Mit dem Wegfall von Handelszöllen können Unternehmen bei TTIP Millionen sparen. Doch werden diese Ersparnisse an die Kunden weitergegeben?
Der Name des Abkommens: TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership). Offiziell soll es den Handel vereinfachen und produktionstechnische Standards auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Das gilt aber nicht nur für Produkte. Gegner von TTIP befürchten vor allem die Aufweichung von Gesetzen und Normen. Schon heute bestimmen nicht nur Politiker die Gesetze, sondern auch Lobbyisten und Vertreter der Europäischen Union. Nach TTIP werden auch US-Konzerne ein Mitspracherecht bei deutschen Gesetzen haben.
Die Folgen von freiem Handel
Nein, denn genau das passierte in Mexiko, nachdem das Nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta 1994 zwischen den USA, Mexiko und Kanada in Kraft getreten ist. Mexiko musste im Jahr 1997 16,7 Millionen US-Dollar an die Giftmüll-Firma Metalclad zahlen – die Deponie entstand trotzdem. Doch das war nicht alles. Rund eine Million US-Amerikaner verloren durch Nafta ihre Jobs, weil billiger in Mexiko produziert werden konnte. Die Mexikaner hatten aber auch nichts davon, weil die Löhne so gering waren, dass sie damit kaum ihren Lebensunterhalt finanzieren konnten. Wie lässt sich das auf TTIP übertragen? „Wir rechnen damit, dass circa 600.000 Jobs in der EU verloren gingen – mehr als 130.000 davon allein in Deutschland“, sagt der US-Wirtschaftswissenschaftler Jeronim Capaldo.