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Das grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Foto: Klaus Leidorf

Das grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Fast 40 Jahre lang teilte der Eiserne Vorhang Europa. Vom Eismeer bis ans Schwarze Meer verlief eine Barriere, deren Unmenschlichkeit sich am stärksten in Deutschland zeigte. Sie zerschnitt ein Land in Ost und West, trennte Familien und Freunde für Jahrzehnte. Doch die Natur eroberte die Grenzlinie. Es entstand das „grüne Band“ mit wertvollen Lebensräumen voller seltener Tiere und Pflanzen.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 wurde vor dem Berliner Reichstagsgebäude die Fahne der Einheit gehisst. Dies symbolisierte nicht nur das vereinte Land – auch Menschen, Familien und Freunde konnten sich seit dem Fall der Mauer vor 25 Jahren grenzenlos begegnen. So auch eine Gruppe Naturschützer aus Ost und West, die im Jahre 1989 in einstimmig beschlossen: „Der Grenzstreifen zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik ist als grünes Band und als ökologisches Rückgrat Mitteleuropas vorrangig zu sichern“.

Grenzen trennen …

Was vor 25 Jahren als Idee begann ist heute Wirklichkeit: Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen wurde vom Todesstreifen zur Lebenslinie und bietet mit seinen knapp 1.400 Kilometern über 1200 geschützten Arten einen Rückzugsraum. Was viele bis heute nicht wissen: Im Schatten der unmenschlichen Grenze konnten wegen der jahrzehntelangen Nutzungsruhe geschützte Pflanzen und Tiere überleben, die anderswo selten geworden waren.

Natur verbindet

Direkt nach der Grenzöffnung 1989 machte sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. dafür stark, das grüne Band vor einer Zerschneidung durch Verkehrswege und Ackerbau zu bewahren und es auf seiner kompletten Länge unter Naturschutz zu stellen. Heute ist das grüne Band ein Ort der Erinnerung an die friedliche Überwindung des Kalten Krieges.
Über 80 Prozent der Fläche sind dank des jahrzehntelangen wackeren Einsatzes engagierter Befürworter erhalten.
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