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Weihrauch – so lässt er sich als Heilmittel einsetzen

Weihrauch ist weit mehr als ein aromatischer Duft, der an Gottesdienste erinnert. Er ist auch ein Naturheilmittel, das viele Kulturen seit Tausenden von Jahren nutzen. Auch in der modernen Medizin kommt er zum Einsatz. Aber wie und in welcher Form wirkt das heilige Räucherwerk?
Weihrauch ist ein Harz, das aus dem Weihrauchbaum (Boswellia) gewonnen wird. Dieses Balsambaumgewächs kommt in Ostafrika, Arabien und Indien vor. Für die Ernte werden Schnitte in die Baumrinde geritzt, durch die das milchige Harz austritt. 

Die Menschen nutzten Weihrauch schon seit Jahrtausenden: In der indischen Ayurveda-Heilkunde kam er bereits vor rund 5.000 Jahren zum Einsatz. In der Antike verwendeten die Ägypter das Harz zum Einbalsamieren aber auch als Heilmittel. In Europa ist vor allem die Weihrauch-Nutzung für religiöse Zwecke bekannt. Der intensive aromatische Duft symbolisiert in katholischen und orthodoxen Messen die Gegenwart Gottes. In Europa verwenden Mediziner das luftgetrocknete Gummiharz seit dem Mittelalter.

Medizinische Wirkung von Weihrauch

Nicht bei allen der sechs in Weihrauch enthaltenen Boswelliasäuren ließ sich bisher eine pharmakologische Wirkung nachweisen. Belegt ist aber, dass die Säuren-Varianten AKBA und KBA entzündungshemmend wirken. Daher setzen Mediziner zum Beispiel Weihrauch-Kapseln vielfach bei entzündlichen Gelenk-, Darm- und Hautkrankheiten ein. Patienten nehmen Weihrauch oral ein, damit er über den Magen-Darm-Trakt an den Wirkungsort gelangt. Auch die Aufnahme über die Haut ist möglich, Weihrauch-Salbenpräparate lassen sich bei Haut- und Gelenkkrankheiten zielgenau auftragen – so wirkt es zudem schmerzlindernd.

Weihrauch findet auch in der Krebs- und Tumortherapie Anwendung, da er auf Tumorzellen wachstumshemmend wirken kann. Entzündungen der Atemwege lassen sich ebenfalls mit Weihrauch behandeln, weshalb die speziellen Kapseln auch bei der Behandlung von Asthma verwendet werden. 

Weihrauch in der modernen Medizin

Weihrauchhaltige Präparate sind als Naturheilmittel in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen, aber als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Medikamente mit dem Weihrauchpräparat H15 (indischer Weihrauch) können auf ärztliche Verordnung aus dem Ausland eingeführt werden. Auch die Anfertigung von Rezepturen durch einen Apotheker ist mit der Verschreibung eines Arztes möglich.

Darüber hinaus sind homöopathische Zubereitungen nach deutschem Arzneimittelrecht registriert. Eine Anwendung dieser Präparate sollte allerdings nur im Rahmen des homöopathischen Therapiekonzeptes erfolgen. Weihrauch-Präparate sind als Creme oder Balsam, Kapseln oder Pulver erhältlich. Da kaum Nebenwirkungen auftreten (selten treten Magen-Darm-Beschwerden und Juckreiz auf), ist die Verwendung unbedenklich. Es gibt dazu allerdings keine Langzeituntersuchungen. 
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