Kaiserpinguine haben eine ungewöhnliche Fortpflanzungsstrategie. Ihre Küken schlüpfen nicht im Sommer – sondern mitten im eisigen antarktischen Winter. Denn: Die Kleinen brauchen den Frühling und den Sommer später, um sich eine dicke Speckschicht und ein warmes Federkleid zuzulegen.
Brüten bei eisigen Temperaturen
Wie aber finden die Mütter unter den vielen Tausend brütenden Vätern ausgerechnet ihren eigenen Partner wieder? Das Wunder schaffen die Tiere mit Rufen. Die Kaiserpinguine geben Töne von sich, die sie mit Hilfe zweier Membrane nahe der Lunge erzeugen. Jeder Ruf ist individuell verschieden, und die Vögel können Klangfarbe, Höhe und Dauer genau modifizieren. An ihren Gesängen können sich die Partner somit immer wieder erkennen und zueinander zurückfinden. Eine unglaubliche Leistung, da sich in den Brutkolonien bis zu hunderttausend Vögel befinden.
Tricks gegen die Kälte
Auch die Männchen haben Strategien entwickelt, wie sie der Kälte trotzen können. Die anstrengende Brutzeit, die sie ohne die Weibchen bewältigen müssen, verbringen sie eng aneinandergekuschelt. Damit die Männchen, die am Rand der Gruppe stehen, nicht auskühlen, wandern sie von der windzugewandten Seite in kleinen Schritten um die zusammengekauerte Truppe herum bis hin zur geschützteren Seite. Es kommt zu einem ständigen Platzwechsel, und jeder Vogel kann sich immer wieder in der Mitte der Gruppe aufwärmen.
Trotz dieser ausgeklügelten Techniken ist die Sterblichkeit beim Nachwuchs hoch. Fast dreißig Prozent der Kleinen sterben in den ersten Monaten – zu unwirtlich sind die Bedingungen für Kaiserpinguine in der eisigen Antarktis.