Vulkanerde ist fruchtbar. Das wussten auch die Menschen, die sich an den Hängen des Vesuvs niedergelassen hatten - trotz der kleineren Erdstöße, die das Gebiet immer wieder erschütterten. Vermutlich auch, weil der Vesuv seit rund 800 v. Chr. nicht mehr ausgebrochen war. Im Jahr 79 n. Chr. sollte sich dies mit einem Schlag ändern, wovon der Bericht des römischen Autors Plinius erzählt, der den Ausbruch er- und überlebt hat. Der Vesuv brach mit einer gewaltigen Aschewolke aus, die die Stadt Pompeji unter sich begrub. Davon zeugen noch heute die Gipsabgüsse der Menschen, die dem heißen Ascheregen zum Opfer fielen. Der Mantel aus Asche und Gestein hatte eine Stärke von rund drei Metern. Auf diesen ersten Ausbruch folgte nur wenig später ein zweiter. Eine etwa 700 Grad Celsius heiße Glutwolke vernichtete die Stadt Herculaneum fast völlig. Nach unterschiedlichen Schätzungen geht man heute davon aus, dass damals zwischen 3.600 und 4.000 Menschen getötet wurden.