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Nach dem Erdbeben in Syrien: Lebensrettende Hilfe für hunderte von Tieren

Foto: House of Cats Ernesto

Nach dem Erdbeben in Syrien: Lebensrettende Hilfe für Hunderte von Tieren

Auch drei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben hört das Telefon von Dr. Muhammad Youssef nicht auf zu klingeln. Immer neue Menschen melden sich bei ihm und bitten um eine Versorgung von Tieren, die durch die Naturkatastrophe verletzt worden sind.

Mehrere Dutzend Hunde und Katzen konnten dank des schnellen Einsatzes in den Tagen nach dem Beben gerettet werden. Viele von ihnen hatten schwere Hämatome, Quetschwunden bis hin zu Brüchen. Wo eine Versorgung vor Ort nicht ausreichte, nahm das Team die Tiere mit in die bestehende Tierklinik in Idlib, die von Dr. Youssef geleitet und von der Welttierschutzgesellschaft finanziert wird.

Rettung in den Fluten

Ein besonders dramatischer Einsatz ereignete sich wenige Tage nach dem Erbeben in dem Ort Al-Tloul. Dieser war vollständig überflutet worden, denn durch die Katastrophe war der Damm des Flusses Orestes brüchig geworden. Unter großem persönlichen Risiko begab sich das Team in die Fluten und konnte zahlreiche Hunde, Katzen und Schafe aus den reißenden Fluten befreien, die ohne den Einsatz der Tierschützerinnen und Tierschützer vermutlich umgekommen wären.

Nach dem Erdbeben in Syrien: Lebensrettende Hilfe für hunderte von Tieren – Hilfe auf umliegenden Farmen und Höfen
Foto: House of Cats Ernesto

Nach einigen Tagen der Akuthilfe suchte das Team dann auch umliegende Farmen und Höfe auf. Dort wurden viele Tiere in der Not von den Menschen zurückgelassen und benötigten jetzt dringend Futter und Wasser. Auch einige verletzte oder kranke Tiere wurden aufgelesen und konnten tiermedizinisch behandelt und mit stärkenden Vitaminen versorgt werden.

Auch ist das Team weiter in den Trümmern Idlibs im Einsatz. Zwar ist die Chance, dort noch lebende Tiere zu bergen, inzwischen gering. Doch zahllose Hunde und Katzen suchen verängstigt zwischen dem Schutt und in einsturzgefährdeten Gebäuden Zuflucht. Sie werden aus ihrer gefährlichen Lage befreit und erhalten eine dringend notwendige Versorgung.

Hilferufe aus der Bevölkerung

Immer häufiger melden sich Tierhalterinnen und Tierhalter und bitten um Hilfe. Dafür nimmt das Rettungsteam von HCE oft weite Wege auf kaum ausgebauten Straßen auf sich. Selbst Menschen, die in Noteinrichtungen untergebracht sind, rufen die Tierschützerinnen und Tierschützer mit der Bitte um eine Versorgung ihrer Tiere.

So erhielt auch eine Schafsherde am Rande eines großen Geflüchteten-Camps dringend benötigte Versorgung. Ein Halter erkannte zudem seine Katze auf den Social-Media-Kanälen der Tierschützenden und kontaktierte unser Team – nach abgeschlossener Behandlung konnten beide wiedervereint werden.

Eine erste Zwischenbilanz Ende Februar bezeugt den unermüdlichen Einsatz des Nothilfeteams von House of Cats Ernesto und Welttierschutzgesellschaft. Bereits 710 Katzen, Hunde, Esel, Schafe, Rinder und weitere Tiere erhielten vor Ort Hilfe, etwa 50 Tiere nahm das Team zur weiteren Behandlung mit in die eigene Tierklinik.

Nach dem Erdbeben in Syrien: Lebensrettende Hilfe für hunderte von Tieren – andauernde Einsatz zur Tierrettung
Foto: House of Cats Ernesto

Die Rettung so vieler Tiere stiftet ein Stück Hoffnung in der so leidgeplagten Region Idlib. Doch der andauernde Einsatz zur Tierrettung dort ist nur mit Spenden möglich. Die Welttierschutzgesellschaft bittet daher um Unterstützung für den WTG-Nothilfefonds, der neben der Tiernothilfe in Syrien auch die Förderung von Tierschutzorganisationen in den ebenfalls so schwer betroffenen  Regionen der Süd-Türkei ermöglicht.

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