Welt der Wunder

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Die Heiligen drei Könige: Wer sind eigentlich die Weisen aus dem Morgenland?

Sie zieren jede Krippe, die etwas auf sich hält und bescheren uns sogar jährlich einen freien Tag am 6. Januar. Die Heiligen drei Könige sind fester Bestandteil des katholischen Weihnachtsfestes hierzulande. Aber mit zunehmendem Rückzug katholischer Rituale aus unserer modernen Gesellschaft bleiben meist nur noch die Feiertage als Relikt – ohne dass noch allzu viele wissen, wer oder was hier eigentlich gefeiert wird. Ein kurzer Faktencheck zu den drei seltsamen Gestalten aus dem Morgenland.

Caspar, Melchior und Balthasar, die drei Könige aus dem Morgenland, folgen einem Stern zur Krippe im Stall von Bethlehem, um den neugeborenen Gottessohn ihre Aufwartung zu machen und Geschenke zu überbringen. So steht es in der Weihnachtsgeschichte. Doch wer sind die drei seltsamen Gestalten, woher stammen sie und was bringt sie dazu, in der heiligen Nacht am Stall von Bethlehem aufzutauchen?

Wie bei vielen anderen mythischen Gestalten fehlt für die heutige Darstellung der drei Könige jeglicher belastbare historische Beweis. Sie finden in der Bibel keine Erwähnung, lediglich von Magiern und drei Geschenken ist die Rede. Was über die Jahrhunderte unser heutiges Bild des heiligen Trios bestimmt, sind symbolträchtige Attribute, die auf mythische Weise die Weltbedeutung der Geburt des Erlösers veranschaulichen. 

Heiden aus drei Kontinenten in allen Altersklassen

Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar kennzeichnen die Könige als ein Dreigestirn, das aus allen damals bekannten Kontinenten den Weg zum Christuskind antritt. Entsprechend ihrer Herkunft sind auch ihre Reittiere unterschiedlich und nicht wie in vielen Darstellungen drei Kamele: Der Europäer Melchior reitet zu Pferd, der Orientale Balthasar auf einem Kamel und der Abgesandte des afrikanischen Kontinents, Caspar, auf einem Elefanten.

Alle drei sind nichtjüdischen Glaubens, was dafür steht, dass sich durch den Messias Menschen aus allen Ländern der Erde das Christentum öffnet und sich Gott nicht exklusiv dem Volk der Juden offenbart. Ein weiteres Detail, das auf die grenzenlose Öffnung des Christentums hindeutet, ist die Tatsache, dass jeder der drei Könige eine Generation vertritt. So wird Melchior als weiser Greis dargestellt, Balthasar repräsentiert den Mann in den besten Jahren und der Afrikaner Caspar ist ein jugendlich wirkender Mittzwanziger.

Symbolträchtige Geschenke

Auch die Geschenke Myrrhe, Weihrauch und Gold sind Teil der nachträglich entstandenen Mythologie. Sie gehören zu den unerschwinglichsten Kostbarkeiten der damaligen Zeit. Gold galt bereits damals als das wertvollste Edelmetall der Erde und steht für den Anspruch des Gottessohnes auf seine christliche Weltherrschaft. Weihrauch ist die Verbindung des Irdischen zum Himmel, denn er steigt auf, sobald man ihn entzündet.

Dies ist ein Symbol für die Verbindung des irdischen Gottessohnes mit dem allmächtigen Vater im Himmel. Und Myrrhe schließlich, ein stark duftendes Harz mit konservierenden Eigenschaften, ist Symbol für die Sterblichkeit des Jesuskindes. Denn es diente seinerzeit zum Einbalsamieren von Leichnamen.

Worauf es wirklich ankommt

Wie auch immer wir zum Christentum stehen: Selbst bei einer völlig unreligiösen Betrachtung scheint der bedeutungsvolle Auftritt der Heiligen Drei Könige und die damit verbundene Symbolik heute so aktuell wie eh und je: Drei weise Menschen aus unterschiedlichen Kontinenten mit der gemeinsamen Mission, einer guten Sache auf die Sprünge zu helfen. Eine wahrhaft weihnachtliche Vorstellung – freier Tag inklusive.

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