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Strand-Schaum-Envato

Foto: ADDICTIVE_STOCK / Envato

Woher kommt der weiße Schaum am Strand?

Weißer Schaum am Strand: Die Rückstände am Ufer haben nicht immer etwas mit Umweltverschmutzung zu tun. Es gibt eine natürliche Erklärung für die schaumig-weißen Flecken am Strand.

Weißer Schaum am Strand erinnert mal an duftende Badezusätze, mal an chemische Abfälle. Sein Ursprung ist aber meist natürlich.

Umweltverschmutzung zerstört den Planeten. Im Urlaub erkennen wir das spätestens dann, wenn Plastikmüll ans Ufer gespült wird, das Wasser einen öligen Film hat oder seltsam riecht. Die erholsame Idylle im Naturparadies wird dann von Abfallprodukten der Menschen gestört. Entdecken wir zwischen Müll und anderen Resten der Badenden auch noch weißen Schaum am Strand, sind die ersten Assoziationen ungesund. Wir vermuten Rückstände von Brackwasser, Chemie, Waschmittel und andere umweltschädliche Reste.

Woher kommt der feste, weiße Schaum am Strand?

Der weiße, manchmal sogar festgetrocknete, Schaum am Strand muss aber kein Zeichen von Seifenrückständen oder ähnlichem sein. Im Gegenteil. Häufig hat er einen natürlichen Ursprung: Meere und Ozeane sind voller Algen. Mehrere Hunderttausend Arten gibt es. Sie leben in salzigen und süßen Gewässern sowie auf feuchten Oberflächen. Einige von ihnen sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, andere verwandeln mit ihren langen Tangen den Grund in grüne Unterwasser-Oasen.

Algen geben Stoffe an ihre Umgebung ab: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Mit der Bewegung im Wasser und durch Wind entstehen kleine Luftbläschen, die mit den Algenrückständen reagieren. Die Algenreste umhüllen die kleinen Bläschen im Wasser. Diese werden dadurch stabiler und zugleich sichtbar. Ähnlich verhält es sich mit aufgeschäumter Milch: Die Eiweiße und Fette umschließen die kleinen Luftbläschen. Die Milch wird dadurch voluminöser, fester und cremiger.

Weißer Schaum am Strand: Ist der Kontakt gefährlich?

Der Algenschaum wirkt eher glitschig statt cremig und scheint zudem besonders robust. Anders als ein wohltuendes Schaumbad, fühlt er sich eher unangenehm an. Wer neugierig ist, kann es mit Fingern oder Füßen testen. Der Schaum aus Algen ist ungefährlich.

An der Nordsee bildet er im Frühjahr große Teppiche und scheint sich stellenwiese zu türmen. Manche sprechen dann davon, dass die Nordsee blüht. Dieses Phänomen können Badegäste und Spazierende besonders gut an windigen Tagen im Frühjahr beobachten.

Die sogenannte Schaumalge Phaeocystis wird durch den Seegang aufgeschlagen. Starker Wind verursacht große Wellen. Diese Bewegung schäumt das Meer auf und kleine Kronen entstehen auf den Wogen. Diese tragen den Schaum an den Strand, wo er vorerst liegen bleibt, bis Bakterien ihn zersetzen.

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