Welt der Wunder

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12 unnötige Arten zu sterben

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12 unnötige Arten zu sterben

Machen wir uns zunächst klar: Sobald wir geboren werden, fangen wir an zu sterben. Es gibt kein Entkommen – es trifft jeden, zu 100 Prozent. Und doch gibt es diese Dinge, die uns überraschenderweise schneller ins Grab bringen, als uns lieb ist. Welt der Wunder stellt zwölf davon vor…
1. Sitzen
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1. Sitzen

Auf der Couch zu fläzen, kann ganz schön entspannend sein – und tödlich! Vor allem für Menschen mit einer Bürotätigkeit. Wir sitzen im Auto oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit, sitzen in Bars, Cafés und Restaurants, sitzen vor Fernsehern und Computer. Im Allgemeinen ist auch nichts gegen das Sitzen einzuwenden – doch die Dosis macht das Gift. Langes Sitzen verlangsamt den Stoffwechsel, vor allem die Umwandlung von Zucker und Fett. Das kann wiederum Diabetes und Krebs zur Folge haben. Jüngst haben Forscher nachgewiesen, dass jede Stunde Sitzen 22 Minuten Lebenszeit kostet. Sitzen gehört demnach zu den Todesursachen Nummer eins – und fordert jeden Tag 5,3 Millionen Menschenleben. Die gute Nachricht: Wer jede halbe Stunde aufsteht und sich für ein bis drei Minuten bewegt, kann diese Gefahr deutlich verringern. Und wer mindestens eine Stunde Bewegung in seinem Tagesablauf unterbringt, kann das Risiko sogar vollständig bannen.
2. Lange aufbleiben
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2. Lange aufbleiben

Es gibt nur wenig, was unserer Gesundheit mehr zusetzt, als zu wenig Schlaf. Und wir bringen nicht nur uns selbst in Gefahr: Rund 2000 Verkehrsunfälle mit Personenschäden gibt es jedes Jahr allein in Deutschland wegen Müdigkeit am Steuer. In den USA sind es insgesamt mehr als 100.000 Unfälle mit rund 1500 Todesopfern. Und auch globale Katastrophen wie die Havarie des Öltankers „Exxon Valdez“ oder der Nuklearunfall von Tschernobyl gehen auf das Konto von Verantwortlichen, die infolge ihrer Müdigkeit nicht die richtigen Entscheidungen treffen konnten. Für unseren Körper ist langes Aufbleiben eine Stresssituation, die, wenn sie chronisch wird, zu einer Vielzahl von Krankheiten führen kann: Diabetes, Herzinfarkt, hoher Blutdruck, Herzleiden und Herzversagen. Müdigkeit lässt zudem die Haut schneller altern, schränkt die Libido ein und macht schlicht und ergreifend vergesslich. Sie kann zu Depressionen führen, schwächt das Immunsystem und macht sogar fettleibig. Der Grund: Um den Energieverlust auszugleichen, wird der Appetit angeregt – was der Körper an Energie durch Schlaflosigkeit verliert, versucht er mit Nahrung zu kompensieren. Als wäre das alles nicht genug, kann man an chronischer Schlaflosigkeit sogar sterben. Das haben britische Forscher in der sogenannten Whitewall-II-Studie festgestellt. Dafür haben sie über 20 Jahre lang 10.000 Probanden untersucht, die nur zwischen fünf und sieben Stunden pro Nacht geschlafen haben – manchmal sogar weniger. Das Ergebnis: Bei diesen Nachtschwärmern hat sich das Risiko, an einer der oben genannten Ursachen zu sterben, verdoppelt – so als ob der Körper zu müde wäre, um sich überhaupt darum zu kümmern, am Leben zu bleiben.
3. Fernsehen
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3. Fernsehen

Jede Stunde TV kostet ab einem Alter von 25 Jahren 21,8 Minuten Lebenszeit. Das haben nun Forscher der University of Queensland in Australien herausgefunden. Bei durchschnittlich sechs Stunden Fernsehen verkürzt sich das Leben jedes Jahr um 33 Tage – oder um 4,8 Jahre, wenn man 75 werden sollte. Verantwortlich machen die Forscher nicht das TV-Programm, sondern die unheilvolle Allianz aus wenig Bewegung und ungesunden Snacks, die zu Fettleibigkeit, Diabetes und Herzinfarkt führen kann.
4. Klein sein
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4. Klein sein

Klingt komisch, aber in einer israelischen Studie kamen kleine Männer nicht gut weg. Sie hatten eine 54-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben, als große Männer. Warum das so ist? Wissen die Forscher auch nicht. Sie vermuten aber, dass Ernährungsmangelim Kindesalter oder eine Veränderung der Wachstumshorme dafür verantwortlich sein könnten. Spielt auch keine Rolle, denn es gibt nichts, was man dagegen machen kann. Denn wie anfangs erwähnt: Schon mit der Geburt betritt man die Straße des Todes.
5. Groß sein
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5. Groß sein

Nun, niemand ist sicher. Nach den Kleinen sind nun die Großen dran. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass groß gewachsenene Frauen eine 17 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, an Brust-, Eierstock und Dickdarmkrebs zu erkranken, als ihre kleineren Artgenossinnen. Bei Schilddrüsen-, Nieren-, Enddarmkrebs und Leukämie sind es sogar 23 Prozent. Große Männer kommen auch nicht besser weg, sie haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, als kleine Männer. Niederländische Wissenschaftler scheinen dafür einen Grund gefunden zu haben. So wird bei einigen Kindern im Mutterleib das Wachstumssystem früher aktiviert als bei anderen. Diese Kinder werden später zu größeren Erwachsenen. Allerdings wird auch das dauerhafte Zellwachstum früher aktiviert, damit steigt das Risiko, früher an Krebs zu erkranken.

6. Eine Affäre haben
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6. Eine Affäre haben

Es ist ein typisches Klischee: ältere Männer, die mit jüngeren Frauen eine Affäre beginnen. US-amerikanische Kardiologen haben nun herausgefunden, dass dieses Klischee nicht nur sehr oft zutrifft, sondern auch tödlich sein kann. Dafür führten die Forscher Autopsien an 5559 plötzlich Verstorbenen durch. Dabei fanden sie heraus, das 75 Prozent der Toten, die während des Geschlechtsverkehrs gestorben sind, Sex mit jemand anderem als ihrem Ehepartner hatten. Meist waren die Affären deutlich jünger und agiler und das hat wohl das Herz nicht verkraftet.
7. Essen
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7. Essen

Dass es viele Lebensmittel gibt, die nicht gut für uns sind, ist klar. Doch in diesem Punkt geht es nicht um schädliche Zusatzstoffe oder gefährliche Verarbeitungsprozesse. Nein, eine der häufigsten unnötigen Arten, beim Essen zu sterben, ist schlichtweg physikalischer Natur: Wir verschlucken uns zu Tode. In den USA ist das sogar die achthäufigste Todesart – vor allem bei Kindern unter fünf Jahren und bei Senioren über 65. Laut National Safety Council ist der größte Übeltäter der Hot Dog. An keinem anderen Essen verschlucken sich mehr Menschen. Sitzt ein großes Stück Hot Dog erst einmal fest, kann es schnell zu Atemnot kommen. Hier hilft es zunächst, dem Betroffenen kräftig auf den Rücken zu schlagen. Reicht das nicht aus, muss der Heimlich-Griff angewendet werden. Dabei umgreift man den Betroffenen und führt ruckartig Druck auf die Magengegend aus. Ist man allein, kann man versuchen, sich auf eine Stuhllehne zu stürzen, um so Druck auf den Magen auszuüben
8. Glücklich sein
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8. Glücklich sein

Wer lächelnd durchs Leben geht, hat mehr davon. Dieser Spruch mag im Bezug auf die Lebensqualität richtig sein, was die Lebensdauer betrifft, ist er aber falsch. In einer Langlebigkeitsstudie haben Forscher seit dem Jahr 1921 mehr als 1.500 Menschen se...

9. Sonnencreme tragen
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9. Sonnencreme tragen

Moment, Sonnencreme sollte doch eigentlich das Leben verlängern und nicht verkürzen. Schließlich schützt sie vor Sonnenbrand und damit vor Hautkrebs. Das stimmt auch, aber wie jetzt europäische Forscher herausgefunden haben, sind Sonnenmilch und Sunblocker für einen massiven Vitamin-D-Mangel verantwortlich. Dieses Vitamin stärkt Knochen und Immunsystem, und der Körper stellt es mit Hilfe von Sonnenstrahlen selbst her. Doch wenn keine Sonne an die Haut kommt, kann auch kein Vitamin D produziert werden. Die Wissenschaftler haben hochgerechnet, dass jede vierte Frau, die an Brustkrebs gestorben ist, noch leben würde, wenn sie genug Vitamin D im Körper gehabt hätte. Selbst Nahrungsergänzungsmittel können die Unterversorgung nicht auffangen. Statt Pillen zu nehmen, sollte man lieber jeden Tag für zehn Minuten Sonne tanken gehen.
10. Zu viel trinken
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10. Zu viel trinken

Nein, damit ist nicht Alkohol oder Limonade gemeint. Die Rede ist von ganz normalem Wasser. Und ja, man sollte am Tag rund drei Liter Wasser trinken, um nicht auszutrocknen. Doch wer es übertreibt, riskiert, unnötig zu sterben. Wer zu viel Wasser in zu kurzer Zeit trinkt, kann sich eine Wasservergiftung zuziehen. Die Nieren können diese Überflutung nicht verarbeiten, das Wasser lagert sich im Gehirn und in der Lunge an. Selbst wenn man nicht daran stirbt, führt eine Wasservergiftung zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Desorientierung.
11. Putzen
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11. Putzen

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt: Eine Statistik, die sich jedes Jahr immer wieder bestätigt. Doch speziell beim Putzen gibt es noch eine andere Gefahr: Putzmittel. Oder besser gesagt, die Kombination von Putzmitteln. Vor allem, wenn chlorhaltige Bleichmittel im Spiel sind, sollte man genau hinschauen, was man damit mischt. Bleichmittel mit Ammoniak beispielsweise können zu einer Explosion führen. Bleichmittel mit säurehaltigen Substanzen wie Essig erzeugen das giftige Chlorgas. Wasserstoffperoxid und Essig wiederum werden zur gefährlichen Säure. Darum lieber auf weniger Putzmittel zurückgreifen, immer bei offenem Fenster putzen und die Warnhinweise auf den Packungen lesen.
12. Schmerzmittel nehmen
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12. Schmerzmittel nehmen

Paracetamol ist eines der am meisten verbreiteten Schmerzmittel weltweit. Es ist nicht nur in Tablettenform erhältlich, sondern auch Bestandteil von unzähligen anderen Medikamenten wie Erkältungssäften. Und weil viele Menschen glauben, dass mehr Medizin schneller gesund macht, sterben sie an einer Überdosis – genauer: an Leberversagen. Denn in der Leber entsteht ein hochgiftiges Abbauprodukt von Paracetamol. Allein in den USA werden jedes Jahr 60.000 Patienten mit Leberschäden aufgrund von Paracetamol behandelt – für mehr als 500 kommt jede Hilfe zu spät. Und eine Überdosis ist relativ schnell erreicht. Schon mehr als 7,5 Gramm sind für einen Erwachsenen gefährlich, das sind rund 15 Tabletten. Auch hier gilt: Bevor man einfach eine Tablette nach der anderen schluckt, lieber die Packungsbeilage lesen. Dann hat man die Chance, einem weiteren unnötigen Tod zu entgehen.
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