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NASA-Satellit zeichnet CO2-Austoß weltweit auf

Foto: NASA

NASA-Satellit zeichnet CO2-Austoß weltweit auf

Ein neuer Klimasatellit der NASA dokumentiert den Weg des Kohlenstoffdioxids über ein Jahr hinweg. Mit ihm sollen Wissenschaftler den Klimawandel besser verstehen

Die dramatischste Veränderung in der Geschichte der Menschheit

Kohlenstoffdioxid ist ein Bestandteil der Erdatmosphäre. Wie kann es also sein, dass es für unseren Heimatplaneten gefährlich werden kann? Der Grund dafür ist, dass zu viel CO2 die Wärme der Sonne davon abhält, von der Erde zurück ins All zu strahlen. Sie bleibt auf der Erdoberfläche gefangen und führt dazu, dass sich diese immer weiter erwärmt. Die Folgen: das Schmelzen der Polkappen, extreme Dürreperioden und – damit einhergehend – gehäuft auftretende Naturkatastrophen.

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ist seit Beginn des industriellen Zeitalters allein in den letzten 50 Jahren um knapp 20 Prozent gestiegen – die wohl dramatischste atmosphärische Veränderungen in der Geschichte der Menschheit, so die NASA. Zwar nehmen Ozeane, Pflanzen und Böden Kohlenstoff auf und reduzieren damit den Gehalt in der Atmosphäre. Jedoch können diese den wachsenden Ausstoß schon lange nicht mehr kompensieren.

Zu sehr setzt ihnen der Mensch beispielsweise mit (Brand-)Rodungen und Monokulturen zu. Bewirtschaftet man große Ackerflächen über Jahrzehnte hinweg mit derselben Nutzpflanze, sind die Böden schnell ausgelaugt und verlieren wertvolle Minerale. Diese wiederrum sind wichtig, um Kohlenstoff im Boden zu binden. Auch die schrittweise Vernichtung von Wäldern hat nicht nur zur Folge, dass es weniger Kohlenstoffspeicher gibt. Durch Brandrodung werden außerdem Unmengen an CO2 freigesetzt. Selbst die Kohle, die im Boden zurück bleibt, setzt noch über Jahrzehnte Kohlenstoff frei.

Auch lässt die unaufhaltsam wachsende Weltbevölkerung die Megacities mehr und mehr aus den Nähten platzen. Und diese blasen aus immer mehr Auspuffen und Industrieschlöten immer mehr CO2 in die Luft. Angesichts dessen ist es umso wichtiger, das Verhalten des Treibhausgases CO2 mit dem Klimasatelliten der NASA so umfassend wie möglich zu begreifen.

Violette, dichte Nebelschwaden ziehen von Ost nach West über die Welt. Hier und da blitzen orange-gelbe Pünktchen auf und an einigen Stellen verwandelt sich der violette Nebel in eisblaue Flächen. Was zunächst wie das mystische Naturschauspiel der Polarlichter wirkt, stellt eine Bedrohung für den Menschen dar: die Ausbreitung klimaschädlicher Treibhausgase.

Das Video der US-Weltraumbehörde NASA hebt zwei verschiedene Quellen hervor, die besonders viel CO2 in die Atmosphäre schleudern: dichtbesiedelte Megacities (blau) und brennende Biomasse (orange-gelb), wie sie zum Beispiel bei Waldbränden entsteht. Doch die Animation ist nur eine fünftägige Momentaufnahme des Weges, den die Treibhausgase um unseren Planeten herum nehmen.

Mission OCO-2

Um zu verstehen, wie Treibhausgase entstehen, sich im Lauf der Zeit verhalten und damit den Klimawandel begünstigen, haben Forscher der NASA im Jahr 2014 ihr Equipment im All erweitert: und zwar um den Orbiting Carbon Observatory 2, kurz OCO-2. So heißt der neue Klimasatellit, mit dem die NASA seit September 2014 den weltweiten Ausstoß von Kohlenstoffdioxid aufzeichnet und analysiert. Das Besondere an OCO-2: Er dokumentiert den Weg des schädlichen Gases über den Zeitraum von einem Jahr.

Damit misst der Satellit zum ersten Mal, wie sich die Menge an CO2 über die Jahreszeiten hinweg verändert. Die gesammelten Daten sollen Wissenschaftlern und Klimaforscher dabei helfen, die Prozesse, die atmosphärisches CO2 regulieren, besser zu verstehen.

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