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Blaues Wunder: Deshalb wurde die Jeans so erfolgreich

Foto: imago / Steinach

Blaues Wunder: Deshalb wurde die Jeans so erfolgreich

Sie hat schon viel erlebt: Einst war die Jeans nur eine Arbeiterhose – doch dann wurde sie zum Symbol für Rebellion und Freiheit. Heute ist sie aus keinem Kleiderschrank mehr wegzudenken. Doch wie kam es dazu?
Im Jahre 1853 erfunden, startete die Jeans von den USA aus ihren Siegeszug um die Welt. Kein anderes Kleidungsstück schaffte es über mehrere Generationen hinweg, Symbol für die Träume der Jugend zu sein. Heute ist die Jeans salonfähig geworden, aber immer noch am Puls der Zeit.

Ein Kult wird geboren

Levi Strauss heißt der Erfinder der Hose, die heute aus keinem Kleiderschrank wegzudenken ist. Die erste Jeans schneiderte er 1853 aus braunem Zeltstoff. Damals hatte der junge Levi bereits einen weiten Weg zurückgelegt: Aus dem fränkischen Buttenheim war er 1847 zu seinen Brüdern nach New York gereist, zwei Jahre später weiter nach San Francisco. Amerika befand sich zu dieser Zeit im Goldrausch: Die Menschen zog die Aussicht auf unendlichen Reichtum gen Westen. Sie machten sich auf die beschwerliche Reise durch teilweise unbesiedeltes und unendlich weites Land.

Levi Strauss versuchte zunächst, Zeltplanen an die Goldschürfer zu verkaufen. Was die Glücksuchenden aber wirklich brauchten, war stabile Kleidung. Der junge Mann aus Deutschland erkannte seine Chance – und fertigte die erste strapazierfähige Arbeiterhose aus den mitgebrachten Zeltplanen. Nach und nach wurde diese erste Jeans verändert und den Bedürfnissen der Goldgräber angepasst. Die klassische Blue Jeans aus Baumwollstoff ersetzte dann sieben Jahre später die Zeltplane – ein Kult ist geboren.

Die Jeans als Lebensgefühl

Bei den ersten Jeans stand noch die Funktionalität im Vordergrund. Mittlerweile hat die beliebte Hose in Sachen Mode einiges durchgemacht. In den fünfziger Jahren war sie Ausdruck von Rebellion, Unabhängigkeit und Freiheit. Die Jeans war ein Symbol für die Jugend. Zu dieser Zeit trug man sie meistens eng. Ein Jahrzehnt später wurde die Arbeiterhose zum Sinnbild für die Emanzipation der Frau. Mit der Jeans zeigte sie ihren Willen zu Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. In den siebziger Jahren wurde die Jeans dann zunehmend von Erwachsenen getragen und somit „salonfähig“. Die legendäre Schlaghose dieses Jahrzehnts sitzt an den Oberschenkeln sehr eng. Unterhalb der Knie wird sie dafür umso weiter. Teilweise ist diese Glocke so weit, dass sie den gesamten Schuh bedeckt.

Die Jeans der achtziger Jahre war auf der gesamten Länge hauteng und nicht immer einfach anzuziehen – die Röhrenjeans. Teilweise waren zur Erleichterung des Trägers Reißverschlüsse am Ende des Hosenbeins eingenäht. Besonders beliebt war in diesem Jahrzehnt auch die so genannte Karotte. Ihren Namen verdankt die Hose ihrem oben sehr weiten und an den Füßen zusammenlaufenden Schnitt. Heute, 30 Jahre später, erleben diese Schnitte ein Revival.

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