] > Welt der Wunder - Feed https://www.weltderwunder.de/category/artikel/ Nicht glauben, sondern wissen Mon, 24 Nov 2025 14:00:00 +0000 hourly 1 https://www.weltderwunder.de/mona-lisa-wohin-lies-hitler-das-wertvollste-gemalde-der-welt-bringen/ https://www.weltderwunder.de/mona-lisa-wohin-lies-hitler-das-wertvollste-gemalde-der-welt-bringen/ Mona Lisa: Wohin ließ Hitler das wertvollste Gemälde der Welt bringen? Mona Lisa, das wertvollste Gemälde der Welt, hat einen geschätzten Versicherungswert von 800 Millionen Dollar. Ob im Louvre das Original oder eine Kopie hängt, ist bis heute umstritten. Besaß Adolf Hitler das Original in seiner privaten Kunstsammlung oder hat die „Mona Lisa“ Frankreich nie verlassen? Welt der Wunder Redaktion Mon, 24 Nov 2025 14:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Mona Lisa: Wohin ließ Hitler das wertvollste Gemälde der Welt bringen?

Mona Lisa, das wertvollste Gemälde der Welt, hat einen geschätzten Versicherungswert von 800 Millionen Dollar. Ob im Louvre das Original oder eine Kopie hängt, ist bis heute umstritten. Besaß Adolf Hitler das Original in seiner privaten Kunstsammlung oder hat die „Mona Lisa“ Frankreich nie verlassen?

Tags: #Kunst | #Mythen

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Am Morgen des 17. März 1945 liegt ein schwerer Schleier über den Alpen bei Bad Aussee, während das erste Licht des Tages die schneebedeckten Gipfel erhellt. Ein feuchter Dunst schmiegt sich an die Hänge, als plötzlich das Brummen von Flugzeugmotoren den stillen Morgen durchdringt.

Hoch über den Bergen öffnen sich die Luken britischer Transportmaschinen, und wie Geister schweben Dutzende von Fallschirmjägern durch die dichte Wolkendecke hinab. Ihr Ziel ist eine der geheimsten Stätten des Dritten Reiches: ein tief in den Salzfelsen verborgenes Bergwerk, das nicht nur Hitlers Schätze, sondern auch einen bedeutenden Teil der kulturellen Seele Europas birgt.

Vor dem Eingang der Mine, verborgen hinter einer schroffen Felswand, patrouillieren 17 SS-Wachen. Die Männer sind schwer bewaffnet, und die kalte Märzluft scheint ihr Atem zu Eis erstarren zu lassen. Hinter ihnen liegt ein Schatz von unfassbarem Wert: Über 1000 Kunstwerke, darunter Gemälde von unschätzbarer Schönheit, die österreichischen Kronjuwelen und zahllose Relikte, die aus Museen und Privatsammlungen in ganz Europa geraubt wurden. Sie lagern dort, sorgsam verpackt, aufgereiht wie Schachfiguren auf einem unsichtbaren Spielfeld, bereit, das Herzstück von Hitlers geplanter „Führermuseum“-Sammlung zu werden.

Doch Hitler hat auch einen Plan B: Sollte Deutschland den Krieg verlieren, würde er die Salzmine mit den Kunstwerken in die Luft sprengen. Um das zu verhindern, sind die britischen Kommandosoldaten gekommen. Lautlos überwältigen sie die SS-Wachen – und beenden Hitlers Traum von der größten Kunstsammlung der Welt. Dass es diese Mission überhaupt gab, war lange streng geheim – und wurde erst kürzlich durch die Veröffentlichung eines Geheimdossiers bekannt. Es ist das gleiche Dossier, das nun einen anderen Mythos wiederaufleben lässt: die Legende, dass Hitler die „Mona Lisa“ stehlen ließ.

Wo ist das wahre Meisterwerk?

Tatsächlich findet sich das Gemälde auf der Inventarliste der Briten, die sie nach der Bergung der Kunstschätze anfertigten. Für viele Experten ein eindeutiger Beweis. Dennoch versichern die französischen Behörden bis heute, die „Mona Lisa“ habe Frankreich nie verlassen. 1939 sei das Gemälde aus dem Louvre ausgelagert und abwechselnd an fünf verschiedenen Orten versteckt worden. Und das Bild aus der Mine auf der Inventarliste der Briten?

„Eine Kopie aus dem 16. Jahrhundert“, teilt der Louvre nach langem Zögern mit. Auf den Vorwurf, das Bild im Louvre sei möglicherweise die Kopie und das Original in Wahrheit während des Zweiten Weltkriegs verlorengegangen, geht man derweil nicht ein. Merkwürdig ist jedenfalls, dass bis heute kein unabhängiger Kunst­historiker die Gelegenheit bekommen hat, das vermeintliche Originalgemälde mit modernen Methoden zu untersuchen.

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https://www.weltderwunder.de/urbanes-leben-wie-verandern-sich-unsere-stadte/ https://www.weltderwunder.de/urbanes-leben-wie-verandern-sich-unsere-stadte/ Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte? In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts lebten erstmals mehr als 50 Prozent der Menschen in den Städten – Tendenz steigend. Wie kann eine Stadt diesen Zulauf stemmen und wer sorgt eigentlich dafür, dass alles lebenswert bleibt und schöner wird? Ein Blick auf das urbane Leben. Welt der Wunder Redaktion Mon, 24 Nov 2025 03:04:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte?

In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts lebten erstmals mehr als 50 Prozent der Menschen in den Städten – Tendenz steigend. Wie kann eine Stadt diesen Zulauf stemmen und wer sorgt eigentlich dafür, dass alles lebenswert bleibt und schöner wird? Ein Blick auf das urbane Leben.

Tags: #Architektur | #Deutschland

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Bis 2050 sollen laut einer Prognose der Vereinten Nationen knapp 70 Prozent der Weltbevölkerung in der Stadt leben. Die Ballungsräume werden damit einer harten Belastungsprobe unterzogen, die Städte wachsen rasant, der Lebensraum wird verknappt.

In Deutschland führen Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main das Ranking der größten Städte im Land an. 7.818.402 Menschen lebten hier alleine 2015 – mit fast acht Millionen entspricht das zehn Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Und auch bei den restlichen Großstädten hört der Trend der Verstädterung nicht auf. Knapp 75 Prozent der Deutschen leben in einer Stadt, 2015 gab es 79 Großstädte, die grundsätzlich über der Schwelle von 100.000 Einwohnern liegen müssen, um sich als solche bezeichnen zu dürfen. In Deutschlands größter Stadt – der Hauptstadt Berlin – leben alleine 3.520.031 Menschen.

Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 3.948 Menschen auf einem Quadratkilometer, München liegt mit 4.668 Menschen pro Quadratkilometer sogar noch darüber. Im Vergleich: In kleineren Großstädten wie Erfurt sind es nur 779. Mehr Platz bedeutet auch günstigere Mieten – aber auch mehr Lebensqualität?

Das ist die große Frage, die so viele Stadtplaner und Entwicklungsämter beschäftigt: Wie kann so vielen Menschen ein lebenswerter Lebensraum selbst auf engstem Gebiet zur Verfügung gestellt werden? Die industrialisierte Stadt ist nämlich zunächst alles andere als das, was der Mensch zum Leben braucht. Wenig Licht und frische Luft, wenig Grün und Natur, die Entspannung bietet. Dafür bietet sie Arbeitsplätze, Gemeinschaft, Unterhaltung und Vielfalt. Genau das ist es, was die Menschen in die Stadt zieht. Und mit ihnen kommen neue Ideen. Sie stellen Forderungen an ihren Lebensraum und damit auch eine Aufgabe an die Städte: Grüner werden, vielfältiger werden, lebenswerter sein. Orte zum Aufblühen liefern. Kulturoasen bieten.

Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte?

Foto: iStock / Chuyu

Mehr als ein Wunschtraum

Die Notwendigkeit der grünen Stadt hört aber nicht bei den Bedürfnissen der Menschen auf – die Natur ist es, die die Stadt zurück erobern will und muss, wenn der Planet Erde eine Chance haben will. Wenn bis 2050 knapp 75 der Weltbevölkerung in Städten leben wird, sind nicht nur westliche Städte wie New York und Hamburg in dieser Entwicklung miteinbegriffen.

In Schwellen- und Drittweltländern ziehen die Menschen ebenfalls vom Land in die Stadt, in der es Arbeit und die Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Wo die einzige Perspektive nicht „Landwirtschaft“ heißt. In Megacitys in Asien, Südamerika und Afrika tummeln sich mehr als 30 Millionen Menschen. Lebensraum und Wohnen sind da dehnbare Begriffe. Verslumung und Vermüllung, Verschmutzung der Flüsse und Gewässer sind Realität. Wo es keine durchsetzbaren Vorschriften zu CO₂-Bilanzen und Luftverschmutzung gibt und Smog-Glocken sich über die Stadt senken, kommt es ganz besonders darauf an, dass der urbane Raum grüner wird, Luft zum Atmen bietet und auch der Natur eine Chance lässt.

Denn, dass mehr Menschen in die Städte ziehen, heißt auch, dass die Stadtgebiete sich räumlich um ein Vielfaches ausdehnen, dass mehr Landschaften von dicht gedrängten Häuserblocks oder Wellblechhütten bedeckt werden – und Wälder und Wiesen dafür weichen müssen. Mit der Begrünung der Stadt steht und fällt also die Klimasituation unseres Planeten. Hier wird die Zukunft gemacht – sowohl für die Stadt und die direkt Betroffenen als auch das Land und die Menschen, die zunächst gar nichts damit zu tun haben.

Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte?

Foto: iStock / Hilda Weges

Kleine und große Akteure

Der Wunsch nach mehr Leben in der Stadt und die Notwendigkeit der Begrünung spiegeln auch die Trends im urbanen Lebensraum wieder. Von begrünten Häuserfassaden zu Stadtparks und industriellen Gebieten, die mit Grüngürteln neues Leben eingehaucht bekommen - es gibt viele Akteure, die dabei heöfen, die Stadt zu verschönern. Da wären beispielsweise die vielen kleinen Stadtgärtner, die auf kleinstem Raum – dem Balkon – eine grüne Oase schaffen. Die ihr Gemüse und Obst dort anbauen und so die ganz eigenen Bedürfnisse nach der eigenen Ernte befriedigen.

Urban Gardening ist eine ganze Bewegung: vom Stadtbewohner mit einem Pflanzkübel auf dem Fensterbrett bishin zu Großprojekten, wie der Prinzessinnengarten in Berlin. Das Wunder, Gemüse wachsen zu sehen und die eigenen Früchte ernten und essen zu können, erdet viele Menschen, stellt den Bezug zurück zur Natur her, sei die Umgebung auch noch so urban und industriell. Diesem Bedürfnis kommen auch die Städte nach: Metropolen bauen Stadtgärten auf, wo in öffentlichen Beeten Tomaten statt Tulpen wachsen. So kann jeder, der vorbeigeht, gärtnern und ernten. Das bietet zum einen die Möglichkeit des Austestens, zum anderen aber auch die Inspiration zum Nachmachen.  Es hilft aber auch der Stadt, besser zu atmen – schließlich liefert fast jede Pflanze über Fotosynthese auch Sauerstoff für die Menschen, reinigt die Luft vom CO2 und hat damit einen direkten Effekt auf die Luftqualität und das Klima.

Damit wird auch ein weiterer Trend befeuert, der die Natur zurück in die Stadt holt: Mit Urban Beekeeping erobert die Biene die Stadt zurück, wo sie entgegen landläufiger Meinung sogar teilweise besser aufgehoben ist, als auf so manchem ländlichen Gebiet. Dank der Stadtgärten und bepflanzten Balkone gibt es hier viel Bedarf an Bestäubungsleistung – einem Job, dem die Biene gerne nachkommt. Dazu kommen die vielen Blüten, Blumen und Bäume in Stadtparks, Beeten und Gärtnereien, die den Völkern als Nahrung dienen und sie Honig produzieren lassen.

Die Vielfalt in der Stadt ist damit ein erheblicher Vorteil dem Land gegenüber: Hier finden sich statt bunter Wiesen mit Blumen und Gewächsen aller Art oftmals nur noch Monokulturen. Rapsfelder soweit das Auge reicht bringen zwar viel Ertrag in wenig Zeit, bedeuten aber auch, dass die Insekten nach drei Wochen intensiver Blüte nichts mehr in ihrem Umkreis finden und verhungern. Pflanzenschutzmittel auf agrarisch genutzten Flächen tun ihr Übriges. Neonicontinoide – häufig zum Pflanzenschutz als Insektizid eingesetzt – wirken sich nicht nur auf Schädlinge aus, sondern beeinflussen auch die Biene, die an den Nervenzellen geschädigt wird und orientierungslos wird.

Das begünstigt das Sterben vieler Bienenvölker, neben der steigenden Belastung durch die Varroamilbe und Krankheiten. Die Stadt ist also in vielen Punkten ein besserer Standort für die Biene und bringt nicht nur den Stadtgärtnern einen höheren Ertrag, sondern auch einen neuen Lebensraum für ein bedrohtes Nutz-Insekt, das auf den ersten Blick nichts im industriellen Lebensraum verloren hatte.

Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte?

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Der Mensch als Motor und Profiteur

Dennoch profitieren nicht nur Tiere, Pflanzen und der Speiseplan der Stadtbewohner von der Begrünung und Veränderung der Stadt: Vor allem der Mensch selbst schätzt den bunten, vielfältigen Lebensraum mit mehr Natürlichkeit, selbst in industriellsten Gebieten. Begrünte Flächen, selbst da wo keine Fläche ist, eignen sich besonders dafür. Berühmtes Beispiel: Das Bosco Verticale in Mailand – zwei Hochhäuser, auf denen jeweils knapp 800 Bäume und 20.000 Pflanzen wachsen, die die Fassade grün, die Wohnungen natürlicher und die Umgebung schöner machen. Grün vor der Haustür baut nämlich Stress ab. In Städten, wo durch Nachverdichtung kaum noch Raum ist muss das Grün eben alternativ platziert werden.

Aber auch andere Faktoren machen die Stadt lebenswert. Beispielsweise die stetige Entwicklung. Denn selbst in der dichtesten Innenstadt wird mal das eine oder andere Hochhaus abgerissen. Diese Baulücken offen zu lassen, der Öffentlichkeit zuzugestehen und zu sehen, welche Nutzung dem neuen Platz zugedacht wird, bringt spannende Ergebnisse mit sich. In Tokio beispielsweise wurde durch öffentliche Flächen – gemeinsame „Wohnzimmer“ – der durchschnittlich genutzte Privatraum verkleinert. Denn der Mensch schätzt die Gesellschaft von anderen, die Möglichkeit, sich stetig neu zu erfinden. Menschen schätzen diese Freiheit, die die Stadt ihnen bietet – ein weiterer Grund für die Verstädterung und ein Anhaltspunkt dafür, was die Städter von ihrer Stadt erwarten und benötigen.

Urbanes Leben: Wie verändern sich unsere Städte?

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Design als Antrieb zu effizienter Nutzung und Schutz

In neuen Quartieren, die vom rein industriellen Raum zum Lebensraum gewandelt werden, spielt auch das Design eine große Rolle. Hochwertige, vielseitige Materialien und ästhetische Gesichtspunkte lassen beispielsweise auch wenigen, clever genutzten Platz attraktiv wirken. So werden auch Räume, die nicht zwangsläufig vor Grün strotzen, zum beliebten Aufenthaltsraum. Gut gewähltes Design lädt außerdem zur kreativen Nutzung ein, während es vor zerstörerischen Handlungen zurückschrecken lässt. Hier haben Stadtplaner also ganz neue Möglichkeiten: Clever angestellt und eingerichtet schützen die Menschen den geschätzten Platz nämlich selbst – weil sie ihn wertschätzen, brauchen und in seiner Funktion beibehalten wollen. Diese Idee, die Stadt den Menschen zurück zu geben, sie in ihre Hand zu legen, birgt also viel Positives und kann mit vielfältigen Faktoren beeinflusst werden.

Aber – und das ist der Nachteil der verschönerten, begrünten Stadt – der geschätzte Lebensraum wird auch immer teurer. Hier ergibt sich eine weitere Aufgabe für Planungsämter und Stadtentwickler. Um nämlich zurück zum Beispiel des Bosco Verticale zu kommen, hat es das Viertel vom durchschnittlichen Ort zu einem der beliebtesten der Stadt gemacht. Die Preise steigen – nicht nur in den Wohnungen der begrünten Türme sondern auch drum herum, in den Cafés und Einkaufspassagen. Das heißt der Raum, der für den Querschnitt der Städter, designt wurde, wird so wieder zum exklusiven Platz. Es ist also ein Balanceakt, der nicht nur zum Ziel hat, lebenswerten Wohnraum in der Stadt schaffen, er muss auch bezahlbar sein.

Daran arbeiten Planerund Bewohner selbst: Die Städte nachverdichten und doch verschönern, Lebensraum in der Stadt schaffen und diesen lebenswert machen. Menschen einen Platz zum Leben geben, ihn aber trotz der Attraktivität bezahlbar halten und allen Menschen zugänglich machen. Das sind die Herausforderungen der auch weiterhin fortschreitenden Urbanisierung, die bis 2050 wohl mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung zu Stadtbewohnern werden lassen wird.

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https://www.weltderwunder.de/eulen-die-lautlosen-jager-der-nacht/ https://www.weltderwunder.de/eulen-die-lautlosen-jager-der-nacht/ Eulen: die lautlosen Jäger der Nacht Unheimliche Nachtvögel, Boten des Todes, aber auch Symbol für Weisheit: Menschen hatten schon immer ein gespaltenes Verhältnis zu Eulen. Trotz ihrer erstaunlichen Fähigkeiten zählen die Flugkünstler heute zu den gefährdetsten Tierarten Deutschlands. Erfahren Sie mehr über die geheimnisvollen Jäger. Welt der Wunder Redaktion Sun, 23 Nov 2025 14:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Eulen: die lautlosen Jäger der Nacht

Unheimliche Nachtvögel, Boten des Todes, aber auch Symbol für Weisheit: Menschen hatten schon immer ein gespaltenes Verhältnis zu Eulen. Trotz ihrer erstaunlichen Fähigkeiten zählen die Flugkünstler heute zu den gefährdetsten Tierarten Deutschlands. Erfahren Sie mehr über die geheimnisvollen Jäger.

Tags: #Tiere

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Die Eule steht in einigen Kulturen für das Unheimliche und Dämonische. Oft wird ihr nachgesagt, sie bringe den Tod oder Unglück.

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Wegen ihres meist grimmigen Blickes stehen Eulen für das Böse und das Teuflische. In Italien glauben heute noch Menschen, der Blick einer Eule könne töten.

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In der griechischen Mythologie steht die Eule hingegen für Weisheit und Intelligenz.

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Der Waldkauz gehört zu den häufigsten Eulenarten Deutschlands. Mit bis zu 500.000 Brutpaaren jährlich findet man den Waldkauz in ganz Deutschland. 2017 wählte der NABU den Waldkauz zum Vogel des Jahres.

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Die Zwergohreule findet sich nur noch vereinzelt im Südwesten Deutschlands. Sie ist die seltenste Eulenart in Deutschland.

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Der Bubo bubo, eher bekannt als Uhu, ist die größte Eulenart der Welt. In Deutschland findet man ihn in der Nähe von Gebirgen.

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Auf seinem Speiseplan stehen vorzugsweise größere Nagetiere wie Ratten, Eichhörnchen und Marder. Manchmal jagen Uhus auch junge Füchse oder kleine Waschbären.

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Eulen sind nachtaktive Vögel und fliegen erst zur Jagd aus, wenn es dämmert oder bereits dunkel ist.

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Tagsüber verkriechen sie sich in Baumhöhlen, Scheunen oder kleinen Steinhöhlen. Dort schlafen sie und sammeln Kräfte für die Nacht.

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Eulen fliegen dank ihrer großen Flügel und ihrer weichen Federn nahezu geräuschlos durch die Luft. Die großen Flügel ermöglichen es der Eule außerdem, sehr langsam zu fliegen.

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Der lautlose Flug der Eulen ist notwendig für die Jagd – so wird die Beute nicht gewarnt.

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Viele Eulen leben in einer festen Partnerschaft. Allerdings gibt es durchaus auch Einzelgänger unter den gefiederten Jägern.

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Die Schleiereule zum Beispiel liebt die Einsamkeit. In Gesellschaft findet man sie nur zur Balz- und zur Brutzeit.

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Viele kleine Eulenarten wie die Sumpfohreule (Bild), Steinkauz oder der Habichtskauz sind nur mit wenigen Tieren in Deutschland vertreten.

Sie sind die lautlosen Jäger der Nacht: Eulen faszinieren die Menschen schon seit Jahrtausenden. Ein besonderer Mythos umgibt die Vögel – unter anderem gelten sie als Sinnbild für den Tod und das Unglück aber auch für die Weisheit. Woher kommt die Vorstellung von der schlauen und gleichzeitig bösen Eule?

Todesbringer und Glücksbringer

In der europäischen Kulturgeschichte und bei vielen nordamerikanischen Indianerstämmen galt die Eule als Vorbote für Unglück und den Tod. War eine Eule tagsüber zu sehen oder zu hören, bedeutete das im damaligen Glauben nichts Gutes – Eulen sind keine tagaktiven Vögel und jagen bevorzugt nachts oder in der Dämmerung. Lautlos wie Geister nähern sie sich dabei ihren Opfern.

Die Azteken glaubten deshalb, dass der Gott des Todes in Form einer Eule unter den Lebenden wandelt und sich seine Opfer still und heimlich in die Unterwelt holt. Auch die Augen einer Eule wirken bestechend: Italiener fürchten sich noch heute vor ihrem Blick, der angeblich töten kann. 

Im Mittelalter brachte man Eulen vor allem mit Hexen und Magiern in Verbindung, da ihre Federn oder Krallen häufig für Heilmittel verwendet wurden. Ihr lateinischer Name Strix war damals gleichbedeutend mit Hexe.

Doch die Eule steht nicht nur den Tod oder für das Unglück. Im hinduistischen Glauben zum Beispiel wird sie als Reittier der indischen Gottheit Lakshmi dargestellt. Lakshmi ist die Göttin der Schönheit, des Glücks und des Reichtums. Eulen gelten daher als eine Art Glücksbringer in Indien. Und in der griechischen Mythologie ist die Eule ein Symbol für Weisheit.

Athene, die Göttin der Weisheit, wird von einem Steinkauz begleitet. Vor allem ihr ruhiger beobachtender Blick wird von den Griechen als nachdenklich und klug interpretiert. Häufig zieren Eulen noch heute Universitäten oder Bibliotheken als Sinnbild für die Weisheit.

Kaum zu hören

Eulen sind lautlose Jäger. Ihr Flug wirkt für uns Menschen nahezu geräuschlos. Der Grund dafür ist ihr Federkleid: Im Gegensatz zu anderen Vögeln besitzen Eulen weiche Federn. Der Luftstrom, der beim Fliegen entsteht, wird durch die feinen Federn in viele kleine Wirbel zerlegt. Somit werden Reibungsgeräusche vermieden. Außerdem können sie durch ihre verhältnismäßig große Flügelspannweite sehr langsam fliegen. Je geringer ihr Tempo, desto leiser ist ihr Flügelschlag.

Das ist für die Jagd in der Nacht sehr wichtig: Ein lauter Anflug würde die Beute warnen. War die Jagd erfolgreich, verschlingen sie ihre Beute an einem Stück. Allerdings können sie Knochen und Fell nicht verdauen und würgen diese unverdaut wieder aus. Übrigens: Da Eulen vierzehn Halswirbel besitzen, können sie Kopf um bis zu 270 Grad drehen – und das sogar im Flug.

Die bekannteste aller Eulenarten ist der Uhu – und auch die größte. Mit einer Flügelspannweite von knapp 160 Zentimetern und einer Körpergröße von circa siebzig Zentimetern kann er sogar Tiere in der Größe eines Fuchses erbeuten.

Der Bubo bubo hat es trotz seiner enormen Größe in freier Wildbahn nicht leicht: Oft wird er zum Beispiel von Raben oder Krähen gehasst – so heißt es, wenn Vögel anderen gegenüber aggressiv werden. Zum Beispiel werfen sich dann viele kleinere Vögel auf einen deutlich größeren Vogel, um ihn aus dem Jagdgebiet zu verscheuchen.

Zehn Arten in Deutschland

In Deutschland brüten insgesamt zehn von dreizehn bekannten Eulenarten Europas. Vor allem in Wäldern, Gebirgen, Sumpf- und Küstengebieten sind sie heimisch. Obwohl in der Bundesrepublik damit eine große Artenvielfalt herrscht, sind einige Eulenarten regelrechte Einzelkämpfer. Sie finden sich, wie zum Beispiel die Zwergohreule im Südwesten Deutschlands, nur noch zu wenigen Brutpaaren zusammen.

Mit mehr als 50.000 Brutpaaren deutschlandweit dagegen gehört der Waldkauz zu den häufigsten Eulenarten unserer Republik. Er geht vor allem nachts auf Jagd nach Mäusen oder anderen kleinen Nagetieren. Mit rund vierzig Zentimetern Körpergröße gehört der Waldkauz zu den mittelgroßen Eulen. Die Farbe seines Federkleides variiert je nach Region – hier in Deutschland ist es ein warmes Braun, im östlichen Teil Europas und im westlichen Asien besitzt er ein helleres Federkleid.

Die zweithäufigste Eulenart in Deutschland nach dem Waldkauz ist die Waldohreule: Sie ist nicht nur an ihren leuchtenden Augen zuerkennen, sondern auch an ihren hervorstehenden spitzen Federohren. Finden kann man die Waldohreule vor allem dort, wo genug Platz zum Fliegen ist. In einem dicht besiedelten Wald ist die kleine Eule, die gerade einmal 35 Zentimeter groß wird, eher selten anzutreffen.

Große Artenvielfalt, wenige Tiere

Häufig ist auf antiken Skulpturen und Gemälden ein Steinkauz auf Athenes Schulter oder auf ihrer Hand zu sehen. Der lateinische Name Athene noctua bedeutet übersetzt: Nächtliche Athene. Der kleine Kauz ziert auch die Ein-Euro-Münze der Griechen und soll seinen Besitzer daran erinnern, sie weise auszugeben. Seinen deutschen Namen erhielt er vor allem, weil er sich gern in steinigen Gegenden aufhält und dort auch brütet. Nicht wesentlich größer als eine Taube, kann der Steinkauz in freier Wildbahn ein Alter von 15 Jahren erreichen.

Eine richtige Schönheit unter den Eulen ist die Schleiereule: Durch ihr helles herzförmiges Gesicht und ihre tiefschwarzen Augen ist sie sehr leicht zu erkennen. Auf der Welt ist die Tyto Alba mit circa 4,9 Millionen Tieren fast überall vertreten und gehört somit zur am weitesten verbreiteten Art der gefiederten Jäger. Gesehen wird sie oft auf dem Land, wo sie auf Feldern und Äckern leicht Beute finden kann. Der Einzelgänger unter den Eulen ruht sich tagsüber in hohlen Bäumen, alten Scheuen oder kleinen Felshöhlen aus.

Obwohl Eulenarten wie der Waldkauz, die Waldohr- und die Schleiereule mit vielen Brutpaaren in Deutschland vertreten sind, haben es andere Arten deutlich schwerer. Der Raufußkauz, die Zwergohreule sowie der Sperlingskauz finden sich nur noch vereinzelt in der Republik. Auch der Steinkauz gilt in den nördlichen Breiten als gefährdet – gerade einmal 6000 Brutpaare gibt es derzeit in Deutschland.

Größere Eulen und die Zerstörung ihres Lebensraums machen es den kleinen Eulen schwer, zu überleben oder gar Nachwuchs zu zeugen. Aber auch wir Menschen rücken ihnen auf die Pelle: Trotz der hohen Lebenserwartung – ein Uhu kann zum Beispiel fast siebzig Jahre alt werden – stellen Stromasten und große Verkehrsstraßen eine Gefahr dar.

Sehr selten trifft man sogar den Habichtkauz, den Steinkauz und die Sumpfohreule in unserer Region an – diese Eulenarten stehen auf der Roten Liste des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und müssen stärker geschützt werden. Vor wenigen Jahren stand auch der Uhu noch auf der Roten Liste des NABU. Durch einen umfangreichen Artenschutz konnte sich die riesige Eule wieder vermehren. 

 

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https://www.weltderwunder.de/neid-das-verbotene-gefuhl/ https://www.weltderwunder.de/neid-das-verbotene-gefuhl/ Neid: das verbotene Gefühl Neidisch, ich? So ein Quatsch! Das Gefühl, anderen etwas nicht zu gönnen, gibt niemand gern zu. Aber Neid steckt in jedem von uns. Und richtig genutzt, kann er sogar von Vorteil sein. Welt der Wunder Redaktion Sun, 23 Nov 2025 03:04:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Neid: Das verbotene Gefühl

Neidisch, ich? So ein Quatsch! Das Gefühl, anderen etwas nicht zu gönnen, gibt niemand gern zu. Aber Neid steckt in jedem von uns. Und richtig genutzt, kann er sogar von Vorteil sein.

Tags: #Psychologie

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„Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ – zack, da knallen die Fotos auf den Tisch. Kaum jemand, der sich nicht an diese Werbung aus den Neunzigerjahren erinnert. Zwei Männer, seit der Schulzeit haben sie sich nicht mehr gesehen, treffen sich zufällig in einem Lokal und übertrumpfen sich mit ihren Erfolgen. Das Ziel: Neid wecken. Und das funktioniert ganz einfach. Drei Bilder von Statussymbolen, schon wird der Gegenspieler grün vor Neid.

Neid entsteht, wenn wir uns unterlegen fühlen

Der Spot ist in wenigen Sekunden erzählt. Doch die Geschichte dahinter ist Jahrtausende alt. Menschen waren schon immer neidisch aufeinander. Will man etwas über die Geschichte des Gefühls erzählen, kann man buchstäblich bei Adam und Eva anfangen: Deren Sohn Kain wurde aus Neid zum Mörder. Er erschlug seinen Bruder Abel, weil Gott dessen Opfergaben vorzog.

Im Christentum zählt Neid deshalb zu einer der sieben Todsünden. Bei den Griechen in der Antike wiederum waren nicht einmal die Götter frei von Missgunst: Die Menschen lebten in permanenter Angst, sich ihren Neid zuzuziehen. Ethnologische Studien zeigen, dass einfachste Naturvölker, überall auf der Welt, Wörter für Neid kennen. Und sogar Hunde können neidisch aufeinander sein, wie eine Studie der Universität Wien herausfand.

Nur: Woher kommt das? Warum missgönnen wir anderen Dinge, die wir selbst nicht haben können? Die Sozialpsychologen Jan Crusius und Thomas Mussweiler glauben, dass dieses Gefühl tief ins uns verankert ist: „Neid ist eine natürliche und spontane Reaktion bei Unterlegenheit.“ In einer Studie gelang es den beiden Wissenschaftlern, ihre Probanden allein dadurch neidisch aufeinander zu machen, dass sie ihnen unterschiedliche Süßigkeiten reichten.

Diejenigen, die nur einen trockenen Keks bekamen, wurden neidisch auf ihre Konkurrenten, die einen Schokoriegel erhielten. Schon mit einer solchen Lappalie ließ sich künstlich Neid erzeugen. Und das zeigt auch: In dem Moment, wo zwei Menschen sich miteinander vergleichen können, entsteht zwangsläufig Neid – selbst, wenn wir es gar nicht wollen.

Was hat er, was ich nicht habe?

Neid bezeichnen wir als Gefühl, aber streng genommen ist er eine Mischung aus mehreren Gefühlen. Im Neid stecken Traurigkeit, Wut, oft auch Verachtung, Selbstmitleid oder Angst. Eine „feindliche Gesinnung“ meint das althochdeutsche Wort „Nid“, von dem „Neid“ vermutlich abstammt. Auf Gemälden oder Kupferstichen sieht man Neider oft mit schmalen Augen und zusammengezogenen Brauen, finster zur Seite blickend. Tatsächlich heißt Neid im Lateinischen „invidia“, also „Hinsehen“. Quasi der „böse Blick“, der heute noch in vielen Kulturen gefürchtet ist.

Rolf Haubl, Professor für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Uni Frankfurt, erklärt, was dabei mit uns geschieht. Er unterscheidet zwischen dem realen Selbst („so bin ich“) und dem idealen Selbst („so möchte ich sein“). Beide tragen wir in uns. Haubl sagt: Was uns zum idealen Selbst fehlt, erleben wir als Mangel, und in der Folge verwenden große Anstrengung darauf, diesen Mangel auszugleichen. Hat nun ein anderer Mensch etwas von dem, wonach wir uns sehnen, vielleicht sogar ganz ohne Anstrengung, dann weckt das Neid in uns. Wir setzen den anderen mit unserem idealen Selbst gleich.

Aber: Um materielle Güter geht es dabei meist gar nicht. Der österreichische Psychoanalytiker und Neidforscher Ulf Lukan sagt: „Wenn ich neidisch auf das neue Auto meines Nachbars bin, geht es nicht um das Auto. Ich stelle mir vor, wie toll der Nachbar sich darin fühlt – und dieses Gefühl will ich auch haben.“ Der Mangel, den wir ausgleichen wollen, ist also vielmehr ein emotionales Defizit.

Einsam und innerlich vergiftet

Neid ist sogar körperlich spürbar – als „Stich in der Brust“ etwa, als bohrendes oder auch nagendes Gefühl. Gelb oder grün vor Neid werden, sagt man auch. Der Ausdruck geht zurück auf die antike Temperamentenlehre.

Man glaubte damals, der Neid säße in der Galle. Wer neidisch war, produzierte zu viel Gallenflüssigkeit, das Gefühl vergiftete Körper und Geist. Heute weiß man zwar, dass Neidgefühle wahrscheinlich im sogenannten ventromedialen präfrontalen Cortex entstehen, einem Teil des Frontallappens der Großhirnrinde. Doch die Vorstellung einer körperlichen Vergiftung hat sich im Sprachgebrauch erhalten, auch zum Beispiel in dem Ausdruck „von Neid zerfressen sein“. Dass das Gefühl nicht oder nur heimlich ausgelebt werden darf, trägt sicher dazu bei. Denn Neid ist ein gesellschaftliches Tabu – der Neider bleibt allein mit seinen belastenden Emotionen, und das kann das Immunsystem beinträchtigen oder sogar krank machen.

Gab es Neid zwischen Menschen schon immer, so hat sich etwas anderes ständig geändert: Worum wir einander beneiden. Früher ging es dabei meist um den Erhalt der Existenz. Ein Bauer neidete dem anderen die bessere Ernte für den Winter, eine kinderlose Mutter der Nachbarin die Söhne. In unserer heutigen Konsumgesellschaft sind es eher Statussymbole, die Neid hervorrufen. Das größere Auto, der schicke Mantel, ein besserer Job, die tolle Reise – hat ein anderer etwas, was wir nicht haben, fühlen wir uns minderwertig und empfinden die Welt als ungerecht. Und soziale Netzwerke wie Facebook fördern den Vergleich mit anderen. In einer Studie der Humboldt-Universität zu Berlin gab von sechshundert Befragten jeder Dritte zu, dass er sich vor und nach der Nutzung neidisch gefühlt habe.

Kein Wunder: Am leichtesten empfinden wir Neid gegenüber Menschen, die uns nahestehen. Einer guten Freundin, die eine Reise gewinnt, missgönnen wir ihr Glück eher als einem Unbekannten, über den wir in der Zeitung gelesen haben. Denn: Haben wir eine ähnliche Ausgangssituation, erscheinen uns kleine Unterschiede viel bedeutender. Psychologen glauben, dass dieses Gefühl aus früher Kindheit stammt – wenn wir mit den Geschwistern um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurrieren müssen. „Nähe fördert Neid, Distanz reduziert ihn“, sagt Ulf Lukan.

Jeder Mensch ist auf seine Art neidisch

„Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen“ – so geht ein bekanntes Zitat von dem Fernsehmoderator Robert Lembke. Tatsächlich aber trifft Neid längst nicht nur erfolgreiche Menschen. Wer viel Geld verdient, arbeitet oft auch viel und neidet dann einem Müßiggänger seine freie Zeit. Studien zeigen, dass Neid völlig unabhängig von der Größe oder dem Wert eines Objektes ist. Er wird subjektiv empfunden und hängt von unseren individuellen Werten ab. So können wir anderen auch ein intaktes soziales Netzwerk missgönnen oder ihr Talent zum Klavierspiel, ihre Zielstrebigkeit im Leben oder einfach nur die schönere Haarpracht. „Sag mir, was dich neidisch macht, und ich sage dir, wer du bist“, schreibt der US-amerikanische Autor Joseph Epstein.

Für den Neid spielt es keine Rolle, wie groß die Ungleichheit zwischen zwei Menschen objektiv gesehen ist. Dem Neider erscheint das Gefälle riesig. Die Kehrseite der Medaille, dass der Beneidete für sein Glück auf einen Seite Nachteile auf der andere Seite in Kauf nehmen muss, sieht der Neider nicht. So sagt ein altes Sprichwort: „Neid macht aus niederen Halmen hohe Palmen.“ Psychologen glauben deshalb auch, dass Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl besonders anfällig für Neid sind.

Und die Ergebnisse einer Studie der Universität Haifa legen noch einen anderen Grund nahe, warum manche Menschen neidischer sind als andere: Das als „Kuschelhormon“ bezeichnete Oxytocin, das eigentlich für die Bindung zwischen Mutter und Kind sorgt und luststeigernd wirkt, scheint auch Neidgefühle zu verstärken. Die Psychologin Simone Shamay-Tsoory und ihr Team konnten in einem Versuch zeigen, dass Testpersonen, die Oxytocin eingenommen hat, bei einem Glücksspiel wesentlich neidischer auf die Gewinner waren als die Kontrollgruppe, die nicht unter dem Einfluss des Hormons stand.

Hinzu kommt: Neid ist nicht gleich Neid. Neidforscher Rolf Haubl unterscheidet gleich mehrere verschiedene Formen des Gefühls. So kann Neid zum Beispiel depressiv-lähmend daherkommen – wenn jemand in Selbstmitleid versinkt, weil er nie das erreichen kann oder haben wird, was ein anderer hat. Neid kann aber auch „empört rechtend“ sein – so wird in der Fachsprache ausgedrückt, dass der Neider glaubt, er habe einen Anspruch auf das Gut und die Verteilung in Frage stellt. Im schlimmsten Fall kann Neid feindselig-schädigend wirken – dann fängt jemand an, anderen bewusst zu schaden, weil sie in seinen Augen zu gut dastehen.

Eine Studie der beiden Wirtschaftswissenschaftler Daniel Zizzo und Andrew Oswald von der Universität Warwick konnte diesen feindselig-schädigenden Neid eindrucksvoll nachweisen. Für ihr Experiment ließen die beiden Forscher Testpersonen an einem Glücksspiel am Computer teilnehmen.

Es gab unterschiedlich hohe Gewinne – wer wie viel geschafft hatte, wurde den Probanden auf dem Bildschirm angezeigt. Am Ende des Spiels hatten die Spieler die Möglichkeit, mit einem Teil ihres Gewinnes höhere Gewinne anderer Teilnehmer zu zerstören. Damit standen die Gewinner am Schluss nicht besser da. Zwei Drittel der Testpersonen machte von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Vorteile eines miesen Gefühls

Aber Neid hat auch eine gute Seite: Er kann ehrgeizig-stimulierend sein. Das ist die positive Form des Gefühls: Wenn wir jemanden ehrlich bewundern und der Neid uns motiviert, es dieser Person gleichzutun.

Im Beruf zum Beispiel oder auch im Sport kann Neid uns dann zu Höchstleistungen anstacheln: Na warte, das kann ich auch! Aus destruktivem Neid wird dann konstruktiver Neid. Die US-Forscherin Sarah Hill fand heraus, dass Neid kurzfristig die Konzentration steigern kann. Und nicht zuletzt kann Neid wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung werden. Durch ihn lernen wir, uns selbst realistisch einzuschätzen und von anderen abzugrenzen – ein Stück Selbsterkenntnis.

Was also tun, wenn sich der Neid mal wieder meldet? Das Tabu brechen, die miesen Gefühle einfach mal offen zugeben? „Neid gilt immer noch als Charakterfehler“, sagt Ulf Lukan. „Aber Leugnung ist nie gut. Es wäre schön, wenn wir differenzierter damit umgehen könnten.“

Sich den Neid selbst einzugestehen kann ein erster Schritt sein: spüren, was er uns sagen will, Lösungen dafür finden, und versuchen, negativen Neid in positiven Neid umwandeln. „Wir können uns dann zum Beispiel fragen: Warum ärgert mich das so? So kann ich herausfinden, ob in meiner Lebensführung etwas nicht stimmt“.

Nicht immer lässt sich Neid so besiegen. Rolf Haubl unterscheidet deshalb zwischen einem „aufhebbaren“ und einem „unaufhebbaren“ Mangelgefühl. Manche Dinge im Leben können wir nie erreichen. Dann hilft nur eins: die innere Einstellung zum Neid zu verändern und sich von manchen Wünschen zu verabschieden. „Zu diesem Zweck muss ein Trauerprozess in Gang kommen“, sagt Haubl. „Nicht selten macht erst eine gewonnene echte Bescheidenheit die Wahrnehmung frei.“ Das heißt: Akzeptieren, dass es nie was werden wird mit Hollywood, Nobelpreis und Yacht – und dann wieder auf andere, eigene Dinge konzentrieren.

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https://www.weltderwunder.de/die-heiligen-kuhe-indiens/ https://www.weltderwunder.de/die-heiligen-kuehe-indiens/ Die heiligen Kühe Indiens Indien ist ein Land voller religiöser Vielfalt, wobei die meisten Menschen dem Hinduismus angehören, nämlich über 80 Prozent der 1,38 Milliarden Bewohner Indiens. Der Hinduismus ist eine vielseitige Religion und beinhaltet viele verschiedene Aspekte. Ein Symbol, das den Hinduismus wie kaum ein zweites repräsentiert, ist die „heilige Kuh“. Welt der Wunder Redaktion Thu, 20 Nov 2025 18:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Die heiligen Kühe Indiens

Indien ist ein Land voller religiöser Vielfalt, wobei die meisten Menschen dem Hinduismus angehören, nämlich über 80 Prozent der 1,38 Milliarden Bewohner Indiens. Der Hinduismus ist eine vielseitige Religion und beinhaltet viele verschiedene Aspekte. Ein Symbol, das den Hinduismus wie kaum ein zweites repräsentiert, ist die „heilige Kuh“.

Tags: #Indien | #Kühe

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Jeder, der mal in Indien war oder sich mit dem Hinduismus auseinandergesetzt hat, weiß, dass die Kuh eine wichtige Rolle einnimmt. Laut der Mythologie wurde der Gott Krishna zum Schutz vor einer drohenden Ermordung in die Obhut einer Hirtenfamilie gegeben und verbrachte viel Zeit mit den Kühen.

Er wuchs mit ihnen auf und wurde von ihnen ernährt und dadurch erreichte die Kuh den Status einer Mutter. Dies spiegelt auch der Name wider, denn die Kuh hieß schon in den vedischen Schriften (älteste überlieferte religiöse Schriften der Menschheit) „kamadhenu“, was so viel bedeutet wie „Wunschkuh“.

Die heiligen Kühe Indiens: Die Wunschkuh

Foto: Andrea Sauer

So dürfen bis heute Kühe frei umherstreifen, werden verehrt und dürfen auch nicht geschlachtet werden. Die Verehrung geht sogar so weit, dass jemand, der einer Kuh das Leben nimmt, im hinduistischen Glauben als Mörder verurteilt wird.

Laut dem Hinduismus geben die Kühe den Menschen fünf heilige Gaben. Die erste Gabe ist das Ghee. Damit ist das Butterschmalz gemeint, das sowohl zur Zubereitung von Speisen als auch bei religiösen Zeremonien zur Verwendung kommt. Die zweite Gabe ist der Mist der Kuh. Dieser dient als Brennmaterial und kann sogar als Bindemittel zwischen Lehm und Stroh für den Hausbau genutzt werden.

Die dritte Gabe ist der Urin der Kuh. Er soll eine heilende Wirkung haben und gegen Zahnschmerzen und Karies helfen und hat zudem auch eine religiöse Bedeutung. Jeder, der zum Hinduismus konvertiert, wird nämlich mit Urin bespritzt. Die vierte Gabe ist die Gabe der Milch. Es ist kein Zufall, dass das beliebteste Getränk Indiens der Chai-Tee ist, der mit Milch getrunken wird und der an fast jeder Straßenecke gekauft werden kann. Die letzte Gabe ist Lasshi. Lasshi ist ein Joghurtgetränk, das bei großer Hitze als Erfrischung dient. Auch Lasshi gehört zu den beliebtesten Getränken Indiens.

Die heiligen Kühe Indiens: Kühe werden verehrt

Foto: Andrea Sauer

Kühe gehören zum täglichen Straßenbild Indiens dazu. Sie haben im Verkehr immer Vorfahrt, werden durch Gesetze geschützt und dürfen nicht misshandelt werden. Die Kühe, die frei umherstreifen, haben jedoch alle einen Besitzer. Meistens können diese sich jedoch kein Futter für die Tiere leisten, weshalb die Kühe die Straßen nach Nahrung durchkämen und den biologischen Abfall fressen. Wenn sie körperlich stark genug sind, werden Kühe trotz des heiligen Status in der Landwirtschaft eingesetzt.

Die heiligen Kühe Indiens: Für uns ungewohnt

Foto: Andrea Sauer

Viele von uns schmunzeln bei dem Gedanken, dass ein Tier derart verehrt werden kann. Viele können nicht nachvollziehen, dass manche Menschen in Indien, die kaum zu essen haben, das Wenige, das sie besitzen, mit diesen Tieren teilen. Aber wenn wir daran denken, wie viele Haustiere bei uns geliebt und verhätschelt werden, dann ist der Unterschied gar nicht mehr so groß. Hier weitere Informationen zu Reisen nach Indien.

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https://www.weltderwunder.de/?p=111395 https://www.weltderwunder.de/so-lauft-die-spulmaschine-sparsam/ So läuft die Spülmaschine sparsam Eine Spülmaschine verbraucht durchschnittlich 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Strom im Vergleich zum Spülen von Hand. Doch wer die folgenden Tipps berücksichtigt, spart noch deutlich mehr. Welt der Wunder Redaktion Wed, 19 Nov 2025 03:04:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion So läuft die Spülmaschine sparsam

Eine Spülmaschine verbraucht durchschnittlich 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Strom im Vergleich zum Spülen von Hand. Doch wer die folgenden Tipps berücksichtigt, spart noch deutlich mehr.

Tags: #Energie sparen | #Haushalt | #Nachhaltigkeit | #Service

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Im Jahr 2021 besaßen rund 73 Prozent der deutschen Haushalte eine Spülmaschine und benutzten sie durchschnittlich fünf- bis sechsmal die Woche. Das ergibt rund 280 Spülgänge im Jahr sowie einen Verbrauch von rund 2600 Litern Wasser und 200 kWh Strom, je nach Größe und Effizienzklasse.

Die richtige Energieeffizienzklasse wählen

Seit März 2021 klassifiziert die EU den Verbrauch von Elektrogeräten in fünf Stufen von A bis G. Die Bedingungen für Klasse A und B erfüllen nur die wenigsten Spülmaschinen. Die meisten Modelle auf dem Markt lassen sich momentan der Klasse C oder D zuordnen.

Die Empfehlung der Verbraucherzentrale: Eine sehr effiziente Spülmaschine verbraucht weniger als 70 kWh Strom pro 100 Spülvorgänge und besitzt einen Wasserverbrauch im Eco-Programm von unter 10 Litern pro Spülgang. Allerdings fließen bei einer Spülmaschine nicht nur Strom- und Wasserverbrauch, sondern auch die Geräuschemission und die Größe einer Standardbeladung in die Energieeffizienzklasse ein.

Verzichten Sie auf das Vorspülen

Das Vorspülen mit Wasser ist auch bei stark verschmutztem Geschirr überflüssig. Wer regelmäßig vorspült, verschwendet bis zu 24 Liter Wasser im Jahr. Entfernen Sie Speisereste lieber mit einer Gabel oder einem Küchentuch.

Kosten sparen per Warmwasseranschluss

Geschirrspüler, die direkt an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden können, sind üblicherweise sparsamer, da sie das Wasser nicht zusätzlich erhitzen müssen. Allerdings sollten Sie hierbei auf die Entfernung zwischen Geschirrspüler und Warmwasseranschluss achten. Muss das warme Wasser bis zur Spülmaschine eine lange Rohrleitung zurücklegen, macht der entstehende Wärmeverlust das Sparpotenzial wieder zunichte.

Der Eco-Modus: längere Laufzeit, höhere Sparsamkeit

Nutzen Sie regelmäßig auch das Eco-, Spar- oder Kurzprogramm Ihres Geschirrspülers. Solche Sparprogramme laufen bei einer Temperatur von maximal 55 Grad Celsius. Das reicht aus, um leicht und normal verschmutztes Geschirr zu reinigen. Um die niedrigere Temperatur auszugleichen, dauert das Eco-Programm einer modernen Spülmaschine oft drei bis vier Stunden.

Dennoch verbraucht das Eco-Programm dabei weniger Strom und Wasser – unter anderem, weil es das Wasser langsamer aufheizt und weniger Wasser für die gleiche Menge Geschirr verwendet.

Das richtige Spülmittel schont Umwelt und Geldbeutel

Die gängigsten Formen für Reiniger sind Pulver, Gel und Tabs. Am effektivsten sind gängige Spülmittel in Pulverform oder Gel. Beide Spülmaschinenpulver haben den grundlegenden Vorteil, dass Sie die Dosierung je nach Geschirrmenge und Verschmutzung selbst variieren können. Tabs sind zwar einfacher in der Handhabung, lassen sich aber schlechter dosieren. Zudem gerät hier oft Mikroplastik ins Wasser, das Kläranlagen nicht herausfiltern können.

Richtig befüllen lohnt sich

Starten Sie die Spülmaschine erst, wenn diese voll ist. Nutzen Sie deren Kapazität nicht aus, verschwenden Sie Wasser und Energie. Ist der Geschirrspüler dagegen übervoll, nimmt seine Reinigungsleistung ab und Sie müssen einen Großteil des Geschirrs erneut spülen. Das kostet Zeit, Wasser und Energie. Dasselbe gilt, wenn die Sprüharme der Spülmaschine blockiert sind. Prüfen Sie daher vor jedem Spülgang, ob sich diese frei bewegen können und die Düsen nicht durch Speisereste verstopft sind.

Hier kommen Sie um das Spülen per Hand nicht herum

Gewisse Materialien eignen sich generell nicht für die Spülmaschine. Hierzu gehören Küchenutensilien aus Holz, Geschirr mit Goldverzierungen, heißwasserempfindlicher Kunststoff und Silberbesteck.

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https://www.weltderwunder.de/die-unheimlichen-krafte-im-bermuda-dreieck/ https://www.weltderwunder.de/die-unheimlichen-krafte-im-bermuda-dreieck/ Die unheimlichen Kräfte im Bermuda-Dreieck Verschwundene Flugzeuge, verschollene Menschen, deren Schiffe herrenlos und scheinbar unberührt aufgefunden werden – das Bermuda-Dreieck hat seinen unheilvollen Ruf nicht von ungefähr. Doch was verursacht die mysteriösen Ereignisse? Welt der Wunder Redaktion Tue, 18 Nov 2025 14:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Die unheimlichen Kräfte im Bermuda-Dreieck

Verschwundene Flugzeuge, verschollene Menschen, deren Schiffe herrenlos und scheinbar unberührt aufgefunden werden – das Bermuda-Dreieck hat seinen unheilvollen Ruf nicht von ungefähr. Doch was verursacht die mysteriösen Ereignisse?

Tags: #Kurioses | #Mythen | #Natur

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KI-generiert Foto: iStock / sainaniritu

Spurlos verschwunden – das trifft im Bermuda-Dreieck immer wieder auf Schiffe und Flugzeuge zu. Manche Untersuchungen gehen sogar von mehreren hundert Fällen aus.

Foto: Imago / United Archives

Im Jahr 1918 verschwand die „USS Cyclops“ spurlos im Bermuda-Dreieck (Bild: HMNS Cyclops der Royal Navy).

Foto: Imago / United Archives

International

Das mystische Dreieck befindet sich zwischen dem US-Bundesstaat Florida, Puerto Rico und der Inselgruppe der Bermudas.

Foto: iStock / MR1805

Die Erklärungsversuche treiben teils skurrile Blüten: Von Seeungeheuern …

Foto: iStock / Daniela Mangiuca

… über UFOs …

Foto: Imago / All Canada

Photos

… bis zu Bewohnern des sagenumwobenen Atlantis.

Foto: iStock / fergregory

Dabei lassen sich die scheinbar mysteriösen Geschehnisse meist logisch erklären. Eine Rolle könnten beispielsweise Wasserhosen spielen, die hier besonders oft auftreten.

Foto: Imago / alimdi

Das Magnetfeld der Erde – das auch Polarlichter entstehen lässt – hat ebenfalls Einfluss …

Foto: Imago / imagebroker

…  denn Schwankungen im Magnetfeld führen dazu, dass Kompasse verrückt spielen. Das Ergebnis: Orientierung unmöglich.

Foto: Imago / OceanPhoto

Auch Methangas, das vom Meeresboden aufsteigt, kann Schiffe in Gefahr bringen – es senkt die Dichte des Wassers.

Foto: iStock / andrej67

Und nicht zuletzt sind es Stürme, die im Bermuda-Dreieck wüten, die zum Verschwinden von Schiffen führen können.

Übernatürliche Ereignisse oder Naturphänomene?

Zahllose Menschen sind in der Meeresregion Bermuda-Dreieck auf rätselhafte Weise verschollen. Sie verschwanden auf Nimmerwiedersehen vom Deck ihrer Boote, selbst ganze Schiffe und Flugzeuge lösten sich anscheinend in Luft auf. Was zu Gerüchten führte über dunkle Mächte, Seeungeheuer, Außerirdische oder gar rachsüchtige Bewohner der versunkenen Insel Atlantis.

Wissenschaftler wollten sich mit solchen Erklärungen nicht zufriedengeben. Sie vermuten, dass tödliche Naturphänomene der Schlüssel zum Geheimnis des Bermuda-Dreiecks sind.

Rätselhafte Vorfälle

Juni 2001: Tom Oshewsky, Marineoffizier und erfahrener Segler, durchquert auf seinem Weg nach Maryland das Bermuda-Dreieck. Täglich sendet er einen Funkspruch als Lebenszeichen. Bis zum 8. Juni. Später stellt sich heraus: Auch im Logbuch enden die Einträge an diesem Tag, sogar mitten im Satz. Tagelang sucht die Küstenwache im Atlantik erfolglos nach der Yacht.

Erst Wochen später taucht das Segelboot wieder auf – unversehrt und mehrere hundert Kilometer vom Kurs entfernt. Doch von Kapitän Tom Oshewsky findet sich keine Spur. Bis heute ist er verschwunden.

Auch Amateurpilotin Cary Trantham wäre beinahe den tödlichen Kräften des Bermuda-Dreiecks zum Opfer gefallen. Auf einem Nachtflug spielen ohne erkennbaren Grund die Navigationsinstrumente ihrer Maschine verrückt. Cary gerät in Panik: „Ich wollte nicht als eines der vielen Flugzeuge enden, die im Bermuda-Dreieck verschwinden.“ Sie verliert die Orientierung, um ein Haar stürzt sie ab.

Sechs Flugzeuge verschwinden spurlos

Weniger Glück haben die Piloten von „Flight 19″: Am 5. Dezember 1945 überfliegen fünf amerikanische Militärflugzeuge das Bermuda-Dreieck. Trotz bester Wetterlage verschwinden die Maschinen spurlos. Auch das kurz darauf entsandte Aufklärungsflugzeug bleibt verschollen. Selbst Wrackteile werden nie gefunden.

Diese Fälle sind nur drei von Hunderten ähnlicher Art, die sich in der Region des Bermuda-Dreiecks während der vergangenen Jahrzehnte ereignet haben. Nach langen Jahren der Ungewissheit liefern Wissenschaftler heute endlich fundierte Erklärungen für die mysteriösen Ereignisse.

Wenn der Kompass verrückt spielt

Forscher vermuten, dass elektromagnetische Strahlung ein Grund für die rätselhaften Vorgänge im Bermuda-Dreieck sein könnte. Denn obwohl diese sich überall auf der Welt findet, ist sie an zwei Orten außergewöhnlich stark: in der Japanischen Teufelssee und eben im Bermuda-Dreieck.

Die elektromagnetische Strahlung steht im Zusammenhang mit dem Erdmagnetfeld. Dieses entsteht dadurch, dass die Drehung der Erde Strömungen in ihrem flüssigen Inneren hervorruft, die wie ein gigantischer Dynamo Strom erzeugen. Wie um jede Stromquelle bilden sich Magnetfelder, die ausgerichtet von Süd nach Nord den gesamten Erdball überziehen.

Der kanadische Forscher John Hutchinson beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit elektromagnetischer Strahlung und ihrer Wirkung. In Experimenten hat er gezeigt, dass sie zum Beispiel Gegenstände wie von Geisterhand bewegen kann. Selbst Eisenstangen können unter ihrem Einfluss zerbrechen. Im Bermuda-Dreieck lässt – so vermuten Wissenschaftler – die starke elektromagnetische Strahlung Navigationssysteme außer Kontrolle geraten, das heißt, auf die Anzeige der Kompassnadel ist kein Verlass mehr. Die Folge: Piloten und Kapitäne verlieren die Orientierung, kommen vom Kurs ab und havarieren.

Lässt freigesetztes Methangas Schiffe sinken?

Doch wie lässt es sich erklären, dass Menschen, Flugzeuge und Schiffe im Bermuda-Dreieck einfach spurlos verschwinden? Und nicht einmal Wrackteile gefunden werden? Meeresbiologen führen dieses Phänomen auf so genannte Methangas-Taschen am Grund des Ozeans zurück.

Dort ist das Gas in unzählige Eiskügelchen gepackt. Durch tektonische Bewegungen am Meeresboden können diese Eiskugeln zerplatzen. In der Folge steigt eine große Menge Gasblasen an die Oberfläche. Dies bewirkt eine extreme Verringerung der Wasserdichte: Schiffe verlieren ihren Auftrieb und sinken zum Meeresboden. So verschwinden sie, ohne dass je Überreste gefunden werden.

Von Bord gefegt

Aber nicht alle rätselhaften Ereignisse im Bermuda-Dreieck lassen sich mit elektromagnetischer Strahlung oder Methangas-Lagern auf dem Meeresgrund erklären. Denn wie kann es dazu kommen, dass ganze Besatzungen verschwinden, während ihre Schiffe intakt bleiben? Auch darauf haben Meeresforscher eine Antwort parat: Im Bermuda-Dreieck lassen heftige Windböen Wellen von riesigen Ausmaßen entstehen.

Diese reißen Schiffe jedoch nicht unbedingt in die Tiefe. Leichtere Boote können auf den Wellenkämmen regelrecht „surfen“. Sie bleiben unbeschadet, während die Menschen an Bord von der Wucht der Welle ins Meer geschleudert werden.

Sind wirklich alle Rätsel gelöst?

Das Geheimnis um die mysteriösen Vorfälle im Bermuda-Dreieck scheint also gelüftet: Elektromagnetische Strahlung stört die Navigationssysteme von Schiffen und Flugzeugen, was zu deren Untergang beziehungsweise Absturz führen kann. Methangasblasen verringern die Dichte des Wassers an der Oberfläche und ziehen Schiffe in die Tiefe. Riesenwellen überraschen Seefahrer und spülen sie von Deck.

Trotzdem geben sich nicht alle mit diesen Erklärungen zufrieden. Wie die Amateurpilotin Cary Trantham, die nur knapp dem Tod entkam: „Man kann nicht alles erklären, was im Bermuda-Dreieck passiert. Ich werde dort nie wieder nachts fliegen.“

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https://www.weltderwunder.de/roopkund-welches-geheimnis-birgt-der-see-der-skelette/ https://www.weltderwunder.de/roopkund-welches-geheimnis-birgt-der-see-der-skelette/ Roopkund: Welches Geheimnis birgt der See der Skelette? Der indische Ranger Hari Kishan Madhwal spürt, wie sich seine Nackenhaare aufrichten. Ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken hinunter. Er steht im Jahr 1942 am Rande des Roopkund ... Welt der Wunder Redaktion Mon, 17 Nov 2025 14:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Roopkund: Welches Geheimnis birgt der See der Skelette?

Der indische Ranger Hari Kishan Madhwal spürt, wie sich seine Nackenhaare aufrichten. Ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken hinunter. Er steht im Jahr 1942 am Rande des Roopkund ...

Tags: #Mythen

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Wikimedia Commons / Ashokyadav739 ... eines kleinen Gebirgssees, der auf 5.000 Metern Höhe im Himalaja liegt. Um den See herum liegen Tausende Knochen. Madhwal erkennt sofort: Das sind Menschenknochen. Auf rund 300 Skelette schätzt der Ranger den Fund. Doch woher kommen sie? Die britischen Kolonialherren vermuten hinter den Skeletten eine japanische Sondereinheit, die zu Beginn des Zweiten Weltkrieg heimlich nach Indien gekommen war, um Sabotageakte durchzuführen. Doch eine Radiokohlenstoffdatierung bringt keine Antworten, nur weitere Fragen. Denn die Knochen sind mehr als 1.000 Jahre alt.

Was tötete die Menschen? 

Fortan wird der Roopkund nur noch Skelettsee genannt und als verfluchter Ort gemieden. Mehr als 60 Jahre bleibt das Rätsel ungelöst – bis Wissenschaftler der Oxford University im Jahr 2004 zum Roopkund reisen und die Skelette mit modernen Methoden neu analysieren. Sie können den Todeszeitpunkt auf das Jahr 850 eingrenzen und auch die Todesursache ermitteln: Alle sterben durch heftige Schläge auf den Kopf – ausgelöst durch tennisballgroße Hagelbrocken. In dem völlig schutzlosen Tal können die Reisenden dem Eis-Inferno nicht entkommen.  Doch warum sind die Knochen vorher nie jemandem aufgefallen? Die Theorie: Weil der Roopkund an rund 330 Tagen im Jahr gefroren ist, liegen die Knochen unsichtbar unter der Eisdecke. In einem besonders warmen Sommer taute der See nicht nur vollständig auf, sondern es verdunstete auch viel Wasser. Die Knochen wurden ans Ufer gespült – und liegen da noch heute.]]>
https://www.weltderwunder.de/?p=16660726567078 https://www.weltderwunder.de/naturwunder-in-die-sims-4-auf-ins-abenteuer/ Naturwunder in „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“ Der Computerpieleklassiker „Die Sims 4“ (Maxis Studios / Electronic Arts) hat eine neue Erweiterung bekommen, die ganz im Zeichen der Schönheit der Natur steht. Wir haben „Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!“ unter die Lupe genommen. Johannes Schaack Mon, 17 Nov 2025 08:00:00 +0000 Johannes Schaack Naturwunder in „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“

Der Computerpieleklassiker „Die Sims 4“ (Maxis Studios / Electronic Arts) hat eine neue Erweiterung bekommen, die ganz im Zeichen der Schönheit der Natur steht. Wir haben „Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!“ unter die Lupe genommen.

Tags: #Computerspiele | #Gaming

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„Die Sims 4“ ist eine Lebenssimulation, in der Spielerinnen und Spieler virtuelle Menschen mit einem computergesteuerten Eigenleben erschaffen, deren Alltag gestalten und deren Bedürfnisse, u. a. nach Essen und Trinken, Schlaf und Zerstreuung, erfüllen. Wer will, dass es seinen Sims gut geht, muss konsequent auf diese Bedürfnisse eingehen. Werden die digitalen Menschen vernachlässigt, können sie sogar sterben.

Die Fähigkeit der Figuren, auf ihre Umwelt zu reagieren und soziale Beziehungen mit anderen Sims einzugehen, verleiht dem Spielablauf zusätzliche Komplexität. Zudem können Sims Karrieren verfolgen, neue Fähigkeiten entwickeln und sogar altern.

Die Welt der Sims als gigantische virtuelle Spielwiese

Ein festes Spielziel gibt es in den Sims-Spielen generell nicht. Spielerinnen und Spieler können selbst bestimmen, was sie und ihre Sims erleben sollen, von harmonischem Familienleben über chaotische WGs bis hin zu verrückten Szenarien und Experimenten. Wie im Simulations-Spielegenre üblich, gibt es in „Die Sims 4“ auch keine direkte Steuerung der Spielfiguren. Stattdessen geben Spielerinnen und Spieler den Sims Anweisungen, die diese dann selbstständig ausführen. Das Eigenleben der Sims bringt dabei immer wieder eine gewisse Unvorhersehbarkeit ins Spiel, was zu den größten Spielspaß-Faktoren der Reihe gehört. Ebenso ist es ein zentraler Teil des Gameplays, Wohnräume für Sims zu gestalten und diese mit Möbeln und Dekorationen auszustatten.

Das Spiel beginnt damit, dass wir einen Sim erstellen, der in eine virtuelle Nachbarschaft einzieht. Will Wright, der Erfinder der Serie, hatte „Die Sims“ ursprünglich als eine Art virtuelles Puppenhaus konzipiert. Ein wichtiger Einfluss auf die Serie ist zudem der Klassiker „Little Computer People” aus dem Jahr 1985 für den Commodore 64 und andere frühe Heimcomputer. In diesem Spiel können Spielerinnen und Spieler einem kleinen virtuellen Bewohner eines Hauses bei seinem Alltag zusehen, mit ihm interagieren und auf dessen Bedürfnisse eingehen.

„Die Sims 4“ sorgte bei hart gesottenen Fans bei der Veröffentlichung des Basis-Spiels im September 2014 für Kritik: Trotz der besseren Optik und der aufgebohrten Technik vermissten Fans zahlreiche Features der Vorgänger. In den über 10 Jahren seit seinem Release ist der aktuelle Teil der populären Spielreihe jedoch mit so vielen Zusatzfunktionen versorgt worden, dass er zu den funktionsreichsten Teilen der Serie gehört. Dazu kommen Erweiterungen und Add-ons, die das Spiel um neue Orte, Aktivitäten und Lebensphasen für Sims ergänzen.

Nichts wie raus aus den vier Wänden!

Der Name der 20. Erweiterung für „Die Sims 4“ ist Programm: Unsere Sims werden ihrer beschaulichen Umgebung überdrüssig und wagen sich auf Freizeitausflüge in die Wildnis. Drei Nachbarschaften laden zum Erkunden ein: „Wanderwood Wilds“, „Crystal Valley“ und „Jellyfish Junction“. Sie sind Teil des neuen Gebiets „Gibbi Point“, das eine Mischung aus Lagerfeueratmosphäre und humorvollem Simulations-Chaos bietet.

Zu den wichtigsten neuen Aktivitäten gehören mehrtägige Kurztrips für unsere computergesteuerten Figuren. Diese können ein Kurzurlaub mit Aktivität wie Zelten und Kajakfahren sein oder mit Veranstaltungen (Survival-Camps, Fitness-Kurse, Reality-Shows, diverse Wettbewerbe etc.) kombiniert werden. Dazu gibt es neue Berufe wie Parkranger oder Ferienlagerbetreuer. Auch zahlreiche neue Hobbys wie Bogenschießen, Tauchen, Insektenkunde und Papierbasteln passen zu der neuen Naturatmosphäre.

Der Sims-Nachwuchs darf jetzt noch mehr Spaß haben

Kindheitserinnerungen von Sims können nun ihr ganzes Leben prägen. Sim-Kinder können zudem durch prägende Momente neue Merkmale entwickeln und bauen besondere Beziehungen zu Sims auf, mit denen sie aufwachsen.

Auch neu ist die Möglichkeit, aufwendige modulare Spielplätze zu errichten. Diese können aus zahlreichen Elementen wie Rutschen, Klettergerüsten, Schaukeln und Sandkästen bestehen. Veteranen unter den Sims-Fans werden das Fantasiebuddy-Feature bereits aus „Die Sims 3“ kennen. Diesmal stehen vier mysteriöse Puppen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten zur Auswahl, um Sim-Kinder zu teils haarsträubendem Unfug anzustiften. Dazu munkelt man, dass die vier verschiedenen Fantasybuddys unter bestimmten Umständen sogar zum Leben erwachen können.

Naturwunder als weiteres Alleinstellungsmerkmal der Erweiterung

Neben diesen neuen Aktivitäten gibt es bei „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“ allerdings noch einen weiteren wichtigen Schwerpunkt. Dieser wird bereits in den ersten Spielminuten deutlich. Mit den detaillierten malerischen Landschaften von Gibbi Point ist Maxis Studios definitiv die bislang grafisch beeindruckendste Erweiterung gelungen.

Dafür sorgen schon allein die Naturwunder, die wir gemeinsam mit unseren Sims entdecken dürfen. Hier die beeindruckendsten Naturschauspiele von „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!“, denen wir in unserem Ranking einen Naturwunder-Faktor von 1 bis 5 zugeordnet haben.

5. Der „Hitzkopf-Geysir“ in Wanderwood Wilds Quelle: Electronic Arts

5. Der „Hitzkopf-Geysir“ in Wanderwood Wilds

Auf dieses Naturwunder werden die meisten Spielerinnen und Spieler zuerst stoßen. Der größte Geysir der Welt findet sich in der Nachbarschaft Wanderwood Wilds. Er gibt regelmäßig eine riesige Fontäne aus heißem Wasser von sich und ist gemeinsam mit seiner malerischen Umgebung ein echter Blickfang. Der „Hitzkopf-Geysir“ ist unter bestimmten Umständen sogar in der Lage, Lava zu speien. Doch was genau unsere Sims dafür tun müssen, wollen wir hier nicht verraten.

Naturwunder-Faktor: 2 von 5

4. Schmetterlings-Metamorphose leicht gemacht Quelle: Electronic Arts

4. Schmetterlings-Metamorphose leicht gemacht

Die Metamorphose einer unscheinbaren Raupe zu einem prächtigen Schmetterling zählt zu den beeindruckendsten Naturwundern. Passend dazu können die Sims in „Die Sims 4 – Auf ins Abenteuer!” insgesamt 14 verschiedene Schmetterlingsarten aufziehen. Einige davon sind sogar sehr selten. Der erste Schritt hierfür ist, einige der in Gibbi Point vorkommenden Raupen zu sammeln. Aus diesen können sie im Raupen-Brutkasten „Flatterstation“ die 14 verschiedenen Schmetterlingsarten aufziehen. Das Gadget kann im Baumodus gekauft und in der Spielwelt platziert werden. Um dieses besondere Naturwunder zu erleben, muss allerdings die Insektenkunde-Fähigkeit erlernt werden.

Naturwunder-Faktor: 3 von 5

3. Die „biolumineszierende Bucht“ in Jellyfish Junction Quelle: Electronic Arts

3. Die „biolumineszierende Bucht“ in Jellyfish Junction

Als Biolumineszenz bezeichnet man die Fähigkeit von Pflanzen und Tieren, im Dunkeln zu leuchten. Beispiele hierfür sind Leuchtkäfer, Anglerfische und verschiedene Pilzarten. Bei Glühwürmchen entsteht deren grünes Licht durch eine chemische Reaktion von Sauerstoff mit dem Enzym Luciferase. Biolumineszenz zählt zu den faszinierendsten Phänomenen der Natur. Die „biolumineszierende Bucht“ in Jellyfish Junction ist diesem Phänomen gewidmet. Das pastellblaue Licht, in das sie die Umgebung bei Nacht taucht, ist spektakulär. Ein Besuch ist daher ein Muss – nicht nur für notorische Romantiker.

Naturwunder-Faktor: 3 von 5

2. Die „Elektrische Lagune“ in Crystal Valley Quelle: Electronic Arts

2. Die „Elektrische Lagune“ in Crystal Valley

Auch einige Quallenarten sind zur Biolumineszenz fähig. Leuchtquallen können durch eine schnelle Freisetzung von Kalzium, welches mit dem Photoprotein Aequorin interagiert, blaue Lichtblitze erzeugen. Dieser Prozess wird Förster-Resonanzenergietransfer (FRET) genannt. In der „Elektrischen Lagune“ im Crystal Valley wird das Licht eines Schwarms Leuchtquallen mit dem Leuchten zahlloser blauer Glühwürmchen kombiniert. Das Ergebnis ist ein noch beeindruckenderer Anblick als die biolumineszierende Bucht. Zusätzlich können sich unsere Sims zu den Leuchtquallen ins Wasser begeben. Ein Hinweis jedoch: Im echten Leben kann der Kontakt mit Leuchtquallen äußerst schmerzhaft sein. Deren Tentakel sondern nach dem Kontakt mit unserer Haut mikroskopisch kleine, giftige Harpunen ab, die schmerzhaft brennen.

Naturwunder-Faktor: 4 von 5

1. Der mysteriöse Plumdodo Quelle: Destructoid, Remix: Envato ImageEdit / Welt der Wunder

1. Der mysteriöse Plumdodo

Der Dodo war ein flugunfähiger Taubenvogel, der auf Mauritius im Indischen Ozean lebte. Er wurde 1598 erstmals von Seefahrern beschrieben und war bereits 100 Jahre später ausgestorben. Heute gilt der Dodo als Symbol für von Menschen ausgerottete Tierarten. Hauptursachen waren die Jagd durch Seefahrer sowie eingeschleppte Tiere wie Ratten und frei laufende Haustiere, die die Gelege des Dodos zerstörten. Aufmerksame Spielerinnen und Spieler können quer über Gibbi Point verstreute Hinweise auf die Lebensweise seines entfernten Verwandten Plumdodo entdecken. Man munkelt, dass es irgendwo in Gibbi Point sogar noch ein letztes überlebendes Exemplar des Plumdodo geben soll.

Naturwunder-Faktor: 5 von 5

Lohnt sich der Abenteuerurlaub mit den Sims?

Insgesamt ist „Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!” eine gelungene Erweiterung, die mit ihren cleveren Mechaniken stundenlangen Spielspaß erlaubt. Die neuen Features sind fantasievoll und durchdacht, und Serienkenner werden sich nicht nur über die Rückkehr der Fantasybuddys freuen. Eingefleischte Spielerinnen und Spieler, deren Lieblingsaktivität das Bauen von Behausungen für ihre Sims ist, sollten jedoch zuerst probespielen. In puncto neuer Bauelemente bieten andere Erweiterungen für „Die Sims 4“ nämlich mehr.

Infos zum Spiel

Publisher: Electronic Arts
Entwickler: Maxis Studios
Systeme: Windows, macOS, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series
Preis: 39,99 Euro
Hinweis: Setzt Installation von  „Die Sims 4” voraus

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https://www.weltderwunder.de/die-geheimen-codes-der-schonheit/ https://www.weltderwunder.de/die-geheimen-codes-der-schonheit/ Die geheimen Codes der Schönheit Wir alle wollen schön sein: Das Streben nach Schönheit ist ein elementarer Bestandteil unserer menschlichen Identität. Doch was empfinden wir eigentlich genau als schön? Und warum? Die Suche nach einer universellen Schönheitsformel bringt zahlreiche Geheimnisse ans Licht. Welt der Wunder Redaktion Mon, 17 Nov 2025 03:04:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Die geheimen Codes der Schönheit

Wir alle wollen schön sein: Das Streben nach Schönheit ist ein elementarer Bestandteil unserer menschlichen Identität. Doch was empfinden wir eigentlich genau als schön? Und warum? Die Suche nach einer universellen Schönheitsformel bringt zahlreiche Geheimnisse ans Licht.

Tags: #Körper | #Natur | #Psychologie

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Envato Miss World Foto: Imago / iImages

Miss World

Ist sie tatsächlich die schönste Frau der Welt? Auf jeden Fall konnte Rolene Strauss die Jury noch besser überzeugen als ihre Konkurrentinnen. Mit ihrem strahlenden Lächeln, ihrer makellosen Haut und ihrer gertenschlanken Figur wurde die Südafrikanerin zur „Miss World 2014“ gewählt. Gesicht, Körper, Kleidung, Schmuck und Ausstrahlung: Der Gesamteindruck entscheidet. Denn, so sagt ein altes Sprichwort, Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Das Geheimnis der Schönheit Foto: iStock / kobrin_photo

Das Geheimnis der Schönheit

Ist unser ästhetisches Empfinden reine Mathematik? Vor einigen Jahren entdeckten amerikanische Wissenschaftler die „goldenen Zahlen“ der Schönheit. „36 zu 46“ sollten die perfekten Proportionen des Frauengesichts sein. Das Geheimnis der Schönheit liegt demnach im idealen Verhältnis von Augen, Nase und Mund zueinander.

Beth Ditto Foto: Imago / PanoramiC

Beth Ditto

Ein paar Kilo zu viel, auffällige Tattoos, ausgefallene Garderobe: Beth Ditto scheint auf den ersten Blick so gar nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Doch sie ist ein gefeierter Star und ihre Fans lieben sie. Modezar Karl Lagerfeld sieht in der Sängerin eine Stilikone und machte sie zu seiner Muse. Vielen Frauen auf der ganzen Welt macht sie Mut, zu ihrer Individualität zu stehen und sich nicht dem Modediktat zu unterwerfen.

Victoria Beckham

Foto: Imago / ZUMA Globe

Victoria Beckham

Fragwürdige Schönheit: Ist „dünn, dünner, am dünnsten“ noch schön – geschweige denn gesund? Victoria Beckham war zeitweise nur noch ein Strich in der Landschaft. Solche Magermodels sind ein gefährliches Vorbild für junge Mädchen, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind. Durch einen oberflächlichen Schlankheitskult tragen auch die Medien zu einem völlig verzerrten Schönheitsideal bei. Wer schön sein will, sollte nicht leiden müssen ...

Schönheitsoperationen Foto: iStock / buzsu4ever

Schönheitsoperationen

… und doch geht der Trend seit Jahren hin zu immer mehr Schönheitsoperationen. Schön Menschen sind angeblich erfolgreicher und glücklicher – und die Bereitschaft, sich für teures Geld unters Messer zu legen, steigt beständig. Ob Botox, Facelift oder Fett absaugen: Der perfekt modellierte Körper gilt als Statussymbol. Doch ob die Schönheit vom OP-Tisch wirklich notwendig ist und dauerhaft zufriedener macht, ist mehr als fraglich.

Fitnesstraining Foto: iStock / Petr_Joura

Fitnesstraining

Auch viele Männer unterwerfen sich immer häufiger dem Diktat der Schönheit: Der perfekt modellierte Waschbrettbauch und ausdefinierte Muskeln sind demnach Pflicht. Doch wo das Fitnesstraining an seine Grenzen stößt, steigt die Bereitschaft, sich unters Messer legt. Rund 70 Prozent der Deutschen haben keine Einwände mehr gegen Schönheits-OPs. In den USA sind Operationen am Kinn der Trend der Stunde: Denn ein starkes Kinn steht für Stärke, Macht und Einfluss.

Attraktivität Foto: iStock / michaeljung

Attraktivität

Wer ist schön, wer nicht? Und gibt es das wirklich: ein „Durchschnittsgesicht“? Makellose Schönheit kann schnell langweilig werden. Ein Gesicht, das allzu perfekt wirkt, verliert schnell das Persönliche – und damit seine Attraktivität. Denn was uns tatsächlich interessiert und anzieht, sind die Abweichungen vom idealen Durchschnitt. Wir sind alle verschieden und einzigartig. Gut so!

Der Pfau Foto: iStock / AlexeyVis

Der Pfau

Während in der Menschenwelt die Frauen als das „schöne Geschlecht“ gelten, ist es im Tierreich oft genau umgekehrt: Gerade bei vielen Vogelarten haben die Männchen das prächtigste Gefieder, um damit bei der Balz die Weibchen zu beeindrucken und ihre Konkurrenten einzuschüchtern. Wenn ein Pfau sein Rad aufstellt, zieht er alle Blicke magisch auf sich.

Die Schönheit einer Pfauenfeder

Foto: iStock / Mshake Mshake

Die Schönheit einer Pfauenfeder

„Die Pfauen sind der schiere Luxus, den die Natur sich leistet“, schreibt der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf in seiner Studie „Der Ursprung der Schönheit“. Die einzelnen Schmuckfedern des Pfauenrades sind nicht nur lang und farbenprächtig. Mit ihren Augen weisen sie eine kunstvolle symmetrische Zeichnung auf – und entzücken nicht nur die Pfauenweibchen.

Charles Darwin Foto: iStock / Manakin

Charles Darwin

Für Charles Darwin, den Begründer der Evolutionstheorie, waren die opulenten Federn der Pfauen ein „unverständlicher Luxus“. Ihre Pracht und Extravaganz stand seiner Theorie gegenüber, dass nur die anpassungsfähigsten Geschöpfe im Kampf ums Überleben als Sieger bestehen könnten. Der „natürlichen Auslese“ stellte er schließlich die „sexuelle Auslese“ gegenüber: Die Pfauenweibchen bevorzugen demnach die schönsten Männchen, weil sie zugleich auch die stärksten sind und für den fittesten Nachwuchs sorgen.

Brunftzeit bei Hirschen Foto: Imago / imagebroker

Brunftzeit bei Hirschen

In ihren Kämpfen entscheiden die männlichen Hirsche, wer der Stärkste ist. Dazu machen sie ordentlich Gebrauch von ihren imposanten Geweihen.

Die Paarung Foto: iStock / pum_eva

Die Paarung

Jedes Jahr fischen allein die chinesischen Fangflotten 20 Millionen Tonnen Fisch aus den Ozeanen. Gleichzeitig landen bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren. Greenpeace untersuchte mehr als 187.000 Partikel aus allen Meeren und fand heraus: Die ersten fünf Plätze der größten Verursacher von Plastikmüll in den Ozeanen belegen allesamt Lebensmittelkonzerne. Folge: Bereits im Jahr 2050 schwimmt mehr Plastik als Fisch in unseren Ozeanen. Bei Plastik und Plankton beträgt das Verhältnis bereits heute 1:2. Das Leben wird durch Plastik ersetzt – und die Meere ersticken.

Blumenpracht Foto: iStock / Aj_OP

Blumenpracht

Blumenpracht in kräftigem Rot: Farbe und Form sind das Lockmittel, mit dem die Rosenblüte zur Bestäubung einlädt. Haben Bienen, Hummeln und andere Insekten also ein Auge für die Schönheit der Blüten? Vor allem werden sie durch das von den Blütenblättern reflektierte UV-Licht angelockt. Wir Menschen lieben Blumen in allen Variationen – und ihre vergängliche Schönheit endet allzu häufig mit dem Tod in der Vase.

Krähenartige Vögel Foto: iStock / wildcat78

Krähenartige Vögel

Aus unscheinbaren, krähenartigen Vögeln, den Corvidae (Krähenartige), entwickelten sich in den letzten 20 Millionen Jahren die Topmodels der Vogelwelt: In ihrer Heimat Neuguinea galten sie lange Zeit als gefiederte Götterboten. Seit jeher waren ihre prächtigen Federn begehrtes Statussymbol. Von den Ureinwohnern Neuguineas wurden sie wegen der Federn gejagt, die als Schmuck und sogar als Zahlungsmittel verwendet wurden.

Paradiesvögel Foto: iStock / Aj_OP

Paradiesvögel

Noch heute werden aus den Federn der Paradiesvögel prächtige Kopfschmucke hergestellt, die bei besonders festlichen Anlässen getragen werden. Seit jeher nutzen Menschen unterschiedlichster Kulturen die aufwändigsten Schmuckutensilien, um ihrem jeweiligen Schönheitsideal zu entsprechen.

Paradiesvogelfedern Foto: Imago / blickwinkel

Paradiesvogelfedern

Um 1900 schwappte das „Paradiesvogelfieber“ von Neuguinea nach Europa über: Die Federn wurden zum begehrten Hutschmuck der Damenwelt. Deutlich steigende Preise waren die Folge der zunehmenden Nachfrage. Noch heute sind ausgefallene Hutkreationen ein ganz besonderes Accessoire, das oftmals speziellen Anlässen vorbehalten ist – wie etwa dem jährlichen Pferderennen im britischen Ascot.

Brigitte Bardot

Foto: Imago / United Archives

Brigitte Bardot

Schönheitsideale im Wandel der Zeit: Brigitte Bardot – hier auf einer Abbildung von 1968 – ist ganz sicher eine der Schönheitsikonen des 20. Jahrhunderts. Ihre Lippen und großen Augen sind durch Make-up hervorgehoben. Ihr schmales Gesicht weicht übrigens von der perfekten Symmetrie ab – was ihr Individualität und eine persönliche Note verleiht.

Die geheimen Codes der Schönheit: Venus von Willendorf

Foto: Imago / Imagebroker /

Handl

Die geheimen Codes der Schönheit: Venus von Willendorf

Rund 25.000 Jahre alt ist die „Venus von Willendorf“ (das Bild zeigt eine Nachbildung). Die elf Zentimeter große Steinskulptur dürfte allerdings kaum dem Schönheitsideal ihrer Zeit entsprechen: Während der letzten Eiszeit lebten die Menschen weitgehend nomadisch. Für die Jagd mussten sie muskulös und wendig sein. Es dürfte sich also vielmehr um ein Fruchtbarkeits- statt um ein Schönheitsidol handeln.

Die geheimen Codes der Schönheit: Kleopatra

Foto: Imago / United Archives

Die geheimen Codes der Schönheit: Kleopatra

Die alten Ägypter betrieben schon vor mehr als 3000 Jahren eine regelrechte Kosmetikindustrie. Ihr Makeup wurde weltberühmt – vor allem die stark betonte Augenpartie. In den Tempeln stellten Priester Schminke, salben und Öle her. Damit schminkten sie auch die Götterstatuen. Zu einem standesgemäßen Make-up gehörten geschwärzte Augenbrauen, grüner Lidschatten, schwarz umrandete Augen, Rouge, dezenter Lippenstift und Puder.

Sandro Botticellis Gemälde „Geburt der Venus“ Foto: Imago / Leemage

Sandro Botticellis Gemälde „Geburt der Venus“

„Idealfrau“ der frühen Neuzeit: Sandro Botticellis Gemälde „Geburt der Venus“ von 1485/86 zeigt, wie die Göttin auf einer riesigen Pilgermuschel am Strand von Zypern landet. Ihre Figur ist an klassischen griechischen Statuen orientiert. Langes, wallendes Haar betont ihr mädchenhaftes Gesicht und die kleinen Brüste.

Die geheimen Codes der Schönheit: Schwäne Foto: iStock / Vladimirs

Die geheimen Codes der Schönheit: Schwäne

Anmutige Gestalten, lebenslange Treue: Haben Schwäne einmal den perfekten, für sie schönsten Sozialpartner gefunden, verbringen sie ihr ganzes Leben miteinander. Ihre synchronen, tanzartigen Bewegungen, mit denen sie sich auf die Paarung vorbereiten, finden wir ganz einfach: schön!

Die geheimen Codes der Schönheit: Schönheitsideale Foto: iStock / Nobilior

Die geheimen Codes der Schönheit: Schönheitsideale

Schön oder nicht schön? Wie wir gesehen haben, gibt es sowohl universelle Versuche, diese Frage zu beantworten, als auch ganz persönliche Werturteile, die auf den Einzelfall ankommen. Die Natur schwelgt in besonders opulenten Auswüchsen von Prachtentfaltung, speziell zum Zweck der Fortpflanzung. In allen menschlichen Gesellschaften gab und gibt es oft ganz unterschiedliche kulturelle Schönheitsideale. Das Rätsel der Schönheit wird die Menschen weiter beschäftigen. Über Schönheit lässt sich tatsächlich streiten, und im Zweifelsfall liegt sie im Auge des Betrachters.

Schön oder nicht schön? Wie wir gesehen haben, gibt es sowohl universelle Versuche, diese Frage zu beantworten, als auch ganz persönliche Werturteile, die auf den Einzelfall ankommen. Die Natur schwelgt in besonders opulenten Auswüchsen von Prachtentfaltung, speziell zum Zweck der Fortpflanzung.

In allen menschlichen Gesellschaften gab und gibt es oft ganz unterschiedliche kulturelle Schönheitsideale. Das Rätsel der Schönheit wird die Menschen weiter beschäftigen. Über Schönheit lässt sich tatsächlich streiten, und im Zweifelsfall liegt sie im Auge des Betrachters.

Streben nach Perfektion

Schön zu sein, ist enorm wichtig für uns Menschen. Nach äußerer Vollkommenheit zu streben und sich zu schmücken gehört zu unseren elementaren Lebensäußerungen. Eine makellose Erscheinung von außen gilt oft als Privileg der Jugend, während innere Schönheit - also Weisheit und ein reicher Erfahrungsschatz - für gewöhnlich mit dem Alter wachsen.

Schönheit wirkt

Doch was ist eigentlich schön? Kann man Schönheit messen? Gibt es vielleicht einen „Geheimcode“, mit dem sich das Rätsel der Schönheit entschlüsseln lässt? Woher kommt die exotische, anmutigen Erscheinungen in der freien Natur, wenn es hier doch primär ums nackte Überleben geht? Schönheit scheint jedenfalls nicht nur eine Einbildung des Menschen zu sein. Schönheit – und ihr Gegenteil – sind allgegenwärtig. Egal, ob Menschen, Tiere, Blumen, Orte, Landschaften, Gegenstände: Wir urteilen intuitiv, ob wir sie schön finden oder nicht.

Im Auge des Betrachters

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, sagt ein altes Sprichwort. Weil jeder Betrachter anders wahrnimmt, lässt sich darüber also trefflich streiten. Als schön empfinden wir, was bei uns einen besonderen, angenehmen Eindruck hinterlässt. Schönheitsideale unterscheiden sich von Kultur zu Kultur, unterliegen dem Wandel Zeit. Immer wieder haben sich Forscher auf die Suche nach der „Schönheitsformel“ begeben.

Die goldenen Zahlen der Schönheit

Das Geheimnis der Schönheit könnte in einer nüchternen Zahlenkombination verborgen liegen: 36 zu 46. Das ist das ideale Verhältnis von Augen, Nase und Mund, das als „goldene Zahlen“ der Schönheit vor einiger Zeit für Aufsehen sorgte. Forscher aus den USA und Kanada hatten anhand von Experimenten diejenigen Proportionen entschlüsselt, die wir unbewusst als am schönsten empfinden.

Schöne Menschen sind erfolgreicher

Etliche Studien haben nachgewiesen, dass schöne Menschen es tatsächlich leicht haben: Im Job, im Leben, in der Liebe. Ein attraktives Äußeres signalisiert Stärke, Jugend und Selbstbewusstsein. Auch deshalb wir Schönheit gern mit Erfolg und Macht assoziiert. Diese Tatsache wird auch als „Halo“-Effekt bezeichnet: Die als positiv bewertete äußere Schönheit strahlt wie ein Heiligenschein („halo") auf das Gesamtbild eines Menschen ab.

Für die Schönheit unters Messer

Der Schönheitskult und damit einhergehender gesellschaftlicher Druck wächst: Topmodels, Filmstars geben die Leitlinie vor – und wir sind versucht, diesen Idealen hinterherzurennen. Immer mehr und immer jüngere Frauen – und besonders auch Männer – sind bereit, sich für Schönheits-OPs unters Messer zu legen.

Die neue Nase, größere Brüste oder der perfekt modellierte Waschbrettbauch gelten als Statussymbol. Der perfekte Luxuskörper wird zur Voraussetzung für ein auch ansonsten perfektes Leben. Der neueste Trend aus den USA: Eine markante Kinnpartie, die Macht und Stärke signalisiert. Die Zahl der Kinn-Operationen ist in Amerika im ergangenen Jahr rasant gestiegen, wie der US-Verband der Schönheitschirurgen (ASPS) kürzlich berichtete. Auch Lippen-, Wangen- und Brust-OPs legten weiter zu.

Paradiesvögel und Prachtgefieder

Die Frauen unter uns Menschen gelten als das „schöne Geschlecht“. In der Natur ist es oft genau andersherum: Besonders in der Vogelwelt tragen die Männchen häufig das prächtige Gefieder, das bei der Balz die Weibchen anlockt. Ob Pfauen, Paradiesvögel oder Enten: Die Prachtentfaltung ihrer Männchen verwirrte schon Charles Darwin, den Begründer der Evolutionslehre.

Für ihn war dieses Naturphänomen ein „unverständlicher Luxus", der nicht zu seiner Theorie der „natürlichen Auslese" passte. Die Vielfalt und Schönheit der Natur erklärte er deshalb mit der „sexuellen Selektion": Die Weibchen sind wählerisch und bevorzugen diejenigen Männchen, die besonders prächtig sind – und dadurch den besten und fittesten Nachwuchs versprechen.

Sex und Vernunft

„Seltsam, wie sehr sich das Kulturwesen Mensch und die Naturwesen der Tierwelt ähneln, wenn es um die Fortpflanzung geht“, schreibt der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf in seinem umfangreichen Werk „Der Ursprung der Schönheit“. „Die Regeln von Vernunft und Ökonomie setzt der Sex anscheinend außer Kraft.“ Doch die Tatsache, dass in der Natur wie in der Menschenwelt Schönheitsideale existieren, die als Leitlinie dienen und nach denen wir streben, kann Reichholf zufolge auch eine große Freiheit bedeuten.

Jenseits vom Durchschnitt

„Sich anzupassen, mag da und dort und unter diesen oder jenen Bedingungen durchaus notwendig sein“, so Reichholf. „Wichtiger ist aber die mehr oder minder starke Lösung von der Umwelt“. Was schön ist, liegt letztendlich also wohl doch im Auge des Betrachters: Zu viel Durchschnitt, zu viel Perfektion empfinden wir mittelfristig als langweilig. Wir Menschen brauchen die Abweichung vom Ideal.

Deshalb ist es durchaus sinnvoll, nicht immer dem nächsten Modetrend hinterherzurennen und das Diktat der Schönheitsindustrie einfach mal zu ignorieren. Denn gut genug ist manchmal eben besser als perfekt. Eines scheint sicher: Das Rätsel der Schönheit bleibt spannend und wird die Menschen immer wieder beschäftigen.

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https://www.weltderwunder.de/schwarze-locher-gefrasige-monster-im-all/ https://www.weltderwunder.de/schwarze-locher-gefrasige-monster-im-all/ Schwarze Löcher: gefräßige Monster im All Die Erde komprimiert auf die Größe eines Golfballs: So dicht sind Schwarze Löcher. Sie saugen Staub, Planeten und ganze Sterne in ihren Schlund. Mit modernster Technik sind Astronomen den gigantischen Vielfraßen auf der Spur. Welt der Wunder Redaktion Sun, 16 Nov 2025 03:04:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Schwarze Löcher: gefräßige Monster im All

Die Erde komprimiert auf die Größe eines Golfballs: So dicht sind Schwarze Löcher. Sie saugen Staub, Planeten und ganze Sterne in ihren Schlund. Mit modernster Technik sind Astronomen den gigantischen Vielfraßen auf der Spur.

Tags: #Mythen | #Technik

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Pixabay

Sie sind die Staubsauger unseres Universums. Mit ihrer unglaublichen Schwerkraft dominieren sie die Zentren der Galaxien. Schwarze Löcher verschlingen ganze Sterne und trotzdem kann man sie nur schwer am Himmel beobachten. Ein Schwarzes Loch ist so dicht zusammengepresst, dass nicht einmal Licht aus seinem Gravitationssog entkommen kann – deshalb sind sie schwarz. Nur mit wissenschaftlichen Tricks können Astronomen diese gefräßigen Monster im All nachweisen.

Kein Lichtstrahl kann ein Schwarzes Loch verlassen – es scheint also unmöglich, es am Himmel zu entdecken. Aber die Schwerkraft, die ein Schwarzes Loch verursacht, zieht andere, sichtbare Objekte an. Wenn Astronomen also Sterne am Himmel entdecken, die sich um etwas Verborgenes bewegen, könnte der Grund ein Schwarzes Loch sein.

Geheimnisvolle Röntgenstrahlung

Anfang der 70er Jahre haben Astronomen ein ungewöhnliches Sternenpaar entdeckt: Hinter dem Namen Cygnus X-1 verbirgt sich ein Stern von etwa 33 Sonnenmassen, der um ein anderes, etwa halb so schweres Objekt kreist. Wissenschaftler vermuten, dass dieser zweite Körper ein Schwarzes Loch sein könnte.

Das Besondere an diesem Paar: Das Schwarze Loch saugt von seinem Nachbarstern Gas an, das spiralenförmig auf den kosmischen Staubsauger zuwirbelt. Kurz bevor das Gas im Schwarzen Loch verschwindet, erhitzt es sich auf mehrere Millionen Grad und sendet dabei starke Röntgenstrahlen aus. Weil das einströmende Gas turbulent und ungleichmäßig um das Schwarze Loch wirbelt, schwankt auch die Röntgenstrahlung von Cygnus X-1. Für Astronomen war dies der erste eindeutige Hinweis, dass es Schwarze Löcher tatsächlich in unserem Universum gibt.

Wenn wir eine Kugel in die Luft werfen, dann erreicht sie eine bestimmte Höhe und fällt zurück auf den Boden. Mit je mehr Kraft wir werfen, also je größer ihre Anfangsgeschwindigkeit ist, desto höher wird die Kugel in die Luft fliegen. Geben wir einem Objekt nun eine Anfangsgeschwindigkeit von 40.000 Kilometern pro Stunde, dann würde es nicht mehr auf die Erde zurück fallen. Man sagt, die Erde hat diese Fluchtgeschwindigkeit von 40.000 Kilometern pro Stunde.

Totaler Energieverlust

Licht bewegt sich mit mehr als 300.000 Kilometern pro Sekunde – immer mit der gleichen Geschwindigkeit. Wenn ein Lichtteilchen einen Stern verläßt, dann wird es nie langsamer. Um dem Gravitationsfeld eines Sterns zu entkommen, muss das Lichtteilchen einen Teil seiner Energie abgeben – und besitzt ab jetzt eine längere Wellenlänge.

Physiker haben berechnet, dass bei extrem dichten Objekten Lichtteilchen ihre gesamte Energie gegen die Schwerkraft aufbringen müssen. Die Folge: Die Lichtteilchen können diesen Körper nicht verlassen. Einen Körper, der so dicht ist, nennen Wissenschaftler ein Schwarzes Loch. Es erscheint – wie der Name schon sagt – komplett schwarz. Nur die Schwerkraft, die es auf andere Himmelskörper ausübt, verrät seine Präsenz.

Ein Schwarzes Loch ist also ein Körper, wo die Fluchtgeschwindigkeit größer ist als die Lichtgeschwindigkeit. Dies ist nicht abhängig von der Masse, sondern von der Dichte: Würde man die gesamte Masse der Erde auf die Größe eines Golfballs zusammenpressen, dann hätte man ein kleines Schwarzes Loch geschaffen.

Das Geheimnis der Galaxien

Als gigantische Spiralen wirbeln Galaxien durch das All. Mit modernen Teleskopen können Astronomen ihre Struktur genau untersuchen und dabei auch die einzelnen Bewegungen der Sterne messen. Dabei haben die Wissenschaftler festgestellt, dass die Sterne sich im Inneren einer Galaxie viel schneller bewegen, als sie vermutet hatten. Nur ein nicht sichtbares und extrem schweres Objekt könnte die Sterne in ihrer Bahn halten – ein Hinweis auf ein Supermassives Schwarzes Loch.

Supermassive Schwarze Löcher sind die allesfressenden Monster im Weltall: Extrem schwer und groß dominieren sie die Zentren von Galaxien. Das Schwarze Loch im Zentrum des Andromedanebels zum Beispiel wiegt 30 Millionen Sonnen – andere Galaxien besitzen sogar Schwarze Löcher von mehr als einer Milliarde Sonnenmassen. 

Der Einblick in das Zentrum unserer eigenen Galaxie ist schwierig. Staub behindert die Sicht dorthin, weil wir uns in der gleichen Ebene befinden. Doch mit Radioteleskopen und durch die Auswertung von Infrarotbildern gelang es im letzten Jahr einem internationalen Astronomenteam, konkrete Daten über das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße zu erhalten. Mit seinen 2,5 Millionen Sonnenmassen erscheint dieses Monsterloch noch relativ klein.

Das Alter des Weltalls, Supernovas und Co.: spannendes Weltallwissen

Foto: Imago / Imagebroker

Die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Sekunde. Zum Vergleich: Eine Gewehrkugel fliegt mit ca. einem Kilometer pro Sekunde.

Foto: Imago / United Archives

International

Die Sonne fliegt mit einer Geschwindigkeit von 220 Kilometer pro Sekunde auf ihrer Bahn um die Milchstraße.

Foto: Imago-StockTrekImages

Das Universum ist

13,80 ± (plusminus) 0,04 Milliarden Jahre alt – das bedeutet mindestens 13,76 und höchstens 13,84 Milliarden Jahre. Dazu ist es mindestens 78 Milliarden Lichtjahre bis hin zu unendlich groß.

Foto: Imago / Udo Gottschalk

Könnte man das gesamte Wasser auf unserem Planeten in einem einzigen Tropfen zusammenfassen, so hätte er einen Radius von 700 Kilometern.

Foto: Imago / idizimage Unter

optimalen Voraussetzungen kann man mit bloßem Auge 6.000 Sterne sehen.

Foto: Imago / Leemage Das

Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße ist 4,3 Millionen Sonnenmassen schwer.

Foto: Imago / PeterWidmann

Jeder Stern und jeder Planet in unserem Universum endet irgendwann einmal in einem Schwarzen Loch. Daher wird das gesamte Universum in etwa 1030 (also in 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000) Jahren mehr oder weniger nur noch aus Schwarzen Löchern bestehen.

Foto: Imago / ZUMA Press

Bei einer Supernova (Explosion eines Sterns an dessen Lebensende) beträgt die Spitzentemperatur 10 Milliarden Grad.

Foto: Imago / PeterWidmann

Nichts ist schneller als das Licht. Das stimmt zumindest im Vakuum, wie wir dank Einsteins Spezieller Relativitätstheorie wissen. Das gilt aber zum Beispiel nicht in einem Pool voll Wasser. Dort hat Licht die Geschwindigkeit von nur 255.000 Kilometer pro Sekunde statt wie im Vakuum von etwa 300.000 Kilometer pro Sekunde.

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Seit Millionen Jahren krabbeln Kopfläuse von Wirt zu Wirt. Welt der Wunder verrät, welche Folgen ein Lausbefall hat und wie man die Blutsauger wieder los wird.

Tags: #Gesundheit | #Körper

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Wikimedia Commons / Gilles San Martin

Alle paar Wochen eine neue Laus-Generation

Die Laus hat sich im Lauf der Evolution perfekt an ihren menschlichen Wirt angepasst. Mit ihren kräftigen, scherenförmigen Klauen klammert sie sich gut am Haar fest. Eine normale Haarwäsche überlebt sie ohne Probleme, denn die Außenhaut einer Laus ist wasserdicht. Sie verfügt über 14 Atmungsöffnungen am ganzen Körper, die sie bei Bedarf schließen kann. Mangelnde oder gar schlechte Hygiene hat also nichts mit Lausbefall zu tun!

Mit bloßem Auge zu erkennen

Läuse sind bis zu vier Millimeter groß und mit bloßem Auge zu erkennen. Besonders gern siedeln sie sich im Nacken-, Ohr- und Schläfenbereich an. Etwa alle drei Stunden bekommen sie Hunger. Dann stechen sie in die Kopfhaut und saugen Blut. Ihr Speichel verursacht dabei den Juckreiz am Kopf. Falsch ist, dass Kopfläuse Krankheiten übertragen. Allerdings können sich ihre Bisse durch Kratzen entzünden. Dann gerät Läusekot in die Wunde und kann eine Entzündung verursachen.

Lausiger Sex

Läuse widmen einen Großteil ihres Lebens der Fortpflanzung. Eine männliche Laus kann 18 Weibchen hintereinander befruchten – vier Stunden am Stück. Und wären Läuse so groß wie Menschen, würde ein Lauspenis fünf Kilo wiegen. So viel sexuelle Aktivität hat ihren Preis: Männchen werden mit maximal 15 Tagen nur halb so alt wie ihre weiblichen Artgenossen. Ein geschlechtsreifes Lausweibchen legt täglich etwa vier Eier (Nissen), die sie an den Haaren festklebt. Circa acht Tage später schlüpft die Larve, die nach weiteren zehn bis zwölf Tagen selbst geschlechtsreif wird. So wächst alle drei Wochen eine neue Laus-Generation heran.

Kopfläuse sind so alt wie die Menschheit

Genanalysen beweisen, dass die heutige Kopflaus von der Affenlaus abstammt. Die Entwicklung dieser eigenen Läuseart begann vor Millionen Jahren –zeitgleich mit der Abspaltung des Menschen vom Affen. Kopfläuse sind also genauso alt wie die Menschheit. Auch kommen sie in allen Regionen der Erde vor – selbst im eisigen Klima des hohen Nordens – solange sie auf dem warmen Kopf eines Menschen ein Zuhause finden.

Affe laust Mensch

In Europa lebte man lange Zeit entspannt mit den Quälgeistern. Da sie vom Bettler bis zum Adeligen quer durch alle sozialen Schichten vorkamen, wurden die jeweiligen Besitzer auch nicht gesellschaftlich geächtet. Im 15. Jahrhundert versuchte man sich dann mit Bürsten von den lästigen Blutsaugern zu befreien. In Lissabon richtete man gar Affen zur Entlausung ab.

Läuse bringen Glück

Forscher fanden auch auf Mumien der Inuit tote Läusekolonien. Für viele Inuitstämme waren diese Tiere einst sogar gern gesehene Gäste. Ihrem Glauben nach brachten sie Glück bei der Jagd und man hat sie sogar gegessen. Für einige Völker haben Läuse auch heute noch einen wichtigen Stellenwert: Bei den Pygmäen in Zentralafrika etwa werden Entlausungen gemeinsam gefeiert. Auf diese Weise festigen die Dorfbewohner ihre Beziehungen untereinander. Selbstgebraute Kräutershampoos kommen dabei genauso zum Einsatz wie flinke Finger.

Läuse informieren die Wissenschaft

Weniger bekannt ist, dass Läuse auch Wissenschaftlern wertvolle Informationen liefern. Der brasilianische Professor Adauto Goncalves etwa untersucht Kopfläuse, die er auf Schrumpfköpfen und in den versteinerten Exkrementen von Mumien südamerikanischer Ureinwohner entdeckt hat. Genanalysen einiger Läuseeier brachten zutage: Die Ureinwohner Südamerikas kamen nicht nur auf dem Landweg aus dem Norden, sondern auch übers Meer – vermutlich aus Australien.

Läuse im Visier der Wissenschaft

In Europa geht man seit dem 20. Jahrhundert radikal gegen Läuse vor. Dafür nehmen Forscher die Tiere genauer unter die Lupe. Ihr Ziel: Die Entwicklung von speziellen Insektiziden zur Bekämpfung der Quälgeister. Aus einem chemisch veränderten Bestandteil von Chrysanthemenblüten, dem Pyrethrum, gewinnen sie schließlich ein sehr erfolgreiches Anti-Laus-Mittel. Schon bald darauf gilt die Kopflaus in Mitteleuropa als ausgestorben. Doch man hatte sich zu früh gefreut: Mitte der 80er Jahre kehrten die kleinen Krabbler in Massen zurück.

Warten mit einer Tüte auf dem Kopf

Neue Produkte, wie etwa Sprays mit synthetischen Pyrethroiden sind zwar erfolgreich, jedoch nicht frei von Nebenwirkungen wie etwa Übelkeit oder Kopfschmerzen. Heute können wir auf eine ganze Reihe unterschiedlicher Medikamente gegen Kopfläuse zurückgreifen. Der Betroffene verteilt das Mittel wie ein Shampoo im Haar und lässt es dann – je nach Produkt – eine gewisse Zeit einwirken. Tote Läuse und festgeklebte Läuseeier lassen sich am besten mit einem speziellen Nissenkamm entfernen. Wichtig: Der Betroffene muss die Behandlung nach zehn Tagen wiederholen.

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https://www.weltderwunder.de/zugvogel-pendler-zwischen-den-welten/ https://www.weltderwunder.de/zugvogel-pendler-zwischen-den-welten/ Zugvögel: Pendler zwischen den Welten Jahr für Jahr gehen weltweit etwa fünfzig Milliarden Zugvögel auf die Reise, um zwischen ihrer Brutheimat und ihren Winterquartieren hin- und herzupendeln. Ihre Zugrouten umspannen den ganzen Erdball. Doch wie schaffen sie es, zurückzukehren? Welt der Wunder Redaktion Thu, 13 Nov 2025 14:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Zugvögel: Pendler zwischen den Welten

Jahr für Jahr gehen weltweit etwa fünfzig Milliarden Zugvögel auf die Reise, um zwischen ihrer Brutheimat und ihren Winterquartieren hin- und herzupendeln. Ihre Zugrouten umspannen den ganzen Erdball. Doch wie schaffen sie es, zurückzukehren?

Tags: #Tiere | #Winter

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Envato

Jedes Jahr wiederholt sich eines der faszinierendsten Schauspiele der Natur: Etwa fünfzig Milliarden Zugvögel begeben sich weltweit auf die Reise. Sie pendeln zwischen ihrer Brutheimat, in der sie im Sommer ihre Jungen aufziehen, und ihrem Winterquartier.

Dafür fliegen sie über Ozeane, Wüsten und Gebirge, manchmal Wochen und Monate lang, trotz Hunger, glühender Hitze oder bitterer Kälte. Wie wir Menschen besitzen Zugvögel eine „innere Uhr“, die ihr Leben von Geburt an dirigiert. Sie signalisiert den Tieren, wann es Zeit ist, im Herbst wegzuziehen und im Frühjahr zurückzukommen. Im Erbgut ist außerdem programmiert, wohin und wie lange die Vögel fliegen.

Rückkehr in die Heimat

Viele Arten, wie zum Beispiel die einheimische Rauchschwalbe, überwintern in Afrika. Hauptgrund dafür ist die Nahrungsknappheit in den Wintermonaten. Ab dem Herbst fehlen die Insekten, von denen sich Zugvögel hauptsächlich ernähren. Doch sobald das Frühjahr und die Brutzeit nahen, ziehen die Vögel zurück in den Norden.

Das Nahrungsangebot in Afrika reicht nicht dafür aus, dass einheimische und zugewanderte Tiere ihre Jungen aufziehen können. So kehren die Zugvögel an den Ort zurück, an dem sie selbst aus dem Ei geschlüpft sind. In dieser Brutheimat paaren sie sich, brüten und ziehen ihre Jungen auf.

Von Afrika aus fliegen die Zugvögel über zwei Routen zurück nach Deutschland. Die eine führt von Westafrika über Gibraltar nach Europa, die andere von Ostafrika über Israel und die Türkei. Diese beiden Routen werden häufig von großen Vögeln geflogen, da sie ähnlich wie Drachenflieger die Aufwinde nutzen, um über längere Strecken gleiten zu können. Kleinere Vögel dagegen flattern und sind nicht auf die Thermik angewiesen. Sie ziehen nicht über bestimmte Routen in den Norden, sondern fliegen über die Sahara und das offene Mittelmeer.

Eine Reise nach Plan

Viele Zugvögel wandern allein und sind hauptsächlich nachts unterwegs. Gänse und Kraniche dagegen fliegen in Familienverbänden. Gänse fliegen meist in sogenannten V-Formationen, die kräftigsten und erfahrensten Tiere vorneweg. Bei dieser Formation sparen alle Mitglieder der Gruppe Energie: Jeder Vogel nutzt den Aufwind, der hinter den Flügeln des Vorausfliegenden entsteht. Bevor sie losziehen, legen sie sich ein dickes Fettdepot an. Diese Reserven reichen größeren Vögeln meist als einzige Energiequelle. Die kleineren Tiere müssen jedoch zusätzlich unterwegs Nahrung aufnehmen.

Auf ihrer Reise orientieren sich die Zugvögel am Stand der Sterne und der Sonne sowie an den Magnetfeldlinien der Erde. Die Fähigkeit, sich die Sterne einzuprägen, erlangen die Tiere bereits kurz nachdem sie geschlüpft sind. Außerdem können sie am Stand der Sonne ableiten, wo sie sich gerade befinden.

Erstaunlich ist, wie sich Zugvögel tagsüber bei bedecktem Himmel orientieren: Sie können, ähnlich wie Insekten, Licht am Himmel erkennen, das für den Menschen nicht sichtbar ist. Daraus schließen sie auf den Sonnenstand. Zudem sind Zugvögel in der Lage, die Magnetfeldlinien unserer Erde wahrzunehmen. Deren Einfallswinkel können die Tiere spüren und sich daran orientieren. Selbst Jungvögel finden so ihr Ziel.

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https://www.weltderwunder.de/erster-weltkrieg-die-urkatastrophe-des-20-jahrhunderts/ https://www.weltderwunder.de/erster-weltkrieg-die-urkatastrophe-des-20-jahrhunderts/ Erster Weltkrieg: die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts Vor über 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Er dauerte vom 28. Juli 1914 bis zum 11. November 1918 und führte zu Grausamkeiten von bis dahin nicht gekannten Ausmaßen. Das Gemetzel in industriellen Dimensionen forderte 15 Millionen Todesopfer. Historiker sprechen von der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Welt der Wunder Redaktion Wed, 12 Nov 2025 18:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Erster Weltkrieg: die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts

Vor über 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Er dauerte vom 28. Juli 1914 bis zum 11. November 1918 und führte zu Grausamkeiten von bis dahin nicht gekannten Ausmaßen. Das Gemetzel in industriellen Dimensionen forderte 15 Millionen Todesopfer. Historiker sprechen von der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

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Gewalt, die der Erste Weltkrieg freisetzt, übertrifft alles bisher Dagewesene: Neun Millionen Soldaten und sechs Millionen Zivilisten fallen dem unvorstellbaren Gemetzel zum Opfer. Das große Schlachten beginnt im Sommer 1914 und entwickelt schnell eine scheinbar unaufhaltsame Eigendynamik. So wird der Erste Weltkrieg zum bis dahin größten Konflikt der Menschheitsgeschichte.

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International 28. Juni 1914: Der habsburgische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie sind zu Besuch in der bosnischen Stadt Sarajevo. Die Aufnahme zeigt das Paar, kurz bevor sie von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip mit zwei Schüssen auf offener Straße ermordet werden.

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Attentäter wird kurz nach der Bluttat verhaftet. Noch denkt niemand an Krieg. Doch der Anschlag löst die Julikrise aus – die wenige Wochen später direkt in den Großen Krieg führt. Viele Menschen glauben im Sommer zunächst, es handele sich lediglich um einen lokalen Konflikt zwischen Österreich und Serbien. Doch nach dem Attentat vom 28. Juni überschlagen sich die Ereignisse. Die Kriegsparteien mobilisieren ihre Kräfte. Am 23. Juli stellt Österreich-Ungarn ein unannehmbares Ultimatum an Serbien – und erklärt fünf Tage später den Krieg.

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International Über 60 Millionen Soldaten stehen zwischen 1914 und 1918 unter Waffen. Geographischer Hauptschauplatz des Ersten Weltkrieges ist Europa, doch insgesamt sind rund 40 Länder von allen Kontinenten beteiligt.

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International Die moderne Waffentechnik führt im Ersten Weltkrieg zu einer Industrialisierung der Kriegsführung. Immer präziser, weiter und schneller schießen die neuen Großkaliber-Geschütze – und verwandeln die Schlachtfelder in apokalyptische Landschaften des Grauens.

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International Trotz der Ächtung in der Haager Landkriegsordnung von 1907 werden von 1914 bis 1918 erstmals industriell in großen Mengen hergestellte Chemikalien als Waffen großflächig eingesetzt. 132.000 Tonnen Kampfstoffe werden produziert, 113.000 Tonnen verwendet. Von den 45 verschiedenen chemischen Verbindungen sind 18 tödlich, der Rest reizend. 91.000 Menschen sterben durch Giftgas, 1.200.000 werden verletzt.

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International Mit seiner Unterwasser-Flotte versucht das deutsche Kaiserreich von 1915 bis 1918, die britische Seeblockade zu brechen und seine Gegner zu isolieren. In ihrem zeitweilig uneingeschränkten U-Boot-Krieg versenken die Deutschen über 5.550 alliierte und neutrale Handelsschiffe sowie rund 100 Kriegsschiffe.

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Mit den in Deutschland entwickelten Flammenwerfern können Gegner durch einen Flammenstrahl auf kurze Distanz bekämpft werden. Dabei wird unter Druck stehendes Flamm-Öl durch ein Rohr verspritzt und entzündet – und tötet aus nächster Nähe.

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In der Kesselschlacht bei Tannenberg im ehemaligen Ostpreußen schlagen deutsche Truppen im August 1914 die russische Armee vernichtend. Während auf deutscher Seite 13.000 Soldaten sterben, werden insgesamt 140.000 Russen getötet oder gefangengenommen.

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Im September 1914 beschießen deutsche Soldaten die nordfranzösische Stadt Reims. Auch die gotische Kathedrale, jahrhundertelang Krönungsstätte der französischen Könige, brennte nieder. Die Zerstörung der Kulturgüter wird zum Sinnbild für das Auf und Ab des deutsch-französischen Verhältnisses und beschädigt das deutsche Ansehen international schwer.

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Italiens Kriegseintritt 1915 entwickelt sich das im heutigen Slowenien gelegene Isonzo-Tal (Bild: heute) nördlich von Triest zum Hauptschlachtfeld der südlichen Front. Zwischen Juni 1915 und Oktober 1917 kämpft Österreich-Ungarn in zwölf Schlachten gegen italienische Truppen – meist ohne nennenswerten Raumgewinn.

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Die nordostfranzösische Stadt Verdun wird zum Inbegriff für die Sinnlosigkeit des Krieges: Rund 700.000 Soldaten fallen zwischen Februar und Dezember 1916 im Stellungskrieg. Für eine ganze Generation von Franzosen und Deutschen wird Verdun zum Trauma.

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Steigende Preise, rationierte Lebensmittel: Der Krieg stürzt die Bevölkerung in Verzweiflung, Erschöpfung und Not. Im als „Kohlrübenwinter“ bekannten Winter 1916/17 erreicht die Versorgungskrise in Deutschland ihren Höhepunkt. Als Ersatz für die miserable Kartoffelernte werden rationierte Steckrüben ausgegeben. Die Widerstandskraft der Bevölkerung erlahmt, vor allem in den Städten. Insgesamt sterben in Deutschland zwischen 1914 und 1918 rund 700.000 Menschen an Unterernährung.

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International Historiker sehen die Zeit zwischen 1914 und 1945 inzwischen als eine zusammenhängende Epoche voller ungelöster Probleme. Die Friedensschlüsse von 1919/20 waren nicht von Dauer. In Deutschland erstarkte die hasserfüllte und demagogische Diktatur Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten.

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Über 16.000 Soldaten liegen auf dem französischen Soldatenfriedhof von Douaumont begraben. Die Überreste weiterer nicht identifizierter 130.000 Franzosen und Deutschen ruhen im Beinhaus. Das vergleichsweise geringe Interesse am Ersten Weltkrieg in Deutschland erklären sich Forscher unter anderem mit den größeren Schrecken, Opfern und Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, die die Erinnerung überlagern. In anderen Ländern – etwa Frankreich – ist das anders: Hier ist der Erste Weltkrieg als „la Grande Guerre“ in die Geschichtsbücher eingegangen.

Der erste Attentäter verfehlt sein Ziel nur knapp: Am 28. Juni 1914 gegen zehn Uhr vormittags entkommt der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand nur um Haaresbreite einem Bombenanschlag.

Mit dem Arm wehrt der Thronfolger den Wurf ab, das Geschoss fällt hinter seinen Wagen, detoniert und verletzt einige seiner Begleiter. Der Besuch in der bosnischen Stadt Sarajevo wird planmäßig fortgesetzt. Nach einem Empfang besteht Franz Ferdinand darauf, einen der Verletzten im Krankenhaus zu besuchen – eine fatale Entscheidung.

Derweil sitzt der pro-serbische Nationalist Gavrilo Princip in einem Café. Er ist enttäuscht. Der Anschlag auf den verhassten Habsburger ist fehlgeschlagen, sein Komplize Nedeljko Čabrinović ist bereits in Polizeigewahrsam. Doch plötzlich sieht er den Konvoi mit dem Neffen von Kaiser Franz Joseph vorbeiziehen. Der 19-Jährige rennt auf den offenen Wagen zu. Im letzten Moment feuert er mit seiner Pistole die zwei tödlichen Schüsse auf Franz Ferdinand und seine Frau Sophie ab.

Ein Attentat führt zur Katastrophe

Noch denkt niemand an Krieg. In Wien unterbrechen die Walzerkapellen ihr Spiel, als die Meldung aus dem fernen Sarajevo verlesen wird – im Publikum löst dies kaum Erschütterung aus. Die Höfe, Staatskanzleien und Generalstäbe ganz Europas gehen wie gewohnt auf Urlaub, Kaiser Wilhelm II. unternimmt seine traditionelle Nordlandfahrt. Europa hat zuvor schon mehrmals am Rande eines großen Kriegs gestanden – und ist dennoch stets vor dem Abgrund zurückgewichen.

Juli-Krise und Kriegserklärung

Die „Juli-Krise“ im Anschluss an das Attentat von Sarajevo entfaltet jedoch eine fatale Dynamik. Österreich lechzt nach Vergeltung. Serbien sei „niederzuwerfen“, fordert Kaiser Franz Joseph. Das kleine Balkanland habe dem großen Nachbarn lange genug auf der Nase herumgetanzt.

Doch Belgrad ist mit dem großen Russland verbündet. Die stetige Aufrüstung des Zarenreichs ist wiederum Kaiser Wilhelm unheimlich. Dem Bündnispartner an der Donau signalisiert er deshalb unbegrenzte Rückendeckung. Die Doppelmonarchie stellt Serbien ein praktisch unerfüllbares Ultimatum – und erklärt am 28. Juli den Krieg.

Europa rüstet zum Zwei-Fronten-Krieg

Unerbittlich nimmt die Bündnis-Mechanik ihren Lauf. Am 30. Juli verfügt Zar Nikolaus II. die Generalmobilmachung. Am Tag darauf macht Österreich-Ungarn mobil. Am 1. August erklärt Deutschland Russland den Krieg und marschiert am nächsten Tag in Luxemburg ein – mit Stoßrichtung auf das neutrale Belgien und den „Erbfeind“ Frankreich. Am 4. August bricht England seine Beziehungen zu Deutschland ab. Die Mittelmächte – also das deutsche und das österreichische Kaiserreich – standen nun gegen die Entente – wie Frankreich, England und Russland bezeichnet wurden – in einem schwierigen Zwei-Fronten-Krieg.

Die deutsche Generalität braucht einen schnellen Sieg über Frankreich, um freie Hand für Russland zu haben. Das verbündete Österreich ist am serbischen Schauplatz stärker beansprucht als gedacht und folglich mit dem Zarenreich im Nordosten überfordert. Doch der deutsche Vormarsch in Frankreich kommt schon im September an der Marne zum Stillstand. Die Heere graben sich ein, ein jahrelanger Stellungskrieg beginnt.

Die Hölle von Verdun

Zwischendurch jagen die Generäle ihre Männer in verlustreiche Offensiven. Die Schlacht um Verdun dauert vom Februar bis zum Dezember 1916. Keine der Seiten erringt einen strategischen Vorteil. 162.000 französische und 100.000 deutsche Soldaten sterben auf dem Schlachtfeld. Fast 500.000 werden verwundet.

Die „Hölle von Verdun“ wird mit zum Symbol für die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Mit ähnlichem Grauen erinnern sich Österreicher und Italiener an die zwölf unentschiedenen Schlachten am Isonzo zwischen 1915 und 1917.

Der Kampf wird zum totalen Krieg

Immer neue Länder zieht es in das gigantische Ringen hinein. 1915 schließt sich Bulgarien den Mittelmächten an und Italien der Entente. 1916 folgen Rumänien und 1917 die USA mit dem Kriegseintritt an der Seite der Entente. Der Kampf weitet sich zum totalen Krieg aus. Die Zivilbevölkerung wird für die Kriegswirtschaft mobilisiert – und hungert.

Trotz Ansätzen zu Verhandlungen wird immer klarer, dass der Krieg nur mit dem Siegfrieden der einen, dem Zusammenbruch der anderen Seite enden wird. Als erste Großmacht scheidet Russland aus: Die Revolutionen im Jahr 1917 führen zum Sonderfrieden mit Deutschland.

Deutschland kapituliert

Die Mittelmächte allerdings sind stärker ausgeblutet, verfügen über weniger Reserven als die Entente. Als in der ersten Jahreshälfte 1918 die Offensiven der Deutschen in Frankreich und der Habsburger-Monarchie an der Piave scheitern, zeichnet sich das Ende ab. Am 11. November kapituliert Deutschland. Die Donaumonarchie zerfällt, ihre nicht-deutschen Teile machen sich selbstständig. Der eigentliche Friedensschluss erfolgt aber erst mit den Pariser Vorortverträgen 1919 und 1920.

Blutvergießen mit industriellen Ausmaßen

Das bis dahin schlimmste Blutvergießen der Menschheitsgeschichte hat mindestens neun Millionen Soldaten und sechs Millionen Zivilisten das Leben gekostet. Das Töten auf dem Schlachtfeld nahm erstmals industrielle Ausmaße an. Neuerungen wie die Eisenbahn, das Maschinengewehr und schnell feuernde Artillerie beschleunigten und intensivierten die Kriegsführung in einer Weise, wie man sie bisher nie erfahren hatte. Auch Giftgas wurde erstmals eingesetzt.

Generäle aller Seiten verharrten in der strategischen Mentalität des 19. Jahrhunderts und verheizten ihre Männer bedenkenlos im Inferno der modernen Waffentechnik. Unzählige Soldaten wurden durch die schrecklichen Kriegserlebnisse traumatisiert. Sie wurden zu „Kriegszitterern“, Neurotikern oder ganz irrsinnig.

Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts

Die Frage, wer die Verantwortung für die Entfesselung der Katastrophe trug, beschäftigt die Geschichtsforschung bis heute. Einig sind sich die Historiker weitgehend, dass die Friedensschlüsse von 1919/20 den Kontinent nicht dauerhaft zu befrieden vermochten. Die Sieger nahmen an den Verlierern Revanche, zwangen ihnen demütigende Bedingungen auf.

In Deutschland begünstigte dies den Machtaufstieg eines von Komplexen und Hass erfüllten, aber mit Demagogie begabten Kunstmalers aus der österreichischen Kleinstadt Braunau. Die Folgen der Diktatur Adolf Hitlers sind bekannt. Der US-Diplomat und -Historiker George Kennan bezeichnete deshalb den Ersten Weltkrieg als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

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https://www.weltderwunder.de/kann-man-im-schlaf-lernen/ https://www.weltderwunder.de/kann-man-im-schlaf-lernen/ Kann man im Schlaf lernen? Nachts im Schlaf verarbeiten wir Sinnesreize, die wir tagsüber aufgenommen und gespeichert haben. Aber kann unser Gehirn während der Nachtruhe auch neues Wissen abspeichern? Welt der Wunder Redaktion Tue, 11 Nov 2025 18:00:00 +0000 Welt der Wunder Redaktion Kann man im Schlaf lernen?

Nachts im Schlaf verarbeiten wir Sinnesreize, die wir tagsüber aufgenommen und gespeichert haben. Aber kann unser Gehirn während der Nachtruhe auch neues Wissen abspeichern?

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Envato

Schlaf trägt wesentlich zur Gedächtnisbildung bei und ist für bestimmte elementare Formen der Gedächtnisbildung absolut notwendig. Damit neue Informationen langfristig abgespeichert werden können, müssen sich die entsprechenden Gedächtnisspuren erst festigen. Bevor das geschieht, werden sie nur in einer Art Zwischenspeicher abgelegt. Die unterschiedlichen Schlafstadien scheinen dabei die Gedächtnisbildung in verschiedenen Hirnregionen zu beeinflussen.

Wer gut schläft, lernt besser

Das menschliche Gehirn verarbeitet Sinneseindrücke besonders gut, die kurz vor dem Schlafengehen aufgenommen wurden. Schlaftiefe und Lernerfolg gehen dabei offenbar Hand in Hand. Studien zeigten: Je tiefer der Schlaf, desto bessere Lernerfolge waren festzustellen. Aber können wir während des Schlafens auch neue Informationen aufnehmen, zum Beispiel eine Sprache durch das Abspielen einer Tonaufnahme lernen?

Das Gehirn kann tatsächlich im Schlaf neue Vokabeln lernen – wenn auch nur eine halbe Sekunde lang

Die Psychologieprofessorin Katharina Henke und ihre Kollegen von der Universität Bern haben in einem Experiment nachgewiesen, dass Menschen im Schlaf unbewusst neue Wörter lernen können. Sie spielten 41 Versuchspersonen im Schlaf über Kopfhörer Wortpaare vor. Hiervon war ein Wort ein Begriff in einer Fantasiesprache, das andere die deutsche Übersetzung.

Nach dem Aufwachen konnten sich die Probanden tatsächlich an die Bedeutung der Vokabeln und ihre Bedeutung erinnern. Der Grund: Sie hörten die zu lernenden Vokabeln während einer bestimmten Schlafphase, dem so genannten „Up-State“. In diesem Zustand sind alle Gehirnzellen gleichzeitig aktiv. Die Forscher konnten zudem deutlich feststellen, dass die für das Lernen von Vokabeln verantwortlichen Hirnareale aktiv waren, während sich die Probanden erinnerten.

Allerdings dauert der ständig wiederkehrende „Up-State“ im Gehirn nur etwa eine halbe Sekunde. Das Zeitfenster, in dem das Gehirn im Schlaf neue Informationen aufnehmen kann, ist also extrem spezifisch. Nach Angaben der Forscher konnten die Probanden 60 Prozent der Fantasiewörter richtig einordnen, solange diese in dem sogenannten „Up-State“ über die Kopfhörer abgespielt wurden.

Im Wachzustand lernen wir – noch – um einiges besser

Ein echter Durchbruch im Bereich der Hirnforschung, also – auch wenn die Trefferquote von 60 Prozent noch ausbaufähig klingt. Wer beim Vokabellernen auf Nummer sicher gehen will, sollte sich wichtigen Lernstoff am besten vor dem Schlafengehen aneignen. Über Nacht verfestigen sich die neuen Informationen und können am nächsten Tag wieder abgerufen werden. Diese Methode ist definitiv effektiver als das berühmte Vokabelheft unter dem Kopfkissen.

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