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Tags: #Mythen
]]>Wenn wir im Wachzustand essen, schlucken wir zum Beispiel, um die Nahrung vom Mund in den Magen zu befördern. Dabei verschließt der Kehldeckel den Eingang zum Kehlkopf. So kann die Nahrung ungehindert in die Speiseröhre rutschen. Der Schluckreflex ist angeboren und eine der ersten und wichtigsten Funktionen des Menschen. Er entsteht, wenn der Zungengrund, der Gaumenbogen oder die hintere Rachenwand gereizt werden. Dies geschieht automatisch und kann nicht beeinflusst werden.
Täglich schluckt ein Erwachsener innerhalb von 24 Stunden etwa 600 Mal. Etwa 550 Mal im normalen Wachzustand, davon 200 Mal beim Essen. Dabei produziert er fast einen Liter Speichel. Und was passiert, wenn wir schlafen? Genau wie viele Körperfunktionen, beispielsweise unsere Atmung, Herzfrequenz oder die Körpertemperatur, nimmt im Schlaf auch unser Schluckreflex ab. Er tritt nur noch circa 50-mal auf. Das liegt daran, dass unsere Speicheldrüsen scheinbar ebenfalls schlummern und nur so viel Speichel wie nötig produzieren. Allerdings ist dies immer noch genug, so dass wir ab und zu schlucken müssen.
Übrigens ist es unwahrscheinlich, dass wir nachts haufenweise Spinnen essen: Wenn uns etwas in den Mund fliegt, ist unser Reflex nicht, sie zu verschlucken, sondern auszuspucken. Die Spinne müsste also möglichst direkt in unserem Rachen landen, was eher nicht passiert.
Schlucken im Schlaf kann auch mit bestimmten Schlafstörungen zusammenhängen. Menschen, die an Schlafapnoe leiden, bei der die Atmung während des Schlafs wiederholt aussetzt, schlucken möglicherweise häufiger, um die Atemwege freizuhalten. Dies kann zu Mundtrockenheit führen, da der Speichel schneller verdunstet. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, vor dem Schlafengehen viel Wasser zu trinken oder einen Luftbefeuchter im Schlafzimmer zu verwenden, um die Schleimhäute feucht zu halten.
]]>Tags: #Lernen | #Psychologie | #WoW
]]>Schlaf trägt wesentlich zur Gedächtnisbildung bei und ist für bestimmte elementare Formen der Gedächtnisbildung absolut notwendig. Damit neue Informationen langfristig abgespeichert werden können, müssen sich die entsprechenden Gedächtnisspuren erst festigen. Bevor das geschieht, werden sie nur in einer Art Zwischenspeicher abgelegt. Die unterschiedlichen Schlafstadien scheinen dabei die Gedächtnisbildung in verschiedenen Hirnregionen zu beeinflussen.
Das menschliche Gehirn verarbeitet Sinneseindrücke besonders gut, die kurz vor dem Schlafengehen aufgenommen wurden. Schlaftiefe und Lernerfolg gehen dabei offenbar Hand in Hand. Studien zeigten: Je tiefer der Schlaf, desto bessere Lernerfolge waren festzustellen. Aber können wir während des Schlafens auch neue Informationen aufnehmen, zum Beispiel eine Sprache durch das Abspielen einer Tonaufnahme lernen?
Die Psychologieprofessorin Katharina Henke und ihre Kollegen von der Universität Bern haben in einem Experiment nachgewiesen, dass Menschen im Schlaf unbewusst neue Wörter lernen können. Sie spielten 41 Versuchspersonen im Schlaf über Kopfhörer Wortpaare vor. Hiervon war ein Wort ein Begriff in einer Fantasiesprache, das andere die deutsche Übersetzung.
Nach dem Aufwachen konnten sich die Probanden tatsächlich an die Bedeutung der Vokabeln und ihre Bedeutung erinnern. Der Grund: Sie hörten die zu lernenden Vokabeln während einer bestimmten Schlafphase, dem so genannten „Up-State“. In diesem Zustand sind alle Gehirnzellen gleichzeitig aktiv. Die Forscher konnten zudem deutlich feststellen, dass die für das Lernen von Vokabeln verantwortlichen Hirnareale aktiv waren, während sich die Probanden erinnerten.
Allerdings dauert der ständig wiederkehrende „Up-State“ im Gehirn nur etwa eine halbe Sekunde. Das Zeitfenster, in dem das Gehirn im Schlaf neue Informationen aufnehmen kann, ist also extrem spezifisch. Nach Angaben der Forscher konnten die Probanden 60 Prozent der Fantasiewörter richtig einordnen, solange diese in dem sogenannten „Up-State“ über die Kopfhörer abgespielt wurden.
Ein echter Durchbruch im Bereich der Hirnforschung, also – auch wenn die Trefferquote von 60 Prozent noch ausbaufähig klingt. Wer beim Vokabellernen auf Nummer sicher gehen will, sollte sich wichtigen Lernstoff am besten vor dem Schlafengehen aneignen. Über Nacht verfestigen sich die neuen Informationen und können am nächsten Tag wieder abgerufen werden. Diese Methode ist definitiv effektiver als das berühmte Vokabelheft unter dem Kopfkissen.
]]>Keine andere Wüste ist tödlicher: 50 Grad Celsius plus am Tag, 20 Grad minus in der Nacht und ständig Stürme. Trotzdem zeugen in der Taklamakan im Nordwesten Chinas 4.000 Jahre alte Mumien und Geisterstädte von vergangenen Hochkulturen. Wir begeben uns auf eine Reise in die Todeszone.
Wer durch diese Wüste wandert, verliert sich in einem Sandmeer, das sich auf 400 Kilometern nicht verändert. Dazu kommen: Eiseskälte, Gluthitze, Wassermangel und 100 Meter hohe Dünenkämme, in deren Sand die Füße bei jedem Schritt versinken, als sei es eine zähe Flüssigkeit. Und das sind schon die guten Tage in der Taklamakan, meist im September und Oktober.
Foto: iStock / Lutz Berlemont
Bernard
Sobald der gefürchtete Schwarze Sandsturm, der Kara Buran, für Tage oder Wochen losbricht, wird aus der endlosen Dünenwelt eine schwarze Hölle. Dann bleibt vom Licht der Sonne nur ein mattes Glimmen übrig. Staub und aufgewirbelte Sandpartikel verstopfen die Lunge und verhindern die Sauerstoffaufnahme. Der Mensch erstickt.
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Foto: Imago / AGB Photo
Die Wüste gibt ihre Toten frei und verschlingt sie von Neuen. Immer wieder bläst der Wind den Sand weg von Gebeinen aus mehreren Jahrtausenden. Ganze Gruppen verdursteter Siedler oder verirrter Abenteurer tauchen plötzlich auf. Sie erinnern daran, die Wasservorräte und die eingeschlagene Richtung lieber zweimal zu prüfen.
Foto: iStock / Konstantin Novakovic
So schnell die Toten ins Blickfeld rücken, so schnell bedeckt der Wind sie wieder. Das ist der Grund, warum selbst die verlorenen Städte der Wüste zunächst entdeckt wurden und spätere Expeditionen sie einfach nicht mehr wiederfinden konnten. Wer hier stirbt, wird lange Zeit überdauern: Die extreme Hitze und der Mangel an Wasser konservieren die Toten der Taklamakan zu Mumien.
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Alle fünf Kilometer stehen Pumpenhäuser, um die Arbeiter mit Wasser zu versorgen. Pausenlos sind sie damit beschäftigt, die Straße von Sand zu befreien und die beiden etwa 60 Meter breiten, künstlich angelegten Grünstreifen zu erhalten – ein improvisierter Schutz vor der Gier der Wüste.
Doch warum baut man für Millionen von Euro auf Sand? Unter der Taklamakan schlummern gewaltige Schätze: Öl und Gas.
Vier bis sechs Milliarden Kubikmeter Schmelzwasser fließen jedes Jahr von den umliegenden Bergen in die Taklamakan. Doch davon bleiben nur Ströme aus Sand übrig.
Man kann Wochen unterwegs sein, ohne ein einziges Tier zu sehen. Die Temperaturen schwanken innerhalb von 24 Stunden um bis zu 70 Grad Celsius. Umgeben von hohen Bergen und Tausende Kilometer von allen Meeren entfernt, hat die Luft hier bereits ihre gesamte Feuchtigkeit verloren. Regentropfen würden in der Tageshitze schon in der Luft wieder verdampfen. Höchstens nachts besteht die Chance auf etwas Schnee.
Von Februar bis Juni wütet alle paar Tage der Kara Buran, der „Schwarze Sandsturm“. Oft verdunkelt er für Wochen den Himmel. Karawanen, ganze Städte und angeblich sogar eine Armee des chinesischen Kaisers hat er unter meterhohen Dünen begraben. Manchmal trübt ein Orkan aus der Wüste den Blick der Bewohner Pekings, obwohl die chinesische Hauptstadt rund 2500 Kilometer weiter östlich liegt.
Sand aus der Taklamakan färbte schon Alpengletscher dunkel. Analysen ergaben: In nur zwei Wochen hatte eine Wolke aus Billionen von Staubpartikeln eine Strecke von rund 20.000 Kilometern zurückgelegt. Der Gruß aus der Wüste überquerte China, den Pazifik, Nordamerika und schließlich sogar den Atlantischen Ozean, bis der Staub in Zentraleuropa zu Boden sank.
In der Kälte der Nacht sind Geräusche hörbar. Geister? Kinder lachen und schreien. Dann bellen auf einmal Hunde. Auch Glocken läuten. Immer lauter wird der Lärm: Die Wüste „singt“. Die Geräusche entstehen, wenn Sand abrutscht. Die Schallwellen der einzelnen Sandkörner verstärken sich, zusätzlich wirkt die Oberfläche der Düne wie die Membran eines Lautsprechers. Mehr als 100 Dezibel kann der Dünenchor erreichen, etwa so laut wie eine Kettensäge aus einem Meter Abstand.
Phänomene wie diese machten die Taklamakan jahrhundertelang zu einer No-go-Area. „Nur die Gebeine der Toten weisen den Weg“, beklagte der Mönch Faxian Anfang des 5. Jahrhunderts. Die Geister der vielen Toten ziehen in der Wüste umher, so der Glaube. Tatsächlich bergen die Toten der Taklamakan einige Geheimnisse, die die Archäologen bis heute nicht lüften konnten: Mehr als 100 sehr gut erhaltene Mumien haben sie bereits in den Ruinen vergessener Städte gefunden, einige von ihnen mindestens 4000 Jahre alt. Die Taklamakan und Lop Nor, der kleine Bruder im Osten, gelten als zwei der größten Schatzkammern der Erde – aber auch als zwei der unzugänglichsten.
Dandan Oilik, die legendäre Wüstenstadt war einst ein Zentrum des Buddhismus und wichtige Handelsstation. Bis 1998 galt sie als unauffindbar. Wie spitze Raubtierzähne ragen verdorrte Holzpfeiler aus den Dünen. 18 verschiedene Gebäudekomplexe sind erkennbar, darunter jahrtausendealte Tempel.
Aber wie kann es sein, dass ausgerechnet hier Städte blühten? Bis vor etwa 2000 Jahren war das Klima in der Taklamakan längst nicht so lebensfeindlich wie heute. Damals gab es Wasser, die Grundlage für blühende Wüstenstädte. Diese Oasen galten als wichtige Stationen entlang der antiken Seidenstraße, des bedeutendsten Highways zwischen dem Fernen Osten und Europa. Die Handelsstädte waren damals Schmelztiegel der Zivilisationen. Das beweisen die hervorragend konservierten Fundstücke und Wandzeichnungen: Buddhisten, Inder, Türken gehören zu denen, die hier Spuren hinterlassen haben.
Doch scheint die Taklamakan fest in europäischer Hand gewesen zu sein, das legen zumindest die mumifizierten Körper nahe. Die meisten der untersuchten Körper waren groß, blond, mit langen Nasen und tief liegenden Augen. DNA-Analysen bestätigten die enge Verwandtschaft. Was hat die Europäer dorthin getrieben? Warum verschwanden sie wieder aus dem lokalen Genpool? Und was hat die Bewohner veranlasst, ihre mächtigen Städte so plötzlich aufzugeben? Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel. Die Forscher spekulieren, dass eines der Erdbeben, die die Wüste noch heute häufig erschüttern, den Wasserkreislauf unterbrochen und die Taklamakan trocken gelegt haben könnte.
Unter dem Sand lagern gewaltige Vorkommen an Gas und Erdöl. Um sie zu erschließen, baute China die längste Wüstenstraße der Welt. Auf über 500 Kilometern teilt der zweispurige Tarim-Highway die Taklamakan in eine Ost- und eine Westhälfte. Der Bau war extrem aufwendig und ein Meisterstück der Ingenieurskunst: Der instabile, sandige Untergrund wurde verschmolzen, um eine stabile Basis für den Asphalt zu schaffen. Millionen von Bäumen mussten gepflanzt werden, um die Dünen aufzuhalten. Über 200 Arbeiter wohnen entlang der Straße, um diesen künstlichen Wald zu pflegen und Sand wegzufegen. Die Kosten für Bau und Instandhaltung machen diesen Asphaltstreifen zur teuersten Straße der Welt.
]]>Tags: #Abnehmen | #Diät | #Ernährung
]]>Damit unser Körper arbeiten kann, braucht er aus Nahrung gewonnene Nährstoffe. Diese werden im Körper verbrannt und die resultierende Energie wird für die Funktionen des Körpers verwendet. Dazu gehören die Muskelbewegungen, die Gehirnaktivität, die Verdauung und das Aufrechterhalten der Körpertemperatur.
Nehmen wir zu viele Kalorien zu uns, bilden sich Einlagerungen von Fettgewebe zwischen der Haut und den darunterliegenden Organen – in der Alltagssprache Fettpolster genannt.
Bekommt der Körper allerdings zu wenig Nahrung, greift er auf solche Reserven zurück und wandelt diese in Energie um. Etliche Studien haben ergeben: Wer nichts isst und nur Wasser trinkt, kann pro Tag bis zu 580 Gramm Gewicht verlieren.
Eine derart extreme Drosselung der aufgenommenen Nährstoffe führt allerdings zu einigen Problemen. Bekommt der Organismus weniger Energie als gewohnt, nimmt seine Leistung ab. Zudem schaltet er seinen Stoffwechsel auf Sparflamme, weil er immer weniger Nährstoffe zum Verbrennen erhält. Da dem Körper durch eine längere Nulldiät auch Eiweiß fehlt, muss er auf die Reserven in den Muskeln zugreifen. Das Resultat ist ein Abbau der Muskelmasse, umgangssprachlich als Muskelschwund bezeichnet.
Registriert der Körper infolge einer Diät eine Unterversorgung an Kalzium, deckt er seinen Bedarf, indem er die eigene Knochensubstanz abbaut. Zudem verliert der Körper durch Schwitzen lebenswichtige Salze und Mineralstoffe. Die Folgen von Mangelernährung sind somit Kraftlosigkeit, Konzentrationsstörungen, ein geschwächtes Immunsystem, brüchige Nägel und Haarausfall.
Zudem gibt es keinen Garant dafür, dass der Körper überhaupt Fett abbaut. In vielen Fällen verliert er stattdessen im Körper angesammelten Zucker. Dieser wird als Glykogen mithilfe von Wasser entweder in der Leber oder der Muskulatur gespeichert. Ferner nimmt der Körper bedingt durch den heruntergefahrenen Stoffwechsel nach mehreren Tagen Nulldiät oft kaum noch ab.
Als maximale Zeit, die ein gesunder Erwachsener ohne Nahrung überleben kann, gibt die Medizin 60 Tage an. Nach einer derart langen Zeit ohne Nahrungszufuhr arbeitet der Körper nur noch auf Sparflamme. Schließlich baut er sogar die eigenen Organe ab, um Energie zur Lebenserhaltung zu schöpfen. Letzten Endes tritt der Tod durch Kreislaufversagen ein.
Wer seine Gesundheit schonen will, sollte daher auf Nulldiäten verzichten und stattdessen eine Fastenkur wählen. Das klassische Heilfasten bedeutet zwar ebenso einen Verzicht auf feste Nahrung. Jedoch sorgt es für eine Zufuhr wichtiger Vitamine und Mineralien durch Säfte, Kräutertees und Gemüsebrühe.
Noch empfehlenswerter ist, zwischen 500 und 700 Kilokalorien täglich einzusparen und sich sonst gesund mit magerem Fisch und Fleisch, Vollkorn, Gemüse und Obst zu ernähren. So schwinden die Pfunde zwar langsamer, doch die Gefahr eines Jo-Jo-Effekts ist geringer. Ferner ist ausreichend Sport zur Bekämpfung der Fettpolster wichtig. Körperliche Betätigung verbrennt nicht nur zusätzliche Kalorien, sondern sorgt ebenso für gesunde Muskeln.
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]]>Die tagaktive Vipernart lebt in Mooren, feuchten Wiesen und am Waldrand. Wenn Gefahr droht, flüchtet sie normalerweise. Die Begegnung mit Menschen meiden sie, meist verkriecht sie sich bei der kleinsten Erschütterung des Bodens. Wenn ihr jemand zu nahe kommt und sie sich in die Enge getrieben fühlt, faucht und zischt sie; nur in größter Not greift sie zur Verteidigung an.
Beißt sie einen Menschen mit ihren zwei Giftzähnen, fühlt es sich wie ein besonders schmerzhafter Wespenstich an. Die Haut schwillt an und verfärbt sich violett. Es können Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Starke Nebenwirkungen sind Atemnot und Kreislaufbeschwerden. Die Dosis des Giftes ist für gesunde Menschen ungefährlich, erst ab etwa sieben Bissen einer Kreuzotter wird es riskant. Nur für Kinder (aufgrund ihres geringen Körpergewichts) sowie kranke und alte Menschen kann ein Biss lebensgefährlich werden.
Nach einem Schlangenbiss hilft es, noch einen Blick auf das Tier zu erhaschen und die Art zu identifizieren. Zum einen können auch ungiftige Schlangen zubeißen und zum anderen kann der Arzt nur das richtige Gegengift spritzen, wenn er die Schlangenart kennt. Auf keinen Fall sollten Betroffene versuchen, die Wunde auszubrennen, auszusaugen, abzubinden oder mit Alkohol zu desinfizieren. Ein loser Verband zum Kühlen, die betroffene Stelle ruhigstellen und ein Arztbesuch sind ratsam.
Die braune oder graue Kreuzotter erkennt man an ihrem gezackten Muster, handelt es sich um ein schwarzes Exemplar ist sie komplett einfarbig. Die Vipernart ist sehr selten, deshalb steht sie in Deutschland unter Naturschutz. In manchen Bundesländern gilt sie als vom Aussterben bedroht. Schuld daran sind vor allem die Verluste ihrer Lebensräume, denn immer mehr Weiden und Wälder verschwinden.
Die Kreuzotter ist die einzige in Deutschland heimische giftige Schlange. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Europas und Asiens. Kreuzottern sind lebendgebärend, das heißt, sie legen keine Eier, sondern bringen lebende Junge zur Welt. Dies geschieht in der Regel alle zwei bis drei Jahre, wobei ein Wurf aus bis zu 20 Jungschlangen bestehen kann. Die Jungtiere sind bereits bei der Geburt giftig und können sich sofort selbstständig ernähren.
Um die Population der Kreuzotter zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten, werden verschiedene Naturschutzmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Renaturierung von Mooren und Feuchtgebieten, die Ausweisung von Schutzgebieten und die Aufklärung der Bevölkerung über den Wert und die Bedeutung dieser Reptilien für das Ökosystem. Landwirte werden ermutigt, extensivere Bewirtschaftungsmethoden anzuwenden, die den Lebensraum der Kreuzotter weniger beeinträchtigen. Auch die Anlage von Hecken und Trockenmauern kann dazu beitragen, geeignete Lebensräume für die Kreuzotter zu schaffen.
]]>Tags: #Gesundheit | #Tiere
]]>Sie ist etwa 25 Millimeter groß und damit fast doppelt so groß wie ihre Verwandten Biene und Wespe: die Hornisse. Eine Königin schafft es im Durchschnitt sogar auf 35 Millimeter. Doch nicht allein wegen ihrer Größe jagt sie so manch einem Angst und Schrecken ein. Denn ihr Stich ist aufgrund des dicken Stachels besonders schmerzhaft. Aber macht sie das allein so gefährlich? Nein, sagt etwa der deutsche Naturschutzbund NABU.
Das Gift einer Hornisse ist demnach nicht stärker als das einer Wespe, Bienengift sei sogar 3,6-mal so stark. Warum der Stich trotzdem so weh tut, liegt zum einen am durchschnittlich 3,5 Millimeter langen Stachel, der immerhin einen Millimeter länger ist als der ihrer kleineren Verwandten. Zum anderen sondert die Hornisse den Stoff Acetylcholin ab, der nicht im Bienen- oder Wespengift, zu finden ist. Diese Substanz wird als brennend empfunden und ruft somit einen stärkeren Schmerz hervor.
Um von den Stichen der sogenannten Vespa crabro getötet zu werden, müsste man schon sehr übles Pech haben: Für einen gesunden Erwachsenen wären mehrere hundert Stiche nötig, um ihn lebensbedrohlich zu vergiften – die Volksweisheit „sieben Stiche töten ein Pferd, drei Stiche töten einen Menschen“ ist somit hinfällig. Selbst eine Ratte überlebt bis zu 60 Stiche, für Mäuse wird es ab sechs Stichen gefährlich. Da ein voll entwickeltes Hornissenvolk zwischen 400 und 700 Tiere beinhaltet, müsste ein Mensch schon in ein ganzes Nest fallen, um annähernd in Gefahr zu geraten. Denn ebenso wie Wespen und Bienen sind Hornissen friedlich und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen und nicht fliehen können.
Der Kontakt zu den Menschen kommt allerdings eher selten vor. Anders als Wespen, die im Hochsommer ziemlich lästig sein können, interessieren sich Hornissen nicht für Süßes wie Kuchen oder Eis. Das minimiert die Gefahr von Hornissenstichen in Mund oder Rachen, was zu Erstickung führen könnte.
Ein Hornissenstich wird erst dann gefährlich, wenn der Gestochene zu den zwei bis drei Prozent der Bevölkerung gehört, die Allergiker sind. Die allergische Reaktion beginnt mit Nesselsucht, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, in manchen Fällen kann sogar Atemnot auftreten. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man dann sofort einen Arzt aufsuchen. Eine schwere Allergie entwickelt sich jedoch erst, wenn man bereits mehrmals gestochen wurde.
Dass man auf eine Hornisse trifft, kommt jedoch recht selten vor, denn aufgrund ihres schlechten Rufs wurde sie oft verfolgt und in vielen Regionen Mitteleuropas ist die Hornisse mittlerweile vom Aussterben bedroht. Sie zählt seit 1987 zu den geschützten Arten - die Tiere dürfen nicht getötet oder ihre Nester zerstört werden. Statt einen Kammerjäger zu rufen, reicht es, das Nest abzusichern - zum Beispiel durch Anbringen von Fliegendraht. Man sollte sich also eher fragen: Wer muss hier vor wem Angst haben?
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]]>Antikörper sind Proteine. „Sie werden von sogenannten B-Zellen produziert“, erklärt Pharmakologe Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) in Berlin. „Jeder Mensch und jedes Säugetier können bis zu 300 Millionen verschiedene Antikörper-Sorten bilden.“
Antikörper sind wie Spürhunde: Sie nehmen die Witterung auf, gehen im Körper auf die Suche nach Krebszellen, Viren und anderen Krankmachern und machen diese unschädlich. „Mittlerweile sind Antikörper in jedem dritten neuen Medikament enthalten“, so Throm. „Sie kommen bei Krebs und Entzündungserkrankungen, bei Migräne, Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit und Stoffwechselstörungen zum Einsatz.“
Morbus Bechterew ist eine entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankung, die zur Versteifung der Kreuzdarmbeingelenke führt. In Deutschland sind etwa 350.000 Menschen betroffen. Die Krankheit verursacht starke, tief sitzende chronische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Wird Morbus Bechterew unzureichend oder gar nicht behandelt, kann die Wirbelsäule versteifen, was die Bewegungsfreiheit des Patienten massiv einschränkt.
In der Morbus-Bechterew-Therapie kommt eine Kombination aus Krankengymnastik und Medikamenten zum Einsatz. Die Behandlung setzt zunächst auf nicht steroidale Antirheumatika und Kortisonpräparate. Wirken diese nicht ausreichend gegen Schmerzen und Entzündungen, kann der Arzt Biologika mit Wirkstoffen wie Secukinumab verschreiben. Bei Biologika handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Antikörper. Sie schalten gezielt bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers aus, bei Secukinumab ist es der Stoff Interleukin-17A.
Es war ein langer Weg von der Entdeckung der Antikörper Ende des 19. Jahrhunderts bis zum breiten medizinischen Einsatz heute. Der Deutsche Emil von Behring entdeckte sogenannte Antitoxine im Blut von infizierten Tieren. Dadurch gelang es dem Mediziner, an Diphtherie erkrankte Kinder zu heilen – zur damaligen Zeit starb jedes zweite Kind an der ansteckenden, durch Bakterien verursachten Infektionskrankheit. Von Behring legte mit seiner Entdeckung, für die er 1901 den Medizin-Nobelpreis erhielt, den Grundstein für die Antikörper-Therapie.
Doch zunächst standen die Mediziner vor einem Problem. „Lange Zeit konnte man Antikörper nur aus Blut gewinnen und immer nur als Gemisch unterschiedlicher Sorten“, weiß Dr. Throm. In den 1970er-Jahren gelang dann der Durchbruch: Der deutsche Biologe Georges Köhler und der argentinische Chemiker César Milstein entwickelten die sogenannte Hybridom-Technik. Nun war es möglich, bestimmte Antiköper gezielt in großer Menge herzustellen. Mittlerweile ist diese Technik aber veraltet. Dr. Throm: „Heute werden Antikörper mit anderen Zellen produziert, die dazu gentechnisch mit den nötigen Genen ausgestattet wurden.“
Eine große Herausforderung bleibt: „Antikörper bestehen aus mehr als 20.000 Atomen, sind also sehr groß und können noch nicht jede Stelle des Körpers erreichen“, berichtet Pharmakologe Dr. Throm. Forscher würden aktuell an Medikamenten mit verkleinerten Antikörpern arbeiten. Diese Nanobodies würden sich gegen zahlreiche weitere Krankheiten einsetzen lassen – und mit geringeren Nebenwirkungen einhergehen.
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Freud litt selbst unter massiven Ängsten – beispielsweise fürchtete er sich davor, die Straße zu überqueren oder Eisenbahn zu fahren. Zur Behandlung setzte er sich diesen Situationen aus.
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International
Die empirische Basis für Freuds Psychoanalyse ist verschwindend gering: Die Anzahl seiner Patienten war sehr überschaubar. Selbst bekennende Befürworter der Freudschen Lehre geben zu, dass die gesammelten Daten nicht als handfeste Belege seiner Theorie ausreichen.
Im Freud Museum in Wien können die Besucher durch die Lebens- und Arbeitsräume des Begründers der Psychoanalyse wandern.
Wie funktioniert sie, die menschliche Psyche? Um dieses komplexe Konstrukt sich selbst und anderen begreiflich zu machen, wendet sich Freud unter anderem auch den Träumen seiner Patienten zu. Daraus entwickelte er die Ansicht, dass wir viele unsere Entscheidungen unbewusst treffen.
Die berühmte „Freudsche Fehlleistung“, in der Umgangssprache der „Freudsche Versprecher“ genannt: Freud war der Meinung, dass Versprecher wie „Schwein“ statt „Schein“ immer verborgene Motive und Haltungen offenbaren. Heute dagegen nimmt man an, dass die meisten Versprecher tatsächlich nur Versprecher sind.
Von ihm geprägte oder bekannt gemachte Begriffe wie narzisstisch, Verdrängung und Trieb sind Allgemeingut. Doch gleichzeitig ist die wissenschaftliche Leistung des Begründers der Psychoanalyse, der bis zu seinem Tod am 23. September 1939 praktizierte, umstritten.
Angst ist ein lebenswichtiges Gefühl, das uns vor Gefahren warnt. Reagieren Menschen in eigentlich harmlosen Situationen mit übertriebener Panik, leiden sie an einer sogenannten Angststörung. Ausgerechnet Sigmund Freud erforschte sie nicht nur, er litt auch selbst massiv darunter. Er klassifizierte die Angststörung als Angsthysterien (mit situativen Auslöser) und als Angstneurosen (ohne situativer Ursache).
Als wohl erster Experte beschrieb er die sogenannte Agoraphobie, die Angst vor bestimmten Orten oder Situationen. Freud zwang sich dazu, die beängstigenden Bedingungen auszuhalten und empfahl allen Psychoanalytikern, ihre Patienten direkt mit den Panik auslösenden Orten oder Situationen zu konfrontieren, um sie zu überwinden. Therapeuten setzten auch heute noch häufig diese Therapie zur Behandlung ein.
„Viele glauben, dass die Freudsche Lehre nur Humbug ist. Einer der Gründe dafür: Die empirische Basis, auf der Freud seine Lehre zur Erklärung der menschlichen Psyche aufbaute, war nach heutigen Maßstäben lächerlich schmal. Sie umfasste eine sehr überschaubare Anzahl von Patienten, die zufällig den Weg zu ihm in die Wiener Berggasse gefunden hatten.
Freuds vielleicht wichtigste Erkenntnis überhaupt – dass die meisten psychischen Probleme in der Sexualität wurzeln – wurde schon von seinem Kronprinzen Carl Gustav Jung angezweifelt. Der Ödipuskomplex? Geht auf ein Kindheitserlebnis Freuds zurück, kann nach heute vorherrschender Meinung aber keine allgemeine Gültigkeit beanspruchen. Selbst bei der berühmten Freudschen Fehlleistung soll der Meister sich geirrt haben.
Freud war der Meinung, dass Versprecher wie Schwein statt Schein immer verborgene Motive und Haltungen offenbaren. Heute dagegen nimmt man an, dass die meisten Versprecher einfach nur Versprecher sind. So greift das Gehirn bei ähnlich klingenden Fremdwörtern oft auf das bekanntere zurück – und dann kommt statt ökumenisch eben ökonomisch heraus.
Ein Freudsches Konzept, das heute wieder stärker anerkannt wird als noch vor einigen Jahrzehnten, ist die Macht des Unbewussten. Unbewusste Vorgänge können unsere Einstellungen und unser Verhalten beeinflussen. Zum Beispiel ist die Werbung ganz auf unterschwellige Beeinflussung ausgerichtet. Ein Erbe Freuds ist auch die Psychoanalyse als anerkannte Therapie für psychische Störungen. Allerdings sind die weitaus meisten Therapeuten heute keine Freudianer, sondern Verhaltenstherapeuten. Der wichtigste Unterschied: Sie wollen die Probleme des Patienten möglichst schnell beheben und dafür nicht erst lange Ursachenforschung betreiben, indem sie in seiner Vergangenheit herumstochern. Unbestritten ist hingegen, dass es oft schon guttut, über Probleme überhaupt erst einmal offen zu sprechen – dafür muss man nicht krank sein, das gilt für jeden. Auch diese Erkenntnis geht zum Teil auf Freud zurück, der seine Patienten zum Erzählen auf die Couch bat.
Freuds Lehre des Redens und Zuhörens ist auch heute noch ein Wegweiser für den zwischenmenschlichen Umgang. Es gab zu seiner Zeit auch ganz andere, sehr menschenfeindliche Erklärungsversuche für die drastische Zunahme psychischer Krankheiten: Demnach waren die vielen Neurosen und Hysterien des Fin de Siècle um 1900 Ausdruck einer allgemeinen Degenerierung des Erbguts.
Freud stellte dagegen nicht die Gene in den Mittelpunkt, sondern die ganz persönliche Lebensgeschichte des einzelnen Menschen. Schließlich kommt ihm der Verdienst zu, die Sprachlosigkeit des 19. Jahrhunderts bei allem, was mit Sexualität zu tun hatte, überwunden zu haben. Dies konnte ihm nur gelingen, weil er ein brillanter Schreiber war, dessen Bücher bis heute ein großer Lesegenuss sind. Sogar seine erbittertsten Gegner gestehen ihm denn auch zu, dass er den Nobelpreis verdient hätte: nicht für Medizin, wohl aber für Literatur.
]]>Tags: #Gehirn | #Gehirnjogging | #WoW
]]>Großes Aufsehen erregte vor einigen Jahren eine britische Studie, die in Zusammenarbeit von der Universität Cambridge und dem Fernsehsender BBC entstand. Über 10.000 Probanden nahmen daran teil und mussten über sechs Wochen hinweg dreimal wöchentlich sechs Trainingsaufgaben in zehn Minuten lösen. Vor und nach dem Experiment mussten sie einen Gedächtnistest lösen – das Ergebnis: Die Gehirnjogging-Übungen hatten keinen messbaren Effekt auf das logische und räumliche Denken und das Kurzzeitgedächtnis. Andere Wissenschaftler kritisieren allerdings die kurzen Trainingseinheiten.
Doch auch eine Untersuchung des Global Council on Brain Health kam zu einem ähnlichen ernüchternden Schluss: Zwar halten Denkspiele das Gehirn aktiv, sie scheinen aber nicht die täglichen Denkleistungen zu verbessern. Kreuzworträtsel und Sudoku helfen zudem offenbar nicht das Risiko einer Demenz zu verringern, so die Organisation. Viele weiter Studien bestätigen dies.
Doch bei ganz speziellen Trainingseinheiten konnten positive Effekte belegt werden: Die US-Wissenschaftlerin Jerri Edwards hat über 50 Studien zum Thema „Speed of Processing“ ausgewertet und eine eigene Untersuchung gemacht. Bei solchen Spielen geht es zum Beispiel darum, ein Gegenstand in der Mitte eines Bildschirms voller Dinge zu identifizieren und gleichzeitig ein bestimmtes Objekt im peripheren Sichtfeld zu entdecken. Sie dienen dazu die Auffassungsgabe zu trainieren.
Das Ergebnis: Auch im Alltag waren die Teilnehmer nach dem Training aufmerksamer, sie waren etwa beim Autofahren konzentrierter. Außerdem erkrankten die älteren Probanden seltener an Demenz. Nach mindestens zehn solcher Sitzungen war ihr Risiko im Vergleich zur Kontrollgruppe nach zehn Jahren um fast die Hälfte reduziert. Zudem blieben sie auch allgemein länger geistig fit.
Ob Gehirnjogging also wirklich hält, was es verspricht, ist umstritten und hängt von den speziellen Übungen ab. Sicher ist, dass der Geist jung bleibt, wenn man ständig neue Dinge erlernt wie eine andere Sprache oder ein Musikinstrument, soziale Kontakte pflegt, sich gesund ernährt, viel trinkt und Sport treibt.
]]>Tags:
]]>Das Geschlecht der Babykrokodile ist nicht etwa wie bei Säugetieren von Geschlechtschromosomen abhängig. Weibliche Säuger besitzen nämlich zwei X-Chromosomen und männliche ein X- und ein Y-Chromosom. Bei Vögeln ist das genau andersherum: Weibchen besitzen ein Z- und ein W-Chromosom, Männchen zwei Z-Chromosomen. Eine derartige Geschlechtsbestimmung kommt zwar auch bei manchen Reptilien vor, jedoch können auch ganz andere Faktoren entscheidend sein. Im Fall der kleinen Krokodile braucht man, um sicher zu sein, ein Thermometer.
Bis circa 30 Grad Celsius wachsen in den Eiern Weibchen heran, bis 34 Grad beide Geschlechter und ab 34 Grad nur noch Männchen. Temperaturabhängige Geschlechtsdetermination nennt sich dieser Vorgang, der bei verschiedenen Eier legenden Reptilien vorkommt. So zum Beispiel auch bei Bartagamen. Allerdings haben diese die gleiche Chromosomenverteilung wie Vögel.
Doch durch die zunehmend steigenden Temperaturen wurden aus genetischen Männchen anatomische Weibchen – eine Geschlechtsumwandlung durch Hitze. Auch diese Tiere sind in der Lage, Eier zu legen. Bei ihren Jungen wird das Geschlecht jedoch nur noch durch die Temperatur bestimmt, die Chromosomen spielen keine Rolle mehr. Auf diese Weise könnte das weibliche W-Chromosom bei Bartagamen bald völlig verloren gehen.
Dass es sich hierbei um einen massiven Eingriff in die Biologie der Tiere handelt, ist klar. Langfristig gesehen kann das dramatische Folgen haben. Bei Schildkröten zeigt sich das bereits jetzt. Wissenschaftler mussten feststellen, dass an mehreren Stränden mittlerweile 99 Prozent der geschlüpften Schildkröten Weibchen sind. Denn auch bei diesen Reptilien bestimmen die Temperatur und Feuchtigkeit des Sandes, in den die Eier abgelegt werden, das Geschlecht.
Anders als bei Krokodilen bilden sich bei warmer Temperatur allerdings Weibchen. Theoretisch sorgt die Umwelt mit ihrem wechselnden Wetter für ein natürliches Gleichgewicht in der Fortpflanzung. Der Klimawandel und die Erwärmung von Luft und Gewässern bringen das allerdings durcheinander. In einigen Jahren wird der Anteil der Schildkrötenmännchen unter Umständen so gering sein, dass Bestände nicht mehr aufrechterhalten werden können.
]]>Tags: #Klimawandel | #Nachhaltigkeit | #Psychologie
]]>Seit Jahren ist bekannt, dass das Wetter einen Einfluss auf die menschliche Psyche haben kann. Das liegt unter anderem daran, dass die Sonneneinstrahlung direkten Einfluss auf die Produktion des Glückshormons Serotonin hat. Bekommt der Körper weniger Sonnenstrahlen ab und produziert deshalb weniger Serotonin, fühlen sich viele Menschen schlapp und antriebslos.
Vor allem extreme Wetterphänomene wie Hitzeperioden oder Starkregen – Ereignisse, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden – standen im Fokus der Forscher. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich der Klimawandel negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt.
Die Forscher um den promovierten Wissenschaftler Kelton Minor kamen zu dem Ergebnis, dass während der historischen Hitzewelle von 2021 im Nordwesten der USA die negative Stimmung auf Twitter zehnmal höher war als bei durchschnittlichen Hitzewellen.
Für die Forscher ist dies ein Beleg dafür, dass der Mensch nicht in der Lage ist, sich an veränderte Wetterbedingungen und damit an den Klimawandel anzupassen. Dies sei aber dringend notwendig, da extreme Bedingungen in Zukunft zunehmen werden. Als weiteren Grund nannten Minor und seine Kollegen die weltweit zunehmende Klimaangst.
Manche Psychologen berichten auch von Patienten, die bei schlechtem Wetter besser gelaunt sind. Dies kann jedoch ein Zeichen für eine Depression sein. Denn während sonniges Wetter viele Menschen euphorisch stimmt, spüren depressive Menschen diesen Effekt nicht.
Bei schlechtem Wetter hingegen nehmen depressive Menschen wahr, wie sich die Stimmung ihrer Mitmenschen verschlechtert, während ihre eigene Stimmung unverändert bleibt bleibt. Diese Wechselwirkung kann zu einer Verbesserung der Stimmung führen.
]]>Als Cappuccino, Latte Macchiato, Espresso oder schwarz – Kaffee ist das beliebteste Getränk in Deutschland. Dabei stellen sich viele Kaffeetrinkende die Frage, ob Kaffee entwässernd wirkt. Denn häufig meldet sich nach dem Genuss einer Tasse Kaffee die Blase.
Die Antwort lautet allerdings: Nein. Dieser Irrtum besteht, da Studienergebnisse falsch interpretiert wurden. Heute belegen zahlreiche Untersuchungen, dass Kaffee dem Körper kein Wasser entzieht.
Das enthaltene, anregend wirkende Koffein wirkt zwar leicht harntreibend, aber nur bei unregelmäßigen Konsum – und nur für kurze Zeit. Wer jeden Tag mehrere Tassen Kaffee trinkt, wird bald keinen Effekt mehr feststellen. Im Gegensatz zum lange verbreiteten Irrglauben darf Kaffee also zur täglichen Flüssigkeitsbilanz dazugezählt werden. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, Kaffee ohne Ende zu trinken.
Da die belebende Wirkung das Herz-Kreislauf-System beeinflusst, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung höchstens 350 Milligramm Koffein am Tag. Das entspricht in etwa drei bis vier Tassen Kaffee. Als Durstlöscher sind Wasser und ungesüßte Früchte- oder Kräutertees besser geeignet.
An Kaffeebäumen und -büschen wachsen rote Kirschfrüchte. Diese sind essbar und erinnern vom Geschmack her an eine Kombination aus Pfirsich und Wassermelone.
Die eigentliche Kaffeebohne ist der Samen, der sich in der Kaffeefrucht befindet. Sie wird nur aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit zu einer Bohne als solche bezeichnet.
Im Äthiopien des 9. Jahrhunderts soll ein Ziegenhirte seine Tiere dabei beobachtet haben, wie sie die Früchte von einem Kaffeebaum fraßen. Ihm fiel auf, wie munter die Ziegen plötzlich wurden. Die erste schriftliche Fassung dieser Geschichte stammt aus dem 16. Jahrhundert, wirkt jedoch nicht unbedingt glaubwürdig. Denn eigentlich hätten die Ziegen ja die Samen der Kaffeefrucht fressen müssen, um eine belebende Wirkung zu spüren.
Eine Überdosis Kaffee kann tatsächlich zum Herzstillstand führen. Allerdings müsste man innerhalb von kurzer Zeit ganze 30 Tassen zu sich nehmen.
Seit 150 Jahren wird der meiste Kaffee in Brasilien angebaut. 2020 wurden dort mehr als 58 Millionen 60-Kilogramm-Säcke produziert.
Der Kater „Creme Puff“ wurde 38 Jahre alt und ist somit Weltrekordhalter im Guinness-Buch der Rekorde. Sein Herrchen will ihm jeden Morgen eine Tasse Kaffee verabreicht haben.
Australische Forscher arbeiten momentan an einem Verfahren, um Biodiesel aus gemahlenem Kaffee herzustellen.
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]]>Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt, passiert meist im Schlaf: Leidtragende pressen oder reiben ihre Zahnflächen mit extremem Druck aufeinander. Teilweise ist das Ausmaß sogar hörbar. Dieser Zustand kann in Intervallen bis zu 45 Minuten andauern.
Die Folgen sind Schmerzen in Kiefer, Kopf oder Rücken; im schlimmsten Fall kommt es zum Zahnverlust. Es lohnt sich, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, um nicht aufgrund nötiger Maßnahmen in finanzielle Not zu geraten.
Die Auslöser für das Knirschen sind unterschiedlich. Oftmals führen Stress und Alltagsprobleme zu Knirsch-Perioden. Der Konsum von Medikamenten, aber auch von Genussmitteln wie Alkohol und Zigaretten kann ebenfalls Ursache sein. In selteneren Fällen tragen Erkrankungen wie Epilepsie zum Bruxismus bei.
Auch ein orthopädisches Problem der Kiefergelenke kann dahinterstecken, ebenso wie schiefe Zähne oder schlechtsitzender Zahnersatz. Neben einer familiären Veranlagung können zudem Schlafstörungen zum unkontrollierten Aufeinanderpressen oder Knirschen führen.
Betroffene sollten am besten den Zahnarzt ihres Vertrauens aufsuchen. Dieser erkennt etwa durch Risse im Zahnschmelz oder glatt geschmirgelten Zahnflächen die Problematik und kann mit einer Aufbiss-Schiene dagegen vorgehen.
Stress gilt als Hauptauslöser für Knirschen, weshalb je nach Umfang einfache Entspannungsübungen oder eine Psychotherapie helfen können. Auch Physiotherapien tragen dazu bei, verkrampfte Muskeln zu lockern und dem Knirschen entgegenzuwirken. Wer den Gang zur Praxis vermeiden möchte, kann selbst Hand anlegen und die Kiefer- bzw. Wangenmuskulatur massieren. Wir haben ein paar Übungen zur Selbsthilfe zusammengestellt:
Doch damit nicht genug: Immer wieder brechen Narkolepsie-Patienten zusammen wie vom Blitz getroffen. Wirklichkeit und Traum verschwimmen, die Betroffenen sind gefangen in einer Welt aus Halluzinationen und Alpträumen. Wie kommt es zu dieser merkwürdigen Krankheit? Und was können Betroffene dagegen tun?
Narkolepsie ist eine relativ seltene neurologische Krankheit. Sie steht für einen plötzlich einsetzenden Schlafdrang, meist zu den unpassendsten Zeiten. Als Ursache wird ein Defekt im Hypothalamus vermutet, der Kommandozentrale des Gehirns. Ein Indiz sind Fälle von Patienten, bei denen sich nach einer Verletzung des Hypothalamus Narkolepsie einstellte.
Im Hypothalamus wird normalerweise das Weck-Hormon Orexin produziert, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Forscher haben herausgefunden, dass Narkoleptiker zu wenige dieser Weck-Hormone produzieren.
Der Orexin-Mangel führt dazu, dass das Gehirn Schlaf- und Wachzustand durcheinanderbringt. Es kommt zu Einschlafattacken, die der Betroffene nicht kontrollieren kann. Auch der Nachtschlaf ist für die Betroffenen oft nicht erholsam. Hier kann es bei Narkolepsie-Patienten zu Wachanfällen mit Bewegungsunfähigkeit und traumähnlichen Zuständen mit bedrohlichen Sinnestäuschungen kommen.
Die Wissenschaft vermutet inzwischen, dass Narkolepsie eine Autoimmunerkrankung ist. Es besteht die Möglichkeit, dass ein fehlgeleiteter Angriff des körpereigenen Immunsystems die Zellen im Hypothalamus zerstört, die Orexin produzieren.
Woher diese Überreaktion des Immunsystems kommt, ist bislang nicht bekannt. Mögliche Ursachen sind, dass einerseits genetische Faktoren eine Rolle spielen, andererseits auch Umweltfaktoren oder entzündliche Erkrankungen.
Narkolepsie Typ 1 gilt als die verbreitetste Variante. Hier führen zusätzlich starke Gefühlsregungen zur Kataplexie – einem Anfall von Muskelversagen wie dem Erschlaffen der Muskulatur im Gesicht oder sogar des kompletten Körpers. Die Ursache ist der Mangel eines Nervenbotenstoffs im Nervenwasser in den Hohlräumen des Gehirns. Narkolepsie Typ 2 verläuft ohne diese Symptome, fungiert jedoch in vielen Fällen als Vorstadium von Narkolepsie Typ 1.
Narkolepsie wird oft erst spät erkannt. Bis zur richtigen Diagnose vergehen bei vielen Betroffenen Jahre. Auch wird vermutet, dass nach wie vor die Dunkelziffer von Narkolepsie-Patienten hoch ist. Heilen lässt sich die Krankheit zwar nicht – Medikamente können aber helfen, Betroffenen das Leben leichter zu machen.
Mit einer entsprechenden Medikation kann die Häufigkeit eingedämmt werden, mit der die Symptome auftreten und etwa der Nachtschlaf verbessert werden. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausprägung der Krankheit ist es wichtig, für jeden Patienten eine individuelle Behandlungsstrategie zu erarbeiten. Neben der medikamentösen Behandlung sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen und die Aufklärung des sozialen Umfelds unabdingbar – damit der Betroffene nicht bloß als träge abgestempelt wird.
Zudem sind Fälle einer Narkolepsie als Nebenwirkung einer Impfung mit dem Impfstoff Pandemrix bekannt, der gegen Schweinegrippe verabreicht wird. In 90 Prozent der Fälle bestand bei den Betroffenen dafür jedoch eine genetische Grundlage.
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