Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

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Foto: Imago_blickwinkel

Endlich schwanger! Doch was kommt dann?

Endlich Eltern zu werden, ist der Traum vieler Paare. Ist das eigene Kind erst einmal da, ist die Freude riesig. Gerade beim ersten Kind, sorgen sich die Eltern nicht selten, etwas falsch zu machen. Doch die Sorgen sind meist unbegründet.

Mit einer Geburtenrate von gerade einmal 1,4 Kindern pro Frau liegt Deutschland unter dem europäischen Durschnitt. In Irland, Schweden und auch Großbritannien bringt die Durchschnittsfrau knapp zwei Kinder zur Welt. Für die demografische Entwicklung bedeuten diese Zahlen vor allem gesellschaftliche Probleme in der Zukunft – auch wenn solche Zahlen zunächst nebensächlich erscheinen.

Denn ist das eigene Kind erst einmal auf der Welt, tritt das persönliche Glück in den Vordergrund, die Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Menschheit steht an zweiter Stelle. Denn andere Sorgen treten ans Licht. Was ist in den Säuglingsjahren des Kindes wichtig? Wie verhalte ich mich als verantwortungsbewusstes Elternteil? Was braucht mein Kind? Welche Untersuchungen, welche Versicherungen sind vor und nach der Schwangerschaft von Bedeutung?

Das erste Lebensjahr: wichtig für Eltern und Kind

In keinem anderen Abschnitt des Lebens macht der Mensch einen derartig großen Sprung wie in den ersten zwölf Monaten seines Lebens. Dies betrifft nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Entwicklung des Kindes.

Darüber hinaus bietet das erste Lebensjahr sowohl dem neuen Erdenbürger wie auch den Eltern die Möglichkeit, sich aneinander zu gewöhnen, denn – und dies muss trotz aller Euphorie gesagt werden – auch für stolze Paare ist das Leben mit Kind ein gänzlich anderes als ohne.

Der Entwicklungskalender von Neugeborenen

  • Monat 1: Das Neugeborene kann für sein noch sehr junges Alter bereits jede Menge. Die wichtigste Fähigkeit ist der Such- und Saugreflex, um die Nahrungsquelle zu finden. Und auch ein Klammer- und Greifreflex ist bereits vorhanden. Bis zum Ende des ersten Monats kann das Kind allerdings noch nicht allein das Köpfchen anheben. Hier müssen Eltern besonders achtgeben.
  • Monat 2: Der Greifreflex entwickelt sich zurück und am Ende des Monats kann das Kind bereits für kurze Zeit seinen Kopf ohne Hilfe aufrecht halten. Zudem beginnt es, auf Stimmen und Geräusche zu reagieren und lernt, seine Umwelt durch eigene Aktivität zu beeinflussen.
  • Monat 3: Allmählich kann das Kind die ersten Vokale „sprechen“. Zudem lernt es, den Eltern mit den Augen zu folgen und es beginnt, mehr und mehr mit der Umwelt zu interagieren, auch weil es ihm nunmehr möglich ist, Gegenstände für kurze Zeit in den Händen zu halten.
  • Monat 4: Geschwister und Großeltern erkennt das Neugeborene nun auch allmählich. Zudem sind Nacken-, Brust- und Rückenmuskulatur schon deutlich stärker. Das Kind versucht sich nun schon von alleine in eine aufrechte Position zu ziehen. Herzhaftes Lachen ist jetzt auch möglich.
  • Monat 5: Langsam wird es ernst, denn das Kind hat mittlerweile genügend Kraft, um sich zur Seite zu rollen. Es untersucht alles, was es in die Finger bekommt, mit dem Mund. Es kann jetzt sogar ernsten und freundlichen Tonfall unterscheiden.
  • Monat 6: Die Feinmotorik des Kindes wird zunehmend besser. Zudem beginnt es, seine Füße zu entdecken. Und es will permanent sitzen. Um allerdings die Wirbelsäule noch zu schonen, sollten Eltern diesem Drang noch nicht allzu oft nachgeben!
  • Monat 7: Von der Rückenlage hält das Kind gar nichts mehr. Ständig rollt es sich auf den Bauch, kann sich gar schon mit den Händen abstützen und Gegenstände mit einer Hand greifen. Ab jetzt sollten Eltern also besonders umsichtig sein, damit das Kind nichts Falsches in die Hände bekommt.
  • Monat 8: Das Kind unternimmt die ersten Versuche, sich eigenständig vorwärts zu bewegen. Mehr als ein Rudern wird es aber noch nicht. Ferner beginnt es, heftig mit den Beinen zu strampeln, wenn es aufrecht auf die Füße gestellt wird.
  • Monat 9: Endlich gelingen die ersten Krabbelversuche. Eltern sind meist erstaunt, wie schnell der Nachwuchs bereits vorankommt. Außerdem versucht es, sich erstmalig hochzuziehen und aufrecht zu stehen. Die Persönlichkeit entwickelt sich. Langsam bemerken Eltern auch die „unschönen“ Seiten: Wenn das Kind bockig ist oder etwas nicht mag, rebelliert es lautstark.
  • Monat 10: Kinder unternehmen ab dem 10. Lebensmonat regelrechte Erkundungstouren durch das ganze Haus, weil sie sich nun eigenständig hochziehen, aufrecht stehen und die ersten Gehversuche unternehmen, indem sie sich an Möbeln entlanghangeln. Schubladen und Schränke wirken besonders interessant. Hier sollten Eltern aufpassen.
  • Monat 11: Nichts ist mehr sicher vor dem Erkundungsdrang des Kindes. Erste Laute werden für bestimmte Gegenstände verwendet und es ist teils sogar schon imstande, auf Gegenstände oder Tiere aus Bilderbüchern zu zeigen, wenn diese genannt werden. Und: Erstmalig kann das Kind Verbote deuten, vergisst diese zum Leidwesen der Eltern aber auch schnell wieder.
  • Monat 12: Im letzten Monat des ersten Jahres unternimmt das Kind nochmals einen riesigen Entwicklungsschritt. Es entwickelt allmählich eine eigene Phantasie und beginnt, richtig mit Gegenständen zu spielen. Es versucht bei Liedern mitzusingen, „liest“ lebhaft in Bilderbüchern und kann auch schon zwei Gegenstände gleichzeitig in beiden Händen halten.

Tipps für die ersten Kindheitsjahre

Die Gefühle von Nähe und Verbundenheit sind bei Eltern, die ihre Kinder das erste Mal in den Armen halten, unbeschreiblich intensiv. Und sie sind wichtig. Denn sie geben Eltern die Kraft und Energie, die notwendig sind, um die nicht immer leichte Anfangszeit der ersten Wochen und Monate mit einem Lächeln zu meistern.

Allerdings klappt dies nicht immer. Circa 40 bis 70 Prozent aller Mütter leiden in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt unter starken Stimmungsschwankungen und postnatalen psychischen Störungen, besser bekannt als „Baby Blues“. Im Regelfall verschwinden diese Symptome nach der hormonellen Umstellung von alleine, andernfalls sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Und es gibt weitere ärztliche Tipps und typische Hürden:

  • Ein Anrecht auf zehn Untersuchungen zur Früherkennung von etwaigen Krankheiten oder Entwicklungsstörungen haben alle Eltern. Die Termine sollten sie auch unbedingt einhalten , wenn die Krankenkasse die Kosten übernehmen soll.
  • Die Muttermilch, so empfehlen Ärzte, bietet Säuglingen die beste aller möglichen Ernährungsgrundlagen und senkt das Risiko einer Durchfallerkrankung oder von Mittelohrentzündungen. Zudem tritt der Plötzliche Kindstod seltener bei Kindern auf, die gestillt werden. Vier bis sechs Monate sollten Mütter ihr Kind unbedingt stillen.
  • Auch die Pflege ist bei Kleinkindern sehr wichtig. Bei Shampoos und Co. gilt in der Regel: Weniger ist meistens mehr, denn Babyhaut ist sehr empfindlich. Auch der Hautkontakt mit den Eltern ist bedeutend. Bei Windeln sollten sich Eltern vor allem für Wegwerfwindeln entscheiden. Vergessen sollten frischgebackene Eltern auch nicht die Nabelpflege. Der Bauchnabel sollte einmal täglich mit lauwarmen Wasser gesäubert und danach sanft trockengetupft werden. Ab dem sechsten Monat wird dann auch die Zahnpflege wichtig.
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