Klassiker „Little Computer People” aus dem Jahr 1985 für den Commodore 64 und andere frühe Heimcomputer. In diesem Spiel können Spielerinnen und Spieler einem kleinen virtuellen Bewohner eines Hauses bei seinem Alltag zusehen, mit ihm interagieren und auf dessen Bedürfnisse eingehen.
„Die Sims 4“ sorgte bei hart gesottenen Fans bei der Veröffentlichung des Basis-Spiels im September 2014 für Kritik: Trotz der besseren Optik und der aufgebohrten Technik vermissten Fans zahlreiche Features der Vorgänger. In den über 10 Jahren seit seinem Release ist der aktuelle Teil der populären Spielreihe jedoch mit so vielen Zusatzfunktionen versorgt worden, dass er zu den funktionsreichsten Teilen der Serie gehört. Dazu kommen Erweiterungen und Add-ons, die das Spiel um neue Orte, Aktivitäten und Lebensphasen für Sims ergänzen.
Nichts wie raus aus den vier Wänden!
Der Name der 20. Erweiterung für „Die Sims 4“ ist Programm: Unsere Sims werden ihrer beschaulichen Umgebung überdrüssig und wagen sich auf Freizeitausflüge in die Wildnis. Drei Nachbarschaften laden zum Erkunden ein: „Wanderwood Wilds“, „Crystal Valley“ und „Jellyfish Junction“. Sie sind Teil des neuen Gebiets „Gibbi Point“, das eine Mischung aus Lagerfeueratmosphäre und humorvollem Simulations-Chaos bietet.
Zu den wichtigsten neuen Aktivitäten gehören mehrtägige Kurztrips für unsere computergesteuerten Figuren. Diese können ein Kurzurlaub mit Aktivität wie Zelten und Kajakfahren sein oder mit Veranstaltungen (Survival-Camps, Fitness-Kurse, Reality-Shows, diverse Wettbewerbe etc.) kombiniert werden. Dazu gibt es neue Berufe wie Parkranger oder Ferienlagerbetreuer. Auch zahlreiche neue Hobbys wie Bogenschießen, Tauchen, Insektenkunde und Papierbasteln passen zu der neuen Naturatmosphäre.
Der Sims-Nachwuchs darf jetzt noch mehr Spaß haben
Kindheitserinnerungen von Sims können nun ihr ganzes Leben prägen. Sim-Kinder können zudem durch prägende Momente neue Merkmale entwickeln und bauen besondere Beziehungen zu Sims auf, mit denen sie aufwachsen.
Auch neu ist die Möglichkeit, aufwendige modulare Spielplätze zu errichten. Diese können aus zahlreichen Elementen wie Rutschen, Klettergerüsten, Schaukeln und Sandkästen bestehen. Veteranen unter den Sims-Fans werden das Fantasiebuddy-Feature bereits aus „Die Sims 3“ kennen. Diesmal stehen vier mysteriöse Puppen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten zur Auswahl, um Sim-Kinder zu teils haarsträubendem Unfug anzustiften. Dazu munkelt man, dass die vier verschiedenen Fantasybuddys unter bestimmten Umständen sogar zum Leben erwachen können.
Naturwunder als weiteres Alleinstellungsmerkmal der Erweiterung
Neben diesen neuen Aktivitäten gibt es bei „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“ allerdings noch einen weiteren wichtigen Schwerpunkt. Dieser wird bereits in den ersten Spielminuten deutlich. Mit den detaillierten malerischen Landschaften von Gibbi Point ist Maxis Studios definitiv die bislang grafisch beeindruckendste Erweiterung gelungen.
Dafür sorgen schon allein die Naturwunder, die wir gemeinsam mit unseren Sims entdecken dürfen. Hier die beeindruckendsten Naturschauspiele von „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“, denen wir in unserem Ranking einen Naturwunder-Faktor von 1 bis 5 zugeordnet haben.
5. Der „Hitzkopf-Geysir“ in Wanderwood Wilds
Auf dieses Naturwunder werden die meisten Spielerinnen und Spieler zuerst stoßen. Der größte Geysir der Welt findet sich in der Nachbarschaft Wanderwood Wilds. Er gibt regelmäßig eine riesige Fontäne aus heißem Wasser von sich und ist gemeinsam mit seiner malerischen Umgebung ein echter Blickfang. Der „Hitzkopf-Geysir“ ist unter bestimmten Umständen sogar in der Lage, Lava zu speien. Doch was genau unsere Sims dafür tun müssen, wollen wir hier nicht verraten.
Naturwunder-Faktor: 2 von 5
4. Schmetterlings-Metamorphose leicht gemacht
Die Metamorphose einer unscheinbaren Raupe zu einem prächtigen Schmetterling zählt zu den beeindruckendsten Naturwundern. Passend dazu können die Sims in „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!” insgesamt 14 verschiedene Schmetterlingsarten aufziehen. Einige davon sind sogar sehr selten. Der erste Schritt hierfür ist, einige der in Gibbi Point vorkommenden Raupen zu sammeln. Aus diesen können sie im Raupen-Brutkasten „Flatterstation“ die 14 verschiedenen Schmetterlingsarten aufziehen. Das Gadget kann im Baumodus gekauft und in der Spielwelt platziert werden. Um dieses besondere Naturwunder zu erleben, muss allerdings die Insektenkunde-Fähigkeit erlernt werden.
Naturwunder-Faktor: 3 von 5
3. Die „biolumineszierende Bucht“ in Jellyfish Junction
Als Biolumineszenz bezeichnet man die Fähigkeit von Pflanzen und Tieren, im Dunkeln zu leuchten. Beispiele hierfür sind Leuchtkäfer, Anglerfische und verschiedene Pilzarten. Bei Glühwürmchen entsteht deren grünes Licht durch eine chemische Reaktion von Sauerstoff mit dem Enzym Luciferase. Biolumineszenz zählt zu den faszinierendsten Phänomenen der Natur. Die „biolumineszierende Bucht“ in Jellyfish Junction ist diesem Phänomen gewidmet. Das pastellblaue Licht, in das sie die Umgebung bei Nacht taucht, ist spektakulär. Ein Besuch ist daher ein Muss – nicht nur für notorische Romantiker.
Naturwunder-Faktor: 3 von 5
2. Die „Elektrische Lagune“ in Crystal Valley
Auch einige Quallenarten sind zur Biolumineszenz fähig. Leuchtquallen können durch eine schnelle Freisetzung von Kalzium, welches mit dem Photoprotein Aequorin interagiert, blaue Lichtblitze erzeugen. Dieser Prozess wird Förster-Resonanzenergietransfer (FRET) genannt. In der „Elektrischen Lagune“ im Crystal Valley wird das Licht eines Schwarms Leuchtquallen mit dem Leuchten zahlloser blauer Glühwürmchen kombiniert. Das Ergebnis ist ein noch beeindruckenderer Anblick als die biolumineszierende Bucht. Zusätzlich können sich unsere Sims zu den Leuchtquallen ins Wasser begeben. Ein Hinweis jedoch: Im echten Leben kann der Kontakt mit Leuchtquallen äußerst schmerzhaft sein. Deren Tentakel sondern nach dem Kontakt mit unserer Haut mikroskopisch kleine, giftige Harpunen ab, die schmerzhaft brennen.
Naturwunder-Faktor: 4 von 5
1. Der mysteriöse Plumdodo
Der Dodo war ein flugunfähiger Taubenvogel, der auf Mauritius im Indischen Ozean lebte. Er wurde 1598 erstmals von Seefahrern beschrieben und war bereits 100 Jahre später ausgestorben. Heute gilt der Dodo als Symbol für von Menschen ausgerottete Tierarten. Hauptursachen waren die Jagd durch Seefahrer sowie eingeschleppte Tiere wie Ratten und frei laufende Haustiere, die die Gelege des Dodos zerstörten. Aufmerksame Spielerinnen und Spieler können quer über Gibbi Point verstreute Hinweise auf die Lebensweise seines entfernten Verwandten Plumdodo entdecken. Man munkelt, dass es irgendwo in Gibbi Point sogar noch ein letztes überlebendes Exemplar des Plumdodo geben soll.
Naturwunder-Faktor: 5 von 5
Lohnt sich der Abenteuerurlaub mit den Sims?
Insgesamt ist „Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!” eine gelungene Erweiterung, die mit ihren cleveren Mechaniken stundenlangen Spielspaß erlaubt. Die neuen Features sind fantasievoll und durchdacht, und Serienkenner werden sich nicht nur über die Rückkehr der Fantasybuddys freuen. Eingefleischte Spielerinnen und Spieler, deren Lieblingsaktivität das Bauen von Behausungen für ihre Sims ist, sollten jedoch zuerst probespielen. In puncto neuer Bauelemente bieten andere Erweiterungen für „Die Sims 4“ nämlich mehr.
Infos zum Spiel
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: Maxis Studios
Systeme: Windows, macOS, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series
Preis: 39,99 Euro
Hinweis: Setzt Installation von „Die Sims 4” voraus
