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Bankkredit oder privates Darlehen: Was ist wann die bessere Wahl?

Ob bei einer größeren Investition oder zur Umschuldung – in vielen Fällen kann ein Kredit weiterhelfen. Stellt sich nur die Frage nach der Finanzierungsform: ein privater oder Bankkredit? Wo liegen die Unterschiede und wann ist welches Darlehen die bessere Wahl?

Auf der Suche nach einem Kredit, gehen die meisten Menschen erstmal zu ihrer Hausbank – sie gelten als kompetenter Ansprechpartner bei allen finanziellen Belangen. Allerdings müssen sich auch Kunden, die seit einigen Jahren ihrer Bank treu sind, zunächst einer sehr genauen und strengen Prüfung der Kreditwürdigkeit unterziehen. Neben der obligatorischen Schufa-Abfrage wird hierbei auch die übrige finanzielle Situation durchleuchtet. 

Bonitätsprüfung

Entscheidend für die Bank ist dabei, welche Spielräume für die Tilgung des Darlehens monatlich zur Verfügung stehen. Wichtig ist also nicht nur, wie hoch das Einkommen ausfällt, sondern auch, welche monatlichen Kosten dies schmälern. Die Anzahl der Kinder kann dabei genauso wichtig sein wie die monatliche Miete und sonstige Verbindlichkeiten. Gibt es hinsichtlich der Bonität keine Einwände, wird eine Zusage erteilt und die Höhe der Zinsen festgelegt. 

Dabei kann es durchaus zu einem Risikozuschlag kommen, wenn man keine Top-Bonität aufweisen kann. Doch nicht nur das: Ein festes Einkommen gilt als relevant und auch das Arbeitsverhältnis sollte nicht in der Probezeit sein. Sogar das Alter kann eine Rolle spielen: Offiziell ist es zwar so, dass keine Altershöchstgrenze bei Krediten vorhanden ist; sofern keine Sicherheiten vorzuweisen sind, kann eine Darlehensvergabe allerdings bereits ab einem Alter von 60 Jahren problematisch werden.

Kredite vergleichen

In den meisten Fällen sollte es bei ausreichender Bonität einfach sein, einen solchen Kredit zu erhalten – fraglich ist aber, ob die Konditionen wirklich attraktiv ausfallen. Denn eine Bank muss das Filialnetz samt Geschäftsräumen und Angestellten unterhalten. Die Folge sind üblicherweise hohe Bearbeitungsgebühren, welche insbesondere kleine Kreditsummen übermäßig belasten. Kleinkredite werden dabei ohnehin nur ungern gewährt, weil der Verdienst hier vergleichsweise gering ausfällt. 

Zudem bestehen bei einer Bank natürlich keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Wer sich ausschließlich an seine Hausbank wendet, hat keine Möglichkeit festzustellen, welche Konditionen der Kunde bei anderen Kreditinstituten erhalten hätte. Klar lassen sich vorab verschiedene Banken vergleichen, nicht berücksichtigt werden dabei oftmals Direktbanken, die nur im Internet vertreten sind. Deshalb ist in diesem Zusammenhang zusätzlich ein Online-Vergleich empfehlenswert. Aufgrund der verpflichtenden Angabe des effektiven Jahreszinses sind die Kreditangebote problemlos vergleichbar, ohne dass eine persönliche Beratung nötig ist. In diesen effektiven Jahreszins sind neben dem nominellen Zinssatz für den Kredit auch die Bearbeitungsgebühren mit eingerechnet.

Warum ein Privatkredit?

In den letzten Jahren hat sich ein weiteres Modell etabliert, welches eine Alternative zum Bankkredit darstellen kann: der Privatkredit. Ein solcher Privatkredit ist in gewisser Weise mit Crowdfunding oder Crowdinvesting vergleichbar. Bei dieser Finanzierung stellt nicht eine Institution wie eine Bank die Kreditsumme zur Verfügung, sondern Privatpersonen. 

Wird beispielsweise ein Kredit in Höhe von 5.000 Euro aufgenommen, bedeutet dies nicht, dass ein privater Geldgeber diese 5.000 Euro auch zur Verfügung stellt. Die Gesamtsumme wird von mehreren privaten Geldgebern gestemmt. Hieraus ergeben sich für beide Seiten potenziell Vorteile: Der Geldgeber kann unter Umständen höhere Zinsen erwirtschaften, als dies mit festverzinslichen Finanzprodukten derzeit möglich ist. Denn das aktuelle Zinsumfeld sorgt dafür, dass Tages- und Festgeld sich kaum zum Vermögensaufbau eignen. Mit der Geldvergabe an private Kunden findet gewissermaßen eine Entkopplung vom üblichen Bankensektor statt. Wird ein Kreditzins von beispielsweise sechs Prozent gewährt, kann der private Geldgeber einen Großteil davon für sich beanspruchen – eine insbesondere für geringe Summen gute Verzinsung.

Privatkredit: geringe Kosten bei hoher Bonität

Für den Kreditnehmer ergeben sich zwei Vorteile. Zum einen stehen die Chancen auf eine Zusage vergleichsweise gut. Eine Bank entscheidet nach objektiv nachprüfbaren Kriterien, wer einen klassischen Konsumkredit erhält. Bei entsprechenden Plattformen für Privatkredite ist es allerdings zumeist möglich, die eigene Lebenssituation darzulegen. Kreditsuchende können also ihre potentiellen Geldgeber darüber informieren, warum sie das Kapital benötigen. Zudem ist es oftmals auch möglich, geringe Summen abzufragen, die für die meisten Banken gar nicht interessant sind. Die Geldgeber entscheiden dann nach eigenem Ermessen ob sie den Kredit gewähren – was häufig der Fall ist. Auch eine Schufa-Abfrage ist hier nicht obligatorisch. Der Grund: Die restriktivere Kreditvergabe von Banken ist auf entsprechende gesetzliche Vorgaben zurückzuführen, die für private Kreditgeber nicht gelten.
 
Der zweite Vorteil besteht darin, dass entsprechende Plattformen zur Vergabe von Privatkrediten online zur Verfügung stehen und dabei letztlich effizienter arbeiten als eine Bank. Kunden müssen also keine Beraterkosten tragen, die in den Kredit mit einfließen. Aus diesem Grund können sich auch bei sehr hoher Bonität Vorteile ergeben, weil die Kreditgebühren geringer ausfallen. Im Endeffekt erhält man dadurch einen geringeren effektiven Zinssatz.

Fazit: Den Einzelfall überprüfen

Was ist nun die bessere Wahl – ein konventioneller Bankenkredit oder ein privater Kredit? Pauschal lässt sich das kaum beantworten; wie so häufig entscheidet der Einzelfall. Wer sich für einen Kredit interessiert, sollte nach Möglichkeit einen umfangreichen Vergleich durchführen. Erfolgt dieser Vergleich online, werden auch Privatkredite und Darlehen von Direktbanken berücksichtigt. Tendenziell besteht der Vorteil des Privatkredites darin, dass auch kleine Kreditbeträge möglich sind und eine Kreditzusage auch bei geringer Bonität realistisch erscheint. In einigen Fällen kann die schlanke Verwaltung auch dafür sorgen, dass die Kreditkosten bei einer sehr hohen Bonität geringer ausfallen.
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