Fast zwei Jahre lang war West-Berlin nun schon eine Insel mitten in der DDR. Um seine Solidarität mit den Bürgern zu bekunden und außerdem den 15. Jahrestag der Luftbrücke zu feiern, reiste US-Präsident John F. Kennedy 1963 in die deutsche Hauptstadt. Vor dem Rathaus Schöneberg hielt er eine Rede, in der er sagte: "Ich möchte Ihnen im Namen der Bevölkerung der Vereinigten Staaten, die viele tausend Kilometer von Ihnen entfernt lebt, auf der anderen Seite des Atlantiks, sagen, dass meine amerikanischen Mitbürger stolz, sehr stolz darauf sind, mit Ihnen zusammen selbst aus der Entfernung die Geschichte der letzten 18 Jahre teilen zu können. Denn ich weiß nicht, dass jemals eine Stadt 18 Jahre lang belagert wurde und dennoch lebt in ungebrochener Vitalität, mit unerschütterlicher Hoffnung, mit der gleichen Stärke und mit der gleichen Entschlossenheit wie heute West-Berlin." Diese Rede schloss er, indem er auf Deutsch rief: "Ich bin ein Berliner!" Kennedy hatte den Satz mehrfach mit Willy Brandt geübt und sich außerdem die Worte notiert: "Ish bin ein Bearleener." Mit diesem Satz besiegelte er die enge Bindung zwischen dem noch jungen Deutschland, insbesondere dem von einer Mauer umgebenen Berlin, und den USA.