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Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf Viren

Foto: Envato / gpointstudio

Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf Viren

Eine Professorin für Mikrobiologie hat jetzt herausgefunden, dass das biologische Geschlecht beeinflusst, wie unser Immunsystem arbeitet. Deshalb erkranken Männer und Frauen auch häufiger und stärker am Coronavirus als Frauen.

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Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf Viren

Die Forschungen von Sabra Klein, Professorin für Mikrobiologie an der Bloomberg School of Public Health, ergaben, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen die Funktion von Immunzellen stärkt. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron unterdrückt dagegen dessen Funktion. Auch das zweite X-Chromosom der Frau reguliert die Immunantwort des Immunsystems stärker, als die Wissenschaft bisher annahm. Das führt auch dazu, dass die meisten Impfstoffe Frauen besser schützen.

So funktioniert das Immunsystem

Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus Organen, Zellen und Eiweißen. Es sorgt dafür, dass der Körper vor Schadstoffen, Krankheitserregern und krankmachenden Zellveränderungen geschützt ist. Für diese Aufgabe existieren zwei Arten von Immunsystemen im Körper: das angeborene und das erworbene Immunsystem.

Das angeborene Immunsystem arbeitet mit Immunzellen wie Fresszellen und Killerzellen zusammen, um Schadstoffe und schädliche Keime zu bekämpfen. Das erworbene Immunsystem dagegen speichert Informationen über Erreger, die es bereits kennt, und kann schneller reagieren, wenn es erneut mit ihnen in Kontakt kommt. Da das adaptive Immunsystem ständig lernt und sich anpasst, kann der Körper auch Bakterien oder Viren bekämpfen, die sich im Laufe der Zeit verändern.

So wird das Immunsystem in Gang gesetzt

Das Immunsystem wird durch Antigene aktiviert, die auf der Oberfläche von Bakterien, Pilzen und Viren vorkommen. Wenn diese Antigene an spezielle Rezeptoren von Abwehrzellen andocken, werden die Zellprozesse des Immunsystems mobilisiert.

Allerdings kann es auch zu gefährlichen Autoimmunreaktionen kommen. Das geschieht, wenn das Immunsystem körpereigene Zellen für fremd hält und gegen sie vorgeht. Das ist etwa bei einer HIV-Erkrankung der Fall.

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